Makuladegeneration - Netzhautverkalkung
Makuladegeneration - Netzhautverkalkung
In Österreich erkranken etwa zwei- bis dreitausend Menschen pro Jahr an der Makuladegeneration. Weltweit wird die Zahl der Erkrankten auf bis zu 30 Millionen Menschen geschätzt.
Makuladegeneration - Netzhautverkalkung
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Obwohl diese Zahlen recht hoch sind, ist der Begriff Makuladegeneration wenigen Menschen bekannt. Die Makuladegeneration ist aber eine ernste Erkrankung, da sie im schlimmsten Fall innerhalb von wenigen Wochen zum Verlust der Sehkraft führen kann. Frühzeitige Erkennung ist deshalb von großer Bedeutung, da eine Behandlung sehr erfolgreich dem Sehverlust entgegenwirken kann. Ist allerdings das Auge erst einmal geschwächt, kann die Sehkraft nicht mehr zurückgewonnen werden.

Betroffen von dieser Augenkrankheit ist vor allem die Bevölkerungsgruppe über 50 Jahre. Die sogenannte AMD (altersbedingte Makuladegeneration) stellt die häufigste Ursache einer Erblindung in dieser Altersgruppe in den industrialisierten Ländern dar.

Entstehung der Degeneration

Die Makuladegeneration betrifft die zentrale Netzhaut des Auges und wird häufig auch als Netzhautverkalkung bezeichnet. Dabei steht der Begriff Makula für das Zentrum der Netzhaut, auch „Gelber Fleck“ genannt, welches nur etwa fünf Millimeter groß ist. Allerdings ist die Makula der Sitz der schärfsten Sehstärke und hat einen über neunzigprozentigen Anteil an der gesamten Sehkraft. Die restliche Netzhaut ist überwiegend für das Erkennen von Umrissen und Kontrasten verantwortlich. Somit bilden beide Teile gemeinsam das räumliche Sehen.

Die Erkrankung nimmt ihren Lauf, wenn degenerative Prozesse die lichtempfindlichen Sinneszellen der Netzhaut minimieren. Sind diese Sinneszellen in Anzahl und Funktion geschwächt, büßt der Mensch an Sehkraft ein. Neben einer genetischen Veranlagung sind vor allem Durchblutungsstörungen die häufigste Ursache für diesen Prozess. Die Erkrankung kann über Jahre schleichend verlaufen und ist auch nicht von Schmerzen begleitet. Deswegen suchen viele Menschen erst zu spät den Augenarzt auf und eine vollständige Heilung ist somit nicht mehr möglich.

Arten der Makuladegeneration

Grundsätzlich kann die Krankheit in zwei Formen auftreten. Bei der sogenannten trockenen Degeneration bildet sich die Netzhaut zurück und Sehstörungen sind die Folge. Diese Art der Erkrankung tritt am häufigsten auf. Der Augenarzt erkennt die trockene Degeneration an gelblichen Punkten in der Netzhaut. Diese verringern lokal die Sehstärke, insgesamt kann der Patient aber meist noch relativ gut sehen.

Die feuchte Makuladegeneration beruht auf einer Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhaut, welche zu einer Schwellung führt. Dadurch kann, oft unbemerkt, dass Augenlicht stetig abnehmen. Die Erkrankung kommt zwar seltener vor, verläuft dabei aber heimtückischer. Je nach Lage der Flüssigkeitsansammlung kann die Sehkraft stark vermindert werden. Als Abhilfe wird die betroffene Stelle mit einem Laser behandelt, der dauerhafte Erfolg ist jedoch nie gesichert.

Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Erforschung der Ursachen für diese Augenkrankheit ist noch nicht abgeschlossen. Man nimmt an, dass im Laufe des Lebens die Pigmentschicht unter der Netzhaut durch Stoffwechselprodukte geschädigt wird. Als Risikofaktoren gelten außerdem Bluthochdruck, Rauchen, helle Haut, Mangelernährung und gewisse Medikamente. Außerdem zeigt sich eine häufigere Erkrankung bei Frauen.

Meist sind die ersten Anzeichen der Erkrankung Schwierigkeiten beim Lesen, so können etwa einzelne Buchstaben fehlen. Bei fortschreitender Erkrankung zeigt sich ein grauer Schatten im Blickbereich und Farben wirken weniger kräftig. Gegenstände können verzerrt wahrgenommen werden, auch gerade Linien erscheinen abgeknickt. Im Endstadium können die Betroffenen nur mehr sehr schwer Buchstaben erkennen und brauchen zum Lesen oft eine Lupe. Von der Erkrankung betroffen kann nur ein Auge oder können auch beide Augen sein.

Der Augenarzt kann in einer Netzhautuntersuchung schadhafte Veränderungen feststellen. Leider lässt sich die Makuladegeneration heute noch nicht wirksam heilen. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf der Verhinderung der Weiterentwicklung der Krankheit. Zur Erhaltung der Lebensqualität kann eine entsprechende Sehhilfe nötig werden. Eine völlige Erblindung durch die Krankheit ist jedoch ausgeschlossen, da die zentrale Netzhaut nicht allein für das Sehen verantwortlich ist. Allerdings werden Arbeiten, zu denen das gezielte Scharfsehen notwendig ist, erheblich erschwert.


Autorin: Claudia Wrumnig

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