Glaukom - grüner Star
Glaukom - grüner Star
Das Glaukom ist eine schleichende Augenerkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft und bis zur Erblindung führen kann. Entsprechende Früherkennung ist das Um und Auf.
Glaukom - grüner Star
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Allgemeines

Das Glaukom – im Volksmund „Grüner Star“ genannt – ist eine der häufigsten Erkrankungen des Sehnervs und auch eine der häufigsten Erblindungsursachen. Nach und nach gehen aus unterschiedlichen Gründen Nervenfasern verloren, was zu Gesichtsfeldausfällen und in weiterer Folge zur Erblindung führen kann. Nimmt der/die Betroffene den Sehverlust selber wahr, ist die Schädigung bereits weit fortgeschritten. 2006 waren laut „Initiative Glaukom“ rund 80.000 ÖsterreicherInnen von der Krankheit betroffen, deren degenerativen Effekte nicht mehr rückgängig gemacht werden können, 3.500 sind in weiterer Folge erblindet. Weltweit liegen die Zahlen bei rund 91 Millionen Betroffenen und 9 Millionen Glaukomblinden.

Laut European Glaucoma Society gibt es mehr als zwanzig verschiedene Glaukomformen, die vier großen Gruppen zugeordnet werden können:

  • Das Primäre Offenwinkelglaukom entsteht durch eine Abflussbehinderung des Kammerwassers aus dem Auge direkt im Abflussbereich. Das Normaldruckglaukom ist eine Form davon.
  • Das Primäre Winkelblock- bzw. Engwinkelglaukom ist eine angeborene Verengung des Kammerwinkels.
  • Das Primäre angeborene Glaukom tritt bei Neugeborenen und Kindern auf.
  • Das Sekundäre Glaukom ist erworben und entsteht als Folge anderer Augenerkrankungen.

Ursachen

Bei der häufigsten Variante – dem Offenwinkelglaukom – ist der Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge behindert. Das Kammerwasser, das aus den Augenkammern Hornhaut und Linse mit Nährstoffen versorgt, fließt über den Schlemmschen Kanal in die Blutbahn. Ist dieser Abfluss gestört, staut sich das Kammerwasser zurück und führt zu einem erhöhten Augendruck, der generell als Ursache für Glaukome angenommen wird. Beim Normaldruckglaukom ist kein erhöhter Augendruck feststellbar, weshalb andere Ursachen wie Durchblutungsstörungen im Auge angenommen werden.

Weitere Risikofaktoren, die zu Glaukomen führen können, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ungewöhnlich hohe oder niedrige Blutdruckwerte, hohe Blutfette, starke Kurz- oder Weitsichtigkeit, Migräne oder aber auch genetische Veranlagung.

Diagnose und Behandlung

Mittels Tonometrie wird der Augendruck der Patientin/des Patienten genau beobachtet, wobei Hornhautdicke und Alter in die Diagnose miteinbezogen werden müssen, da diese Faktoren die Interpretation der Ergebnisse wesentlich beeinflussen. Die Gonioskopie gibt Aufschluss über den Zustand des Kammerwinkels, die Gesichtsfeldmessung stellt Ausfälle fest und die Opthalmoskopie
untersucht den Augenhintergrund.

In der Therapie wird primär versucht, den Augendruck zu senken und so neuen Schäden vorzubeugen bzw. die Schädigung zu verlangsamen. Eine Möglichkeit ist die medikamentöse Therapie, bei der Augentropfen oder Tabletten jene Senkung herbeiführen sollen. Zum einen wird weniger Kammerwasser produziert, zum anderen dessen Abfluss gesteigert. Führen Medikamente nicht zur erwünschten Besserung, sind operative Eingriffe möglich. Durch Lasertechniken oder Operationen wird auf unterschiedliche Arten versucht, die Bildung der Flüssigkeit respektive ihren Abfluss zu verbessern.

Vorsorge

Da erst in fortgeschrittenem Stadium Beschwerden auftreten, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt besonders wichtig. Je früher ein Glaukom erkannt wird, desto besser können entsprechende Therapiemethoden veranlasst und so Folgeschäden vermieden werden. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einem Glaukom zu erkranken, weshalb ab dem 40. Lebensjahr Vorsorgeuntersuchungen empfohlen werden.

Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt
 

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