E-Nummern - was steckt dahinter?
E-Nummern - was steckt dahinter?
Sie sind sprichwörtlich in aller Munde und dennoch viele wissen nicht genau, was sich dahinter verbirgt – die Rede ist von E-Nummern. Oftmals gefürchtet und gemieden, lässt der Ruf von Zusatzstoffen in Lebensmitteln zu wünschen übrig. Allerdings sind nicht alle mit E-Nummern deklarierte Inhaltsstoffe über einen Kamm zu scheren. Wofür sie genau stehen, verraten wir Ihnen jetzt!

E-Nummern (abgeleitet vom englischen Wort „edible“, zu Deutsch „essbar“) bezeichnen Zusatzstoffe in Lebensmitteln, welche deren Eigenschaften verändern. Darunter fallen Stoffe zur Verlängerung der Haltbarkeit, Verleihung einer bestimmten Farbe und Konsistenz sowie zur Homogeniesierung einzelner Zutaten zu einer Masse. Die Nummerierung der Zusatzstoffe beginnt bei 100 und reicht bis ungefähr 1500. Anhand der Zahl kann man beim Einkauf schon grob erkennen, um welche Art von Zusatzmittel es sich handelt.


Folgende Übersicht gibt Aufschluss über die Einteilung der E-Nummern:

E 100-E180 Farbstoffe

E 200-E297 Konservierungsstoffe

E 300-E321 Antioxidantien

E322-E375 Emulgatoren

E400-E419 Verdickungs- und Geliermittel

E620-E635 Geschmacksverstärker


Wozu dienen Farbstoffe?

Farbstoffe dienen zur Verbesserung der optischen Eigenschaften eines Produkte und gleichen Farbverluste durch Verarbeitung und Lagerung aus, sodass etwa Konservengemüse frisch aussieht und der Streichkäse die richtige Farbe aufweist.


Was sind Konservierungsstoffe?

Die Aufgabe von Konservierungsstoffe ist es, den Verderb von Lebensmitteln durch unerwünschte Bakterien und Pilze zu verhindern. Somit können Lager- und Transportzeiten überwunden werden, ohne dass das Nahrungsmittel verdorben ist, wenn es beim Konsumenten ankommt.


Welche Funktion erfüllen Antioxidantien?

Ähnlich den Konservierungsstoffen, verhindern Antioxidantien den Verfall von Lebensmitteln. Im Gegensatz zu Konservierungsstoffen hemmen sie jedoch nicht den Befall der Lebensmittel durch Mikroorganismen, sondern sorgen dafür, dass die Lebensmittel nicht durch die Reaktion mit Sauerstoff verändert werden. Antioxidantien verhindern unter anderem, dass Fette und Öle ranzig werden, sauerstoffempfindliche Vitamine zerstört werden oder Früchte eine unappetitlich braune Farbe bekommen.


Was bewirken Emulgatoren?

Unter Emulgatoren versteht man Stoffe, die eine Vermischung verschiedener Stoffe ermöglichen. Besondere Bedeutung erlangen sie daher etwa in der Butterproduktion, wo Fett mit Wasser zu einem einheitlichen Gemisch vermengt werden soll.


Wofür werden Verdickungs-und Geliermittel eingesetzt?

Verdickungs-und Geliermittel finden dort Verwendung, wo es darum geht, die Konsistenz des Produktes zu beeinflussen. Vor allem Süßspeisen wie Pudding oder Marmelade enthalten diese Art von Zusatzstoffen, da ihre ursprüngliche Masse häufig zu flüssig und daher nur schwer zu essen bzw. streichen wäre.


Welche Aufgabe haben Geschmacksverstärker?

Wie der Name schon verrät, werden Geschmacksverstärker Lebensmitteln zugesetzt, um deren Geschmack zu intensivieren. Ihre Wirkung liegt darin, die Geschmackspapillen im Mund zu sensibilisieren, so dass das Gegessene verstärkt in seinem Geschmack wahrgenommen wird. Die effektivste Mischung an Geschmacksverstärkern ergibt sich bei einem Verhältnis von 95 % Guanylat und 5 % Inosinat. Beliebt bei Fertiggerichten und anderen industriell hergestellten Snacks und Backwaren sind Geschmacksverstärker wie Natriumglutamat jedoch mit Vorsicht zu genießen. Einerseits regen sie den Appetit an und andererseits haben sie zum Teil gesundheitsgefährdende Wirkung.

In den meisten Fällen muss man sich jedoch keine Sorgen um seine Gesundheit machen, wenn man Lebensmittel zu sich nimmt, die die genannten Zusatzstoffe beinhalten.


Bei folgenden Lebensmittelzusätzen ist allerdings doch Vorsicht geboten:

• Tartrazin (E102):
Tartrazin wird oft Süßigkeiten zugesetzt, um ihnen eine gelbe Farbe zu verleihen, kann jedoch Allergien auslösen.

• Chinolingelb (E104):
Ebenso wie Tartrazin färbt Chinolingelb Lebensmittel gelb und kann allergische Reaktionen hervorrufen.

• Gelborange S (E110):

Der Farbstoff Gelborgange S ist Auslöser für Allergien und steht weiters in Verdacht, Neurodermitis zu fördern.

• Azorubin (E122):
Azorubin als roter Farbstoff ist vor allem in Süßigkeiten, eingemachtem Obst, Gemüse und Getränken zu finden und löst bei manchen Personen Allergien aus.

• Cochenillerot A (E124):
Auch Chochenillerot wird zur Färbung von Süßigkeiten und Eingemachtem sowie Getränken verwendet und kann zu allergischen Reaktionen führen.

• Allurarot (E129):
Zur Rotfärbung wird neben Azurubin und Chochenillerot auch Allurarot benützt, was ebenso Allergien hervorrufen kann.

• Benzoesäure (E210):
Das Konservierungsmittel Benzoesäure kann in Verbindung mit Ascorbinsäure so reagieren, dass krebserregendes Benzol entsteht und wird heutzutage vermehrt Salatprodukten beigefügt.

• Natriumnitrit (E250):
Natriumnitrit kann gemeinsam mit Sorbinsäure sowie bei Erhitzen zu Nitrosaminen mutieren und krebserregend auf den menschlichen Körper wirken.

• Acesulfam K (E950):
Acesulfam ist ein synthetisch hergestellter Süßstoff, der 200 mal süßer als Zucker schmeckt und in süßen Getränken und Kaugummis Verwendung findet. Er gilt allerdings als gesundheietlich bedenklich: Als tägliche Höchstdosis ist daher ein Grenzwert von 9 mg/kg Körpergewicht festgesetzt.

• Aspartam (E951):
Das künstlich produzierte Aspartam wird als Zuckeraustauschstoff eingesetzt. Seine 200fach süßere Wirkung als Zucker hat jedoch in manchen Fällen einen bitteren Nachgeschmack in Form von Kopfschmerzen oder Unwohlsein.

• Cyclamat (E952):
Cyclamat wirkt in Relation zu den zuvor genannten Süßstoffen mit einem 30 bis 50mal süßeren Geschmack weniger stark und dient unter anderem in Light-Getränken als Zuckerersatz. Aufgrund seiner vermutlich krebserregenden Wirkung ist Cyclamat in den USA gänzlich verboten.
 


Autorin: Julia Egermann

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