Seien Sie kreativ!
Seien Sie kreativ - mit ein bisschen Mut und Inspiration können auch Sie vor Ideen sprühen
Längst hat die Wirtschaft Kreativität für sich als Schlüsselqualifikation entdeckt. Innovationen werden angestrebt, dafür werden „kreative Köpfe“ gesucht. Auch Originalität ist gefragt, nicht nur in der Werbung und im Verkauf. Das führt zu der Frage: was für Eigenschaften machen nun einen kreativen Menschen aus?
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Kreativität ist ein komplexes Themengebiet, es gibt daher viele verschiedene Definitionen des Begriffs. Auf jeden Fall geht es um etwas Schöpferisches, Neues, Unbekanntes, zumindest für denjenigen, der etwas Kreatives hervorbringt. Oft geht man dabei Umwege, probiert einiges aus, doch das Ergebnis ist eine wertvolle und individuelle Erfahrung. Kreativ sein heißt aktiv sein und zu gestalten, nicht nur passiv zu konsumieren, was einem fixfertig angeboten wird – es sich also auch nicht unbedingt einfach zu machen.

Kreative Köpfe

Kreative Menschen stehen öfter an der Grenze zur Ver-rücktheit. Verrücken heißt auch, etwas in einem neuen Licht zu sehen. Es gibt Leute, die alle paar Monate ihre Möbel umstellen. Verrückt? Ja! Schon im eigenen Wohnzimmer können sich neue Sichtweisen entwickeln. Ebenso macht Not bekanntlich erfinderisch – in einer neuen Wohnung beispielsweise oder am Campingplatz sind häufig nicht alle gewohnten Gebrauchsgegenstände vorhanden. Da werden Kisten schnell mal zu einem Sessel oder Tisch umfunktioniert. Oder es soll ein Abendessen für Gäste ausgerichtet werden: plötzlich die Entdeckung, dass eine wichtige Zutat fehlt. Die Zeit drängt, die Geschäfte haben zu, es sind keine freundlichen Nachbarn zur Hand- man sucht nach Ersatz, man muss improvisieren. Auch das kann kreativ sein: Dingen einen neuen Sinn verleihen.

Ein Stück weit heißt es dabei, mit kindlicher Naivität an Dinge herangehen: wozu kann ich alltägliche Gegenstände noch gebrauchen? Spontane Experimente wagen, die mitunter genauso einmal schief gehen können, doch auch hier ist der Weg das Ziel. Kreativität erfordert Mut: sie ist oft unbequem und birgt Risiken. Das Ausbrechen aus Denkschemata entgegen der Tradition, Konvention und dem Strom kann weitreichende Folgen haben. Wer konform denkt und handelt, geht den sicheren Weg, Kreativität hingen führt auf unsicheres Terrain. Auch das Diktat des Erfolgs ist allgegenwärtig und kann einschränkend wirken.

Doch Kreativität macht Spaß und ist vor allem eine Methode, seinen individuellen Fähigkeiten Ausdruck zu verleihen - was macht Sie persönlich aus, Ihr Denken und Handeln, wie unterscheiden Sie sich von anderen? Umdenken und kreativ sein bedeutet auch, freier und selbstständiger zu sein.

Kreativitätsförderung & Inspiration

Manch ein Talent mag angeboren sein, doch Kreativität lässt sich sehr wohl auch bewusst fördern. In der Kindheit werden kreative Züge oft vernachlässigt und den allgemeinen Anforderungen wie dem klassischen Benotungssystem von 1-5 angepaßt. Doch die kreative Ader kann man wieder in Schwung bringen – hier ein paar Tipps:

Lassen Sie sich von der Muse küssen…

Eine Orientierungshilfe können die antiken Musen geben, die Schutzgöttinnen der Künste und der Wissenschaften - eine vielversprechende Kombination. Erato steht dabei für Poesie und Lyrik, Euterpe für Musik, Kalliope für Epos und Elegie, Kleio für Geschichte, Melpomene für Tragödie, Polyhymnia für feierlichen Gesang, Terpsichore für Tanz, Thaleia für Komödie und Urania für Astronomie. Folgen Sie einfach den Themengebieten der Musen und lassen Sie sich inspirieren!

Brainstorming

Ideenreichtum, Neugier, Spaß, Begeisterungsfähigkeit, Initiative, erforschen, Phantasie, Kreatur, Spontaneität, Dingen auf den Grund gehen, Schöpfungskraft, Musen, schreiben, malen, Musik, Kunst, Seele, Ausdruck, aus nichts etwas zu machen, Werbung, Linkshänder, Entdeckungsreise, eine „was wäre wenn“ –Haltung, Offenheit, Flexibilität, analytisch

Wahrscheinlich haben Sie sich gerade über die lose Aufzählung von Begriffen gewundert. Das ist eine Auswahl aus einer Reihe von Wörtern gewesen, die mir am Beginn dieses Artikels zur Thematik Kreativität eingefallen sind. Diese Methode nennt sich Brainstorming. In der Psychoanalyse gibt es einen ähnlichen Ansatz, der sich freie Assoziation nennt und die Zensur durch das Ich und Über- Ich ausblenden soll.

Brainstorming aber ist eine Technik aus den Fünfziger Jahren von Alex F. Osborn, die der Ideenfindung dient. Gedacht war die Methode ursprünglich für Gruppen mit einem Moderator, doch man kann sie durchaus auch alleine anwenden. Auf jeden Fall sollten ein bestimmter Zeitrahmen gesetzt und die Ideen in einem Protokoll festgehalten werden, damit nichts verloren geht.

Am Ende steht eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten und Ideen für ein bestimmtes Problem, die dann weiter behandelt werden können oder einfach so stehen bleiben – der Prozess ist wichtig.

Brainwriting funktioniert ähnlich wie Brainstorming. In einer Gruppe werden von jedem Teilnehmer Stichwörter und Ideen zu einem Thema auf einem Blatt Papier niedergeschrieben. Anschließend wird der Zettel reihum weitergereicht und ergänzt, bis jeder wieder seine ursprüngliche Ideensammlung in Händen hält.

Parodie

Eine weitere Möglichkeit, Dinge einmal anders zu denken, bietet die Parodie.
Texte beispielsweise können in Form einer Zeitungsmeldung, Festrede, Musicaleinlage, eines Nachrichtenberichts usw. interpretiert werden.

Dinge mit Links machen

Beziehungsweise mit rechts, wenn Sie Linkshänder sind. Dadurch werden die beiden Gehirnhälften miteinander verbunden und Informationen im Gehirn neu verarbeitet.

Erfahrungen mit allen Sinnen: hören, sehen, tasten, schmecken, riechen. Alle fünf Sinne sind beispielsweise beim Kochen gut miteinander zu vereinen.

Themenschwerpunkt "Unsere Sinne"


Autorin: Cornelia Auer Bakk.


Fotocredit: Gennadiy Poznyakov/Fotolia.com
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