Shiatsu bei Kindern und Jugendlichen
Shiatsu bei Kindern und Jugendlichen
Lange Schultage, Hausübungen bis zum Umfallen, Freizeitstress am Nachmittag: Der Alltag eines Kindes ist oft durchgeplant und mit Aktivitäten überfrachtet. Bereits jedes dritte Kind fühlt sich von der Schule überfordert. Die Folgen können ein geschwächtes Immunsystem und psychosomatische Beschwerden sein. Bei Jugendlichen kommt noch die Achterbahn der Gefühle hinzu, die ein junger Mensch während der Pubertät durchlebt. Wie Shiatsu dabei helfen kann, dass Ihr Kind wieder in Einklang mit sich selbst kommt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Shiatsu bei Schulstress

Stress und Überforderung machen auf Dauer krank: Ständig Leistungen erbringen und funktionieren müssen sind Anforderungen, die nicht nur Erwachsene betreffen. Bereits Kinder sind einem enormen Druck ausgesetzt. Wenn es dafür keinen Ausgleich gibt, können sich zahlreiche Symptome entwickeln, von Hyperaktivität und Schlafstörungen, über Konzentrationsprobleme und soziale Auffälligkeiten, hin zu Bettnässen und Nagelbeißen. Darüber hinaus nehmen Haltungs- und Bewegungsprobleme zu.


Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass oft die Schule der Grund ist, warum Kinder und Jugendliche ihre innere Balance nicht finden. Wenn Schularbeiten näher rücken, ein Berg an Hausaufgaben anfällt und in der Freizeit eine Aktivität die nächste jagt, fehlen dringend notwendige Regenerationspausen.


Shiatsu bietet Kindern eine Möglichkeit, aus diesem Getriebensein auszusteigen und sich auf angenehme Weise zu spüren. Durch die achtsamen Berührungen beim Shiatsu werden die Bedürfnisse ganz direkt wahrgenommen, ohne sie mit Worten erklären zu müssen. Die Behandlung wird in Zeitdauer und Ablauf dem Alter des Kindes angepasst und oftmals spielerisch gestaltet. Schon ein paar Shiatsu-Sitzungen fördern das Wohl des Kindes und bringen Ruhe ins Leben der jungen Menschen. Sie fühlen sich wieder wohl in sich, sind ausgeglichener und selbstbewusster. Auch LehrerInnen bestätigen, dass schon nach wenigen Shiatsu-Einheiten positive Veränderungen am Kind erkennbar seien.


Mit Kindern zu arbeiten, bedeutet eine ebenso genaue Anamnese wie bei Erwachsenen und eine ebenso respektvolle Begegnung auf Augenhöhe. Es fasziniert mich immer, wie sich schon die Allerkleinsten auf meiner großen Matte drehen und wenden, um zu zeigen, wo sie berührt werden wollen,“ schildert Helga Barbier, Shiatsu-Praktikerin, die Reaktion von Kindern auf Shiatsu.

Unterstützung bei Veränderungen

Zusätzlich zum Schulstress und den damit verbundenen Anforderungen, ist das Erwachsenwerden ab der Pubertät auch von tiefen körperlichen, seelischen und sozialen Umbrüchen geprägt: In dieser sensiblen Phase wird die Hormonproduktion in der Nebennierenrinde gesteigert und dadurch die Reifung des Sexualzentrums in der hormonellen Schaltzentrale des Gehirnes aktiviert. Ist ein junger Mensch dauerhaft überfordert und gestresst, kann die Entwicklung negativ beeinflusst werden. Mögliche Auswirkungen können unter anderem Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Nervosität und allgemeines Unwohlsein sein; doch auch schwerwiegende Problematiken und seelische Erkrankungen wie etwa Essstörungen nehmen seit Jahren zu.


Shiatsu-Behandlungen unterstützen Jugendliche in der Pubertät. Der einfühlsame und gezielte Einsatz von Berührung entlang der Meridiane hilft Jugendlichen, ihren eigenen Körper und ihre Empfindungen besser kennenzulernen und bringt die Lebensenergie dort in Schwung, wo sie blockiert ist. Dadurch wird nicht nur das Körperbewusstsein, sondern auch das Selbstbewusstsein gestärkt. Die Jugendlichen können Stress besser abbauen und lernen, ihre Grenzen besser zu spüren und zu berücksichtigen. Regelmäßige Shiatsu-Behandlungen können maßgeblich zu einer gesunden Entwicklung der Jugendlichen beitragen und stärken den gesamten Organismus.


Entscheidend bei der Behandlung von Jugendlichen ist eine ehrlich gemeinte Zuwendung. Die klare Berührungssprache von Shiatsu ist unaufdringlich, wertschätzend, wohltuend und das daraus resultierende Vertrauen der Jugendlichen, lässt einen zutiefst regenerierenden Prozess zu“, erklärt Helga Barbier.


Tipps zur Entspannung für Kinder und Jugendliche
  • Warmer Frühstücksbrei und warme Mahlzeiten fördern Vitalität, Konzentration und Immunsystem - die Basis für mehr Wohlbefinden.
  • Morgens strecken und rekeln, sich an Armen und Beinen innen und außen abklopfen, nach dem Duschen mit dem Handtuch abreiben: Das fördert die Durchblutung und macht munter.
  • Auf warme Füße achten! Gemeinsame warme Fußbäder bei gleichzeitigem Schlürfen eines Honigtees.
  • Jede Wartezeit zum Durchatmen und „Runterkommen“ genüsslich nützen.
  • Echte Pausen machen bedeutet wirklich nichts tun! Kinder sollten die Möglichkeit bekommen, sich zu langweilen.
  • Geben Sie Ihrem Kind Raum und Zeit zum Verdauen von Nahrung – auch im mentalen und emotionalen Bereich.
  • Abends eine kleine Tasse Tee (Hopfen oder Baldrian) mit einem Teelöffel Honig, das beruhigt das Nervensystem und stärkt das Herz.
  • Sich gegenseitig Füße und Hände massieren. Jeden Zeh, jeden Finger einzeln.
  • Bauch massieren oder sanft eine Hand auf den Bauch und die andere am unteren Rücken ablegen und so die Körpermitte halten und stärken.
  • Brustraum und Bauchraum mit den Händen verbinden.

Auf der Suche nach einer geeigneten Shiatsu-PraktikerIn? Alle ExpertInnen für Shiatsu finden Sie auf der Webseite des Österreichischen Dachverband für Shiatsu: http://oeds.at/praktikerinnen-suche




AutorIn: red., öds; Fotocredit: © Helga Barbier
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