Therapieansätze bei Alzheimer - sich nicht geschlagen geben
Therapieansätze bei Alzheimer - sich nicht geschlagen geben
Die Krankheit erhält nicht nur durch den geistigen Verfall ihren Schrecken, sondern auch durch die bisweilen nicht vorhandenen Heilmittel.
Therapieansätze bei Alzheimer - sich nicht geschlagen geben
Info
Kleine Vorbeugungsmaßnahmen gegen Alzheimer



- Essen Sie reichlich Obst und Gemüse, dazu mindestens einmal pro Woche Fisch


- Lernen Sie immer wieder neue Sachen und Sprachen


- Stellen Sie sich immer wieder neuen Herausforderungen


- Spielen Sie ein Instrument


- Schreiben Sie Tagebuch


- Bleiben Sie sportlich
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Weltweit leiden ca. 18 Millionen Menschen an Alzheimer. Bisher gibt es kein Heilmittel, welches den Ausbruch der Krankheit verhindert. Jedoch wurden in der Forschung große Fortschritte gemacht, sodass eine Reihe guter Medikamente auf den Markt sind, welche den Verlauf der Erkrankung verzögern.

 
Nichtmedikamentöse Therapie
 
Wichtig ist, dass am Anfang die nichtmedikamentöse Behandlung steht. Hierbei konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf jene Bereiche, die die Symptome und Veränderungen am Patienten hervorrufen. Oftmals reicht es, die räumliche Umgebung umzugestalten bzw. das Verhalten zum Betroffenen zu verändern.
Zu den nichtmedikamentösen Therapien zählen die Verhaltens- und Erinnerungstherapie, das kognitive Training, die Realitätsorientierung, die Selbst-Erhaltungstherapie und die Kunsttherapie.
 
Medikamentöse Behandlung

Neuroleptika und Antidepressiva
Neuroleptika tragen zur Entspannung und Beruhigung bei, indem sie die Signalübertragung durch Dopamin vermindern. Die Verfügbarkeit der Überträgerstoffe Nordrenalin und Serotonin wird durch Antidepressiva erhöht, dies ist insofern wichtig, als diese beiden Stoffe für die Steuerung der Stimmungslage verantwortlich sind. Neuroleptika und Antidepressiva machen zwar nicht abhängig, sie haben aber zum Teil starke Nebenwirkungen.
 
Antidementiva
...setzen an dem Punkt an, wo die ersten Ausfälle und Begleiterscheinungen der Erkrankung auftreten. Daher ist ihre Wirkung von Anfang an begrenzt, sie können die Alzheimererkrankung nicht mehr heilen, aber dazu beitragen, das Fortschreiten bis zu einem bestimmten Grade hinauszuzögern. Die Lebensqualität der Patienten wird auf diese Weise für einen gewissen Zeitraum gehoben und verbessert.
 
Ein Beispiel für ein Medikament aus der Klasse der Antidementiva ist das Exelon Pflaster mit dem Wirkstoff Rivastigmin. Eslässt die Hoffnung schöpfen, eine leichte bis mittelschwere Erkrankung erfolgreich zu therapieren. In einer 24- wöchigen Studie be an Alzheimer erkrankten Patienten zeigte das Pflaster dahingehend seine Wirkung, dass die kognitiven Fähigkeiten sich verbesserten, insbesondere die Gedächtnisleistung. Der Alltag war leichter zu bewerkstelligen, Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen.
 
Der Vorteil des Pflasters liegt auf der Hand. Die Verabreichung ist simpel, nicht nur die Betroffenen profitieren davon, sondern auch das Pflegepersonal. Man kann auf einen Blick erkennen, ob das Pflaster verwendet wird oder nicht. Vielfach besteht das Problem, das Medikamente nicht genommen werden bzw. die Patienten oft selbst vergessen, welches schon eingenommen wurde und welches nicht.
 
Durch die kontinuierliche Wirkstofffreisetzung kommt es praktisch zu keiner Überdosierung, der Wirkstoffspiegel im Blut bleibt konstant und die Nebenwirkungen im Magenbereich sind minimal. Überdies werden die Kosten dieses Medikamentes von den Krankenkassen refundiert.
 
Vorbeugen
 
Vielleicht kann letztlich nichts Alzheimer verhindern, jedoch kann man die Krankheit für eine bestimmte Zeit hinauszögern. Ebenso sollte Beschwerden wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Diabetes mellitus auf den Grund gegangen und behandelt werden.
 
Nun Study
 
In einer über mehrere Jahre angelegten Untersuchung an katholischen Nonnen kamen die Wissenschaftler zu der erstaunlichen Erkenntnis, dass Nonnen signifikant weniger an Alzheimer erkranken als Nichtnonnen. Der Psychologe David Snowdon erkannte, dass Nonnen, die ihren Tag mit geistigen Arbeiten, Disziplin und Tagebuch schreiben verbrachten, bis ins hohe Alter geistig agil und beweglich blieben. Das Erstaunliche daran ist: selbst Nonnen, die nach ihrem Tode Plaque im Gehirn aufwiesen, waren geistig fitter als Personen in der normalen Bevölkerung.
 
Autorin: Mag. Karin Puchegger

 

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