Kurzsichtigkeit - vage Aussichten
Kurzsichtigkeit - vage Aussichten
Wussten Sie, dass Kurzsichtigkeit nicht nur Nachteile, sondern auch ihre Vorteile haben kann?

Der lange Augapfel

Kurzsichtige Menschen sehen in der unmittelbaren Umgebung scharf, teilweise sogar besser als normalsichtige Menschen, entferntere Gegenstände werden jedoch unscharf wahrgenommen.

Das Auge besitzt die Fähigkeit, auf unterschiedlichen Entfernungen scharf zu fokussieren. Um dies bewerkstelligen zu können, muss es dazu die Linsenbrechkraft ändern, eine Fähigkeit, die im Laufe des Lebens abnimmt. Mit der Zeit brauchen viele Menschen eine Lesebrille, um zum Beispiel ein Buch oder diesen Artikel lesen zu können. Dies kann bei Personen mit leichter Kurzsichtigkeit unterbleiben, ihre Augen sind ohnehin so „eingestellt“, dass sie in der Nähe scharf sehen.

Bei der gängigsten Art der Kurzsichtigkeit (Achsenmyopie) ist der Augapfel zu lang und die Lichtstrahlen bündeln sich vor der Netzhaut im Glaskörperraum: es entsteht ein unscharfes Bild. Dabei handelt es sich meist um die „Schulmyopie“, welche ca. um das zehnte Lebensjahr beginnt und sich meist nach dem zwanzigsten Lebensjahr nicht mehr verändert.

Kurzsichtigkeit ist in der Regel auf genetische Ursachen zurückzuführen, daher sollten Eltern, die selbst von der Kurzsichtigkeit betroffen sind, bei ihren Kindern noch vor der Einschulung einen Sehtest durchführen lassen. Inwiefern ständiges Lesen und konzentriertes Arbeiten im Nahbereich die Sehschärfe beeinflussen, kann nach heutigem Standpunkt noch nicht geklärt werden.

Speziell bei Diabetikern kann es zu einer vorübergehenden Kurzsichtigkeit kommen, und zwar dann, wenn die Zuckerwerte nicht richtig eingestellt sind.

Kurzsichtige Menschen sollten ihre Augen regelmäßig durch einen Augenarzt untersuchen lassen. Der Grad der Kurzsichtigkeit wird in Dioptrien gemessen und ist mit einem Minuszeichen gekennzeichnet.

Was tun gegen Kurzsichtigkeit?

Brille

Die klassische und schnellste „Korrektur“ der Sehschwäche erfährt man nach wie vor mit der Brille und mit den Kontaktlinsen. Für die Brille werden konkave Gläser verwendet, dabei sind die Gläser an den Seiten dicker als in der Mitte. Verglichen mit den Kontaktlinsen ist die Brille am kostengünstigsten und was die Handhabung betrifft, auch praktischer- Brille auf, Brille ab. Die oft gängige Auffassung, Brillen würden die Augen verwöhnen und damit zu einer Verschlechterung der Sehkraft beitragen, kann derzeit nicht bestätigt werden.

Kontaktlinsen

Kontaktlinsen haben ihre klaren Vorteile im Sport und werden oft wegen ihrer „Unsichtbarkeit“ geschätzt, können jedoch unter unhygienischen Bedingungen zu Schäden an der Hornhaut führen. Allerdings fällt es anfangs nicht jedem leicht, einen Fremdkörper auf seinem Auge zu platzieren.

Augentraining

Viele schwören ja auf das Augentraining, welches jedoch seit langem umstritten ist. Die vom Gründer Dr. Bates entwickelten Augenübungen sollen die Muskeln, die das Auge bewegen, trainieren. Hierbei wird oft nicht bedacht, dass die Augen ohnehin tagtäglich ihre „Augenübungen“ machen, teilweise bewegen sich die Augen sogar im Schlaf. Bis heute konnte keine signifikante Besserung der Sehschwäche mithilfe dieser Übungen nachgewiesen werden.

Laser
Bei der Laserbehandlung wird die vor der Linse liegende Hornhaut gezielt abgeflacht. Der Laser sollte allerdings erst als letzte Wahl in Betracht gezogen werden, denn wie jeder andere chirurgische Eingriff, ist auch dieser mit einem bestimmten Risiko verbunden.

Seltene Operationsmethoden setzen der eigenen Linse eine korrigierende Linse innerhalb des Auges vor, bzw. ersetzen sie durch ein künstliche mit dem entsprechenden Korrektionswert.

Autorin: Mag. Karin Puchegger

 


 

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