Das Übel an der Wurzel packen - Das Thema Übergewicht aus Sicht der TCM betrachtet
Das Übel an der Wurzel packen - Das Thema Übergewicht aus Sicht der TCM betrachtet
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) existiert seit über 5000 Jahren und ist in den letzten Jahren auch bei uns immer populärer geworden. Ein wichtiger Teilbereich ist die chinesische Ernährungslehre, die bei uns als „Fünf Elemente Ernährung“ bekannt ist. Hier erfahren Sie, was diese Ernährungsform zu bieten hat und wie sie beim Abnehmen unterstützen kann. Und keine Angst, Sie müssen nicht mit Stäbchen essen und auf gewohnte Zutaten verzichten. Im Gegenteil, die Fünf Elemente Ernährung legt Wert auf regionale und saisonale Zutaten.
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Gesund sein heißt, Yin und Yang im Gleichgewicht zu halten

Viele Menschen fühlen sich durch die Vielzahl von Modediäten verunsichert. Die meisten Ernährungsregeln basieren auf einem sehr analytischen Ansatz, der unsere Nahrung in Fett, Kohlehydrate, Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe einteilt. Die TCM geht hier andere Wege und sieht die Ursachen für die Fettdepotbildung vielschichtig und von mehreren Faktoren abhängig. Sicherlich es ist nicht unerheblich, welche Mengen an Nahrung jemand aufnimmt.
Aber zusätzlich werden in der TCM die individuellen Unterschiede der Menschen berücksichtigt und niemals kann eine bestimmte Diät für alle gut sein. Es gibt nicht nur eine Diagnose oder Therapie, sondern es werden jeweils Symptome und Beschwerden genau differenziert.
Grundlage dafür ist eine energetische Beschreibung unseres Körpers mit Begriffen wie Qi, Yin oder Yang. Qi lässt sich am ehesten mit unserer modernen Vorstellung von Lebensenergie übersetzen. Alles im Universum besteht ganzheitlich gesehen aus dieser Lebensenergie und Qi bringt Dinge hervor und macht Leben erst möglich. Die TCM sieht den Körper als energiedurchströmten Mikrokosmos, der im ständigen Austausch mit den Energien seiner Umgebung und des Makrokosmos steht. Vereinfacht gesagt ist der menschliche Stoffwechsel ebenso ein enges Zusammenspiel von Qi, Yin und Yang. Wenn wir z.B. müde sind, dann ruhen wir uns aus, schlafen und tanken neue Energie. Wenn wir durstig sind, trinken wir und verhindern dadurch, dass unser Körper austrocknet. Diese Balance von Yin und Yang ist ausschlaggebend für Gesundheit, Aktivität und Ausgeglichenheit.
Unser Körper ist normalerweise in der Lage, bei Ungleichgewichten einen Ausgleich zu finden. Ob sich Symptome von chronischem Ungleichgewicht zu einer Krankheit entwickeln hängt davon ab, wie lange sie bestehen und ob sie beachtet werden oder nicht.
Deshalb gilt es laut TCM, frühzeitig Ungleichgewichte in unserem Körper zu behandeln bzw. mit ausgewogener Ernährung vorzubeugen.

Der Mensch ist, was er isst!

Ein wichtiger Aspekt in der TCM ist die Nahrungsqualität. Über unsere Ernährung nehmen wir sozusagen „kosmisches Qi“ zu uns und Essen bewegt etwas in unserem Körper. Nahrung, die im Einklang mit der Natur steht, ist daher sehr wichtig – symbolisch gesehen essen wir Himmel und Erde. Die Quelle unserer Nahrung ist unter diesem Aspekt von Bedeutung. Ob unsere Nahrung natürlich gewachsen ist oder künstlich, ob in der Erde oder ohne Erde, ob mit oder ohne Sonne – alles hat eine Auswirkung auf unser Qi.

Kontrolliert biologisch angebaute und schonend verarbeitete Pflanzenkost sowie Fleisch und andere Produkte von Tieren aus artgerechter Haltung und Fütterung enthalten Qi – Lebenskraft - und werden als wesentlich nährender und bekömmlicher angesehen als Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft.

Fünf Elemente Ernährung – was ist das?

