Heilerde - Gesundes von Mutter Erde
Heilerde - Gesundes von Mutter Erde
Heilerde ist ein hellbraunes feinpuderiges Pulver, das aus mineralischen Ablagerungen gewonnen und für verschiedene Anwendungen verarbeitet wird. Für die innere und äußere Anwendung wird das Pulver mit etwas kaltem Wasser zu einem zähflüssigen Brei verrührt und auf die Haut aufgetragen bzw. eingenommen.
Geschichte
Die Anwendung von Tonheilerden ist eine seit dem Mittelalter bekannte homöopathische Methode zur Behandlung äußerer und innerer Beschwerden. Seit dem 19. Jahrhundert sind Sebastian Kneipp, Emanuel Felke, Julius Stumpf und Adolf Just große Fürsprecher der Anwendungen mit der natürlichen Erde, die nass oder trocken auf Wunden oder innerlich angewendet wurde. Bis heute sind Fangopackungen und Anwendungen mit Lehm, Schlick oder Schlamm in vielen Therapien enthalten.

Bestandteile
Heilerde ist ein mineralischer Löß, aus quellfähigen Bestandteilen. Zum größten Teil besteht sie aus Silikaten (Salze und Kieselsäure), Dreischichtenmineralien, Feldspat, Kalzit und Dolomit. Damit besteht Heilerde hauptsächlich aus Sauerstoff, Silizium, Kalzium, Aluminium, Eisen und Kalium.

Äußere Anwendung
Um Heilerde äußerlich aufzutragen, wird das Pulver mit etwas Wasser, Essigwasser oder Kamillentee verrührt, bis ein leicht zäher, dunkelbrauner Brei entstanden ist. Dieser wird dann als Pflaster für Auflagen oder als Wickel verwendet. Muskelverspannungen werden dadurch gemindert, weil durch den Kältereiz, der durch Auftragen des kalten Breis auf der Haut entsteht, die Blutgefäße verengt werden. Schmerzen und Entzündungen gehen zurück, da beim Trocknen des Breis von außen nach innen ein Flüssigkeitsstrom entsteht, der die überflüssige Gewebeflüssigkeit nach außen ableitet und entgiftend wirkt, da er sie an die Heilerde bindet. Zudem wird dadurch auch das innere Gewebe erwärmt sowie Stoffwechsel und Kreislauf aktiviert, auch wirkt es krampflösend.
Heilerde kann bei Wickeln (Wadenwickeln), bei Auflagen, bei Gesichtsmasken, bei heißen Bädern oder auch bei der Haarpflege zum Einsatz kommen. Sie wird bei Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen oder Rheuma eingesetzt, in dem die Erde auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird.
Eine Heilerdemaske im Gesicht kann bei Papeln, kleinen Zysten, Pickeln und Mitessern, bei Akne, Allergien, bei juckender Kopfhaut, bei Entzündungen wie Ekzemen oder Neurodermitis, entzündungshemmend wirken. Dafür eine dünne Maske auftragen und 15-20 Minuten einwirken gelassen. Danach wird die Packung mit lauwarmem Wasser gründlich abgespült. Als Peeling eignet sich das Ganze auch. Dafür wird die getrocknete Maske einfach mit einem rauen Handtuch abgerubbelt. Die Haut wird besser durchblutet, gründlich von Unreinheiten befreit, geglättet und gestrafft. Hierfür gibt es extra Heilerde für die empfindliche Gesichtshaut.
Bei Halsschmerzen einfach ein Halstuch mit dem Brei füllen und um den Hals wickeln.
Für die Haarpflege eignet sich Heilerde auch, weil sie den überschüssigen Talg der Kopfhaut bindet und damit der Schuppenbildung entgegen wirkt. Dabei wird das Haar mit Heilerdewasser (3 Löffel Erde auf 1 Liter Wasser) gewaschen.

Innere Anwendung
Um innere Beschwerden zu lindern, wird die erdig schmeckende Heilerde in Wasser, Mineralwasser oder Tee eingerührt und in kleinen Schlucken getrunken. Je feinkörniger die Heilerde, