Frauen und Herzinfarkt - Mit dem Alter steigt das Risiko
Frauen und Herzinfarkt - Mit dem Alter steigt das Risiko
Herzinfarkt, lange Zeit als typische Männer- und Managerkrankheit angesehen, wird bei Frauen häufig unterschätzt.
Herzinfarkte sind auch bei Frauen die häufigste Todesursache: Pro Jahr sterben mehr Frauen an einem Herzinfarkt als an Krebserkrankungen, Unfällen und Diabetes zusammen. Häufig wird ein Infarkt bei Frauen nicht so schnell erkannt, da sie manchmal eher untypische Symptome haben.

Risiko gleicht sich allmählich an

Während Herz-Kreislauf-Krankheiten bei Männern ab dem 35. Lebensjahr eine der Haupttodesursachen sind, sind Frauen bis zu den Wechseljahren hormonell relativ gut davor geschützt, so der Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland, herausgegeben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Danach gleicht sich das Risiko dem der Männer an.

Der kleine Unterschied

Ein Grund dafür, dass bei Frauen ein Herzinfarkt oft später erkannt und behandelt wird als bei Männern: Frauen haben häufig Symptome, die für einen Herzinfarkt nicht sehr typisch sind: Atemnot, Übelkeit oder Beschwerden im Oberbauch.

"Solche Symptome lenken das Augenmerk der Betroffenen und der Ärzte eher in Richtung Magenbeschwerden", sagt Professor Dr. Helmut Gohlke, Chefarzt der Klinischen Kardiologie II am Herz-Zentrum Bad Krozingen.

Zunehmend mehr Frauen

Außerdem leben viele Frauen in dem für sie riskanten Alter allein, und haben niemanden, der sich um sie kümmert. Bei jeder zweiten Frau ist zum Zeitpunkt des Herzinfarktes keiner da, der ärztliche Hilfe holen könnte.

Immer häufiger sind jedoch auch jüngere Frauen von Herzinfarkten betroffen. Laut Bundesgesundheitsministerium hängen Anstieg des Herzinfarktrisikos und die Tatsache, dass immer mehr jüngere Frauen rauchen eng zusammen. Raucherinnen haben ein zusätzliches Herzinfarktrisiko, wenn sie die Anti-Baby-Pille einnehmen.


Sowohl für Frauen als auch für Männer gilt:

Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, ein zu hoher Cholesterinspiegel, Bewegungsmangel, Übergewicht und Stress begünstigen das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Die meisten dieser Faktoren lassen sich aber durch gesundes Verhalten positiv beeinflussen, beziehungsweise ganz abbauen.


Quelle: aok
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