In der TCM werden den Fünf Elementen – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser –Geschmacksrichtungen zugeordnet, anhand derer die chinesische Ernährungslehre Aussagen darüber macht, wie die Lebensmittel auf den Körper wirken. Zusätzlich beschreiben die Elemente die Zusammenhänge und Wirkung auf die unterschiedlichen Organsysteme (Funktionskreise). Der Geschmack der Lebensmittel – bitter, süß, scharf, salzig und sauer – ist eine Zusatzinformation über die Wirkungsweise der zugeführten Nahrung in unserem Körper.

Bei bewusstem Einsatz des Geschmacks und der Wirkrichtung werden somit Lebensmittel zum Heilmittel – hier ein paar Beispiele:
  • Der süße Geschmack, z.B. von Fenchel und Karotten, wirkt entspannend und nährend. Dieser Geschmack soll bei jeder Mahlzeit im Vordergrund stehen, denn genährt werden Milz und Magen. Die anderen Geschmacksrichtungen sind die ergänzenden „Gewürze“.
  • Der scharfe Geschmack von z.B. Kren, Rettich und Radieschen zerstreut, bewegt und löst Stagnationen.
  • Der salzige Geschmack von Lebensmittel aus dem Wasserelement (z.B. Fisch, Meeresfrüchte, Meersalz) wirkt kühlend, aufweichend und leitet nach unten.
  • Der saure Geschmack zieht zusammen (adstringierend). Denken Sie an das Beispiel einer Zitrone – sie ist sauer und es zieht sich einem alles zusammen. Diese zusammenziehende Wirkung hilft dabei, Körperflüssigkeiten zu bewahren. Lebensmittel mit saurem Geschmack (Früchtetee, Soda mit Zitronensaft) im Übermaß sind nicht geeignet, um Übergewicht abzubauen, weil sauer festhält. Zum Abbau von Übergewicht ist das Gegenteil – Loslassen – gefragt.
  • Der bittere Geschmack trocknet aus, regt die Transformation an und leitet nach unten - ein Beispiel dafür ist der Kaffee

Diese Einteilung der Lebensmittel nach ihrer Geschmacksrichtung und Auswirkung auf uns ist ein uraltes, faszinierendes Prinzip. Aber auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Jede der fünf Geschmacksrichtungen wirkt in kleinen Dosierungen kurzfristig anregend, in einer Überdosis kehrt sich die Wirkung ins Gegenteil und das entsprechende Organ wird gehemmt oder gar beeinträchtigt.

Die thermische Wirkung unserer Nahrung

Viele Kulturen sind sich um die thermische Wirkung von Lebensmitteln bewusst. In früheren Zeiten wurde auch in unseren Breiten dieses Wissen eingesetzt. Im Grunde brauchen wir nur ein bisschen in uns hineinhören und auf die Signale unseres Körpers reagieren. So wünschen wir uns im Sommer mehr kühlende Speisen (erfrischende Salate und Rohkost) und im Winter bevorzugen wir lang gekochte Suppen und Eintöpfe.

Hier eine kurze Übersicht über die thermische Wirkung der Lebensmittel:

Kalte Lebensmittel:
Thermisch kalte Lebensmittel sind zum Beispiel Südfrüchte, Bananen, Tomaten, Gurken und Melonen. Sie wachsen in klimatisch heißen Gebieten und helfen den dort beheimateten Menschen, die sie umgebende Hitze auszugleichen. Der Konsum dieser Zutaten – insbesondere als Rohkost -kühlt den Körper und hilft, überschüssige Hitze im Körper zu beseitigen. Kalte Lebensmittel sollten daher nur in kleinen Mengen und hauptsächlich in der heißen Jahreszeit konsumiert werden. Menschen, die häufig frieren, sollten diese Lebensmittel meiden.

Erfrischende Lebensmittel:
Erfrischende Lebensmittel sollten wir das ganze Jahr über zu uns nehmen. Sie helfen uns, Blut und Körpersäfte zu bilden und befeuchten das Gewebe und die Schleimhäute. In den kalten Wintermonaten empfiehlt es sich, diese Zutaten in gekochtem Zustand zu verwenden. In den heißen Monaten helfen uns erfrischende Lebensmittel, die durch das Schwitzen verlorenen Säfte wieder aufzubauen. Zu dieser Gruppe gehören Milchprodukte, viele Gemüsesorten, einheimische Früchte und Salate.

Neutrale Lebensmittel:
Die neutralen Lebensmittel haben mengenmäßig die größte Bedeutung für unsere Ernährung, denn sie können von jedem gesunden Menschen in großen Mengen genossen werden. Dazu gehören fast alle Getreidesorten, Hülsenfrüchte, Wurzelgemüse, Pilze und Nüsse. Sie stärken das Qi und wirken ausgleichend.

