Naikan- sich selbst erforschen, entdecken, befreien
Naikan - sich selbst erforschen, entdecken, befreien und verwirklichen.
„Eine tiefe Selbsterkenntnis“ – verspricht die Naikan-Methode. Dabei werden zwar nur drei Fragen gestellt, die aber sollen die – eigene - Welt verändern.
Naikan - sich selbst erforschen, entdecken, befreien und verwirklichen.
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Die japanische Innenansicht

Methoden zur Selbsterfahrung gibt es unzählige. Eine davon ist die Naikan-Methode, die vor mehr als 20 Jahren nach Europa gebracht wurde. Naikan wird heute im Entstehungsland Japan, aber auch im deutschsprachigen Raum, in den USA, in Kanada, Taiwan, auf den Philippinen und in der VR China eingesetzt.
 
Naikan (japanisch für Innenschau) ist eine einfach erlernbare Methode, um sich selber zu erforschen. Wir kommen zur Ruhe, schaffen Ordnung in unserem Innenleben und finden auf diese Weise Zugang zu innerer Kraft und Klarheit. Im Naikan entdecken wir unsere eigenen Potenziale und erkennen konkrete Handlungsmöglichkeiten für ein gelungeneres Leben.

Anwendungsgebiete sind einerseits die Therapie- und Selbstentwicklungsangebote der selbstständigen Naikan-Zentren. Andererseits haben viele Organisationen und Behandlungsinstitutionen den Wert der Naikan-Arbeit als Zusatzprozess erkannt. So wird Naikan in der Alkohol- und Drogentherapie ebenso eingesetzt wie in der Sozialtherapie in Gefängnissen und in der Jugendhilfe, aber auch in der Krebstherapie und in der Heilung von psychosomatischen Erkrankungen. Ein breites Anwendungsfeld ist die allgemeine Psychotherapie, wo Naikan vor allem bei Missbrauchsopfern, bei undefinierten psychosomatischen Erkrankungen, bei der Behandlung von Phobien und Angstzuständen und vielen anderen krankheitswertigen Störungen eingesetzt wird.
 
Drei Fragen, die die Welt verändern
 
Kernstück der Methode sind drei Fragen, die einerseits eine Bilanz über Geben und Nehmen in einer Beziehung herstellen und zugleich konsequent jede Opferhaltung vermeiden helfen.

Die erste Frage lautet:
Was hat der Mensch, in dessen Spiegel ich mich gerade betrachte, für mich getan? 

Die zweite Frage untersucht das Gegenteil: 
Was habe ich für diesen Menschen getan? 

Die dritte Frage klingt für viele TeilnehmerInnen oft im ersten Moment schockierend oder ungerecht, besonders wenn sie belastete Beziehungen untersuchen. Sie führt uns aber zu dem Bereich, in dem wir unsere Anteile an der Problemsituation erkennen. Sie lautet: 
Welche Schwierigkeiten habe ich diesem Menschen gemacht?

Zum NAIKAN kommen Menschen, die
  • einfach neugierig sind und sich selber besser kennenlernen wollen
  • aktuelle Schwierigkeiten haben (etwa Beziehungskrise oder Probleme mit der Arbeit)
  • ein Problem bewältigen wollen (etwa Krankheit oder Suchtproblem)
  • sich Seinsfragen stellen wollen, also Spiritualität verwirklichen möchten.

In der klassischen Form dauert Naikan eine Woche. Wer sich erst einmal einen Einblick in diese Methode verschaffen will, dem bieten die Volkshochschulen Einführungsvorträge. Nähere Infos dazu unter www.vhs.at.

Autorin: Mag.a Alexandra Schlömmer

Quellen:
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