Warme Lebensmittel:
Diese Lebensmittel wirken leicht erwärmend und dynamisieren. Sie sollten zusammen mit neutralen Lebensmitteln vermehrt im Herbst und Winter verzehrt werden. Je kälter die Temperaturen draußen sind, desto mehr brauchen wir die wärmenden Zutaten, wie z.B. fast alle frischen und getrockneten Kräuter, die meisten Gewürze, Trockenfrüchte, Lauch und Zwiebeln.

Heiße Lebensmittel:
Sie sollten nur in kleinen Mengen verwendet werden, da sie sonst innere Hitze auslösen. Im Winter helfen sie, den Körper vor Kälte zu schützen. In diese Gruppe gehören Zutaten wie scharfe Gewürze, Zimt, hochprozentiger Alkohol, gegrilltes Fleisch und Lamm.


Die Fünf Elemente Ernährung und Übergewicht

Wie bereits eingangs erwähnt werden bei einer Ernährungsberatung nach TCM individuelle Unterschiede berücksichtigt. Was dem einen Menschen zuträglich ist, kann dem anderen Bauchschmerzen bereiten. Was einem im Frühling gut bekommt, kann zu einer anderen Jahreszeit weniger bekömmlich sein.

Grob vereinfacht unterscheidet man in der TCM vier Haupt-Ungleichgewichte im Körper:

  • Hitze
  • Trockenheit
  • Feuchtigkeit
  • Kälte
Die individuelle Konstitution ist einerseits erblich bedingt, aber auch sehr stark durch die Lebensweise und Ernährung beeinflusst. Ernährung kann ausgleichen und harmonisieren oder aber das Ungleichgewicht verstärken. Die Auswahl der richtigen thermischen Speisen hat also auch auf das Körpergewicht einen Einfluß.
Es gibt kein Essen, das für alle Menschen gleich gut geeignet ist. Ein hitziger, sehr aktiver Typ wird nach Spareribs mit Knoblauch, Bratkartoffeln und Rotwein (alles Speisen und Getränke, die thermisch heiß wirken) noch hitziger und vielleicht gereizt werden. Für diesen Menschen wären Rohkost mit Joghurt und Mineralwasser ein kühlender Ausgleich und solche Menschen sind mit einer „klassischen Diät“ nach westlicher Sicht erfolgreich. Ein Mensch, bei dem die Kälte im Vordergrund steht, z.B. jemand, der immer müde und antriebslos ist, ständig kalte Hände und Füße hat, mit Blähungen und Verdauungsstörungen kämpft, der wird bei einer Diät mit viel Rohkost und Milchprodukten sein Ungleichgewicht verstärken und kaum abnehmen.

Die Empfehlungen der Fünf Elemente Ernährung sind also auf den ersten Blick befremdend und verwirrend. Viele Richtlinien sind genau das Gegenteil von dem, was seit Jahren als gesunde Ernährung „gepredigt“ wird. Wo es „westlich“ gesehen vorwiegend um Kalorien zählen geht, sucht die TCM vielmehr nach den Ursachen für Übergewicht und setzt dort therapeutisch an.

Das Übel an der Wurzel packen

Übergewicht ist aus Sicht der TCM häufig auf falsche – also nicht typgerechte - Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen. Grund dafür sind Ernährungsfehler, für die manchmal schon in den Kindertagen der Grundstock gelegt worden ist.

Kennen Sie das? Sie stellen sich täglich auf die Waage und sind oft deprimiert. Denn eigentlich haben Sie wenig gegessen, kaum Kalorien zu sich genommen, wie z.B. einen Tag lang nur Joghurt, einige Stücke rohes Obst, ein wenig Brot mit Wurst und Käse und eine große Schüssel Salat. Aber das Gewicht verändert sich nicht nach unten oder steigt sogar an. Gerade durch die wenigen, kalten und rohen Nahrungsmittel belastet man den Körper noch mehr.

Ein Übermaß an stark kühlenden Lebensmitteln – große Mengen Rohkost, Südfrüchte, frisches Vollkornbrot, Milchprodukte und Süßigkeiten, aber auch Diäten schwächen unsere „Mitte“. Gemeint sind damit die Organe Milz und Magen, die in der TCM als Synonym für Verdauung (Erdelement) stehen. Die Transformation (Umwandlung) der aufgenommenen Nahrung läuft durch die geschwächte Verdauungskraft unvollständig ab und die Entstehung von „Schleim“ und „Feuchtigkeit“ – westlich wird oft auch von Verschlackung gesprochen - wird begünstigt. Dieser Zustand ist aber nicht wörtlich zu nehmen, sondern ist damit die verminderte Resorptionsfähigkeit des Verdauungstraktes gemeint. Diese "Feuchtigkeit“ oder  "Verschleimung“ ist so zu verstehen, dass wir unsere Nahrung nicht ideal und vollständig verwerten. So wird z.B. ein zuviel an kalter Nahrung nicht vollständig verdaut (der Stuhl ist breiig oder klebrig, beinhaltet unverdaute Nahrungsbestandteile) und das belastet über längere Zeit den Körper. Das Resultat sind Cellulitis, Rhinitis (Schnupfen, Nasenkatarrh), chronische Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), aber auch chronische Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Abgeschlagenheit.

Zusätzlich sind Stagnationen (Staus) mit eine Ursache, dass es mit dem Abnehmen nicht so klappt, wie es soll. Die „schwache Mitte“ führt zu einer Störung bei der Verteilung, die in jüngeren Jahren häufig durch ein mehr an Aktivität und Bewegung abgefedert wurde. Emotionale Ursachen wie Ärger, Frustrationen, Stress und Überarbeitung führen zu einem Ungleichgewicht in den Organen Leber und Gallenblase, die eine Stagnation verstärken. Symptome wie geschwollene Füße und/oder Hände, Schweregefühl in den Beinen, kein Durst/nicht trinken wollen, Verdauungsstörungen, Völlegefühl und Blähungen sind wichtige Hinweise für ein Ungleichgewicht in Ihrem Körper.

Fachen Sie Ihr Verdauungsfeuer an!

Die Ernährungstherapie besteht in diesem Falle einerseits darin, die bereits vorhandene“Feuchtigkeit“ auszuleiten und neue Feuchtigkeit zu verhindern und andererseits für Entspannung zu sorgen. Der erste Punkt, das Ausleiten von Feuchtigkeit erfordert Konsequenz über mehrere Wochen: Keine Rohkost, keine Milchprodukte als einzelne Mahlzeiten (z.B. einen halben Liter Buttermilch als Abendessen), keine Süßigkeiten, kein Zucker und keine Brotmahlzeiten (besonders frisch gebackenes, feuchtes Brot lässt im Körper durch den unvollständigen Verdauungsprozess Feuchtigkeit entstehen). Dafür täglich spezielle Lebensmittel, die Feuchtigkeit besonders gut transformieren (umwandeln) und ausleiten, wie z.B. Reis, Hirse, Polenta, Gerste, gekochte Gemüse wie Zucchini, Karotten, Fenchel, Kürbis, Chinakohl, Melanzani, kleine Mengen Hülsenfrüchte und zahlreiche Gewürze. Für Entspannung sorgen Blüten- und Kräutertees, erfrischende Zutaten (wie z.B. Stangensellerie, Kohlrabi, Blattsalate) und ausgleichende – entstauende - Tätigkeiten wie Singen, Tanzen, Trommeln oder lange Spaziergänge in der Natur.

Die Auswahl an Lebensmitteln, die Ihre „Mitte“ stärken und die Verdauungskraft ankurbeln, ist groß – so wird sogar das Abnehmen zum Genuss!

Als sehr wirksam erweisen sich drei warme (gekochte) Mahlzeiten pro Tag. Die „Mitte“ regeneriert sich besonders gut durch warme, kurz gekochte und gedünstete Speisen in Form von Suppen, Gemüseeintöpfen, Kompotten und gekochten Getreidegerichten. Solche Speisen sind bekömmlich, unterstützen die Verdauungsorgane und der Zeitaufwand ist absehbar. Vorgekocht am Abend oder am Wochenende lassen sie sich auch gut ins Büro mitnehmen.

Einem zuviel an Feuchtigkeit wird besonders mit Lebensmitteln begegnet, die das Erdelement stärken. Dies sind vor allem wärmende und trocknende Nahrungsmittel, die außerdem eine natürliche Süße aufweisen wie Karotten, Fenchel, Mais, Kürbis, alle Kohlsorten und alle Getreidesorten außer Weizen. Weizen ist laut TCM befeuchtend und sollte nur in geringen Mengen verwendet werden. Achtung: viele Brot- und Gebäcksorten und Nudeln sind auf Basis von Weizenmehl hergestellt. Hier gilt es, Alternativen zu suchen. Insgesamt gilt: so wenig trockene, kalte Brotmahlzeiten (Käsebrote) wie möglich und dafür viel Gemüse mit Getreide wie Reis, Polenta, Hirse, Buchweizen u.Ä.

Frühstücken wie ein Kaiser….

„Frühstücke wie ein Kaiser, iss zu Mittag wie ein Edelmann und am Abend wie ein Bettler“ – dieses Sprichwort erläutert sehr gut die Grundzüge der Empfehlungen für die einzelnen Mahlzeiten eines Tages aus der Sicht der TCM.

Ein Frühstück aus gekochtem Vollkorngetreide – aus Grieß, Flocken, Polenta oder ganzen Körnern (unbedingt über Nacht einweichen und mind. 1 Stunde kochen) – zubereitet mit gekochtem Obst (Kompott) oder Gemüse, ergänzt durch Nüsse und Samen – bewirkt eine lang anhaltende Sättigung. Sollten Sie auf süße Getreidemahlzeiten nach ein bis zwei Stunden wieder richtigen Hunger bekommen, probieren Sie pikante Morgenmahlzeiten mit einer kleinen Menge Eiweiß – in Form von Ei, Fleisch oder Hülsenfrüchten. Eine Fleischsuppe mit Gemüse und Kräutern und einer kleinen Menge Fleisch (Huhn, Rind) oder Hülsenfrüchten ist ebenfalls sehr sättigend. Eine weitere Variante stellt gedünstetes Gemüse mit Rührei oder gekochtem Ei dar.

Je nach Jahreszeit und Gusto kann das Mittagessen beliebig zusammengestellt werden. Diese Mahlzeit ist am besten geeignet, um kleine Mengen Fisch oder Fleisch (ca. 2 Esslöffel sind genug) zu sich zu nehmen – außer es liegen zwingende Einwände dagegen vor. Die noch vor Ihnen liegende Tagesaktivität unterstützt den Verdauungsprozess dieser Kraft spendenden Nahrung. Die Bekömmlichkeit von Fleisch ist mit Gemüse höher als in Kombination mit Kohlehydraten wie Nudeln, Kartoffeln und Getreide. Blattsalate als Beilage, Obst als Nachtisch oder saisonale Rohkost sollten auch am besten mittags verzehrt werden.

Für einen gesunden und erholsamen Schlaf ist es ratsam, abends nur eine kleine, leicht verdauliche Mahlzeit zu sich zu nehmen. Dafür eignen sich am besten Gemüsesuppen oder –eintöpfe, gekochtes und gedünstetes Gemüse, kleine Mengen an Pilzen, Getreide oder Kartoffeln. Weiters eignen sich süße Getreidegerichte mit Kompott – ähnlich den Frühstückszubereitungen – besonders gut, um abends zur Ruhe zu kommen und von den Belastungen des Tages abzuschalten.

Fazit

Lebensmittel wirken wie Heilkräuter auf Körper und Geist, nur wesentlich sanfter. Sie sind ein wunderbar einfaches Mittel, um sich täglich etwas Gutes zu tun.

Die TCM betrachtet Ernährung als Medizin. Weil diese Medizin so einfach wirkt, lässt sie sich erfolgreich zum Abnehmen einsetzen. Das Prinzip: Erkennen Sie Ihren Konstitutionstyp und wählen Sie die richtigen Lebensmittel dafür. Denn die TCM-Lehre sagt: Kennt man den eigenen Konstitutionstyp, kann man essen, was man will -vorausgesetzt, es sind die richtigen Lebensmittel. Dies erfordert ein Umdenken und im Idealfall auch die Unterstützung einer ausgebildeten Ernährungsberaterin nach TCM.

Bei Menschen mit chronischen Gewichtsproblemen und langer Diäterfahrung hat sich diese fundierte Methode, den Stoffwechsel anzukurbeln, bewährt. Der ganzheitliche Ansatz der TCM hilft, durch die richtige – weil typgerechte – Ernährung Übergewicht wieder loszuwerden und das neue Wohlfühlgewicht auf Dauer beizubehalten. Ganzheitlich heißt aber auch, dem Körper Bewegung zukommen zu lassen und eventuelle psychische Ursachen für das Übergewicht aufzuarbeiten.

Autorin: Dr. Claudia Nichterl

essen:z ernährung + beratung - Ernährungsberatung nach TCM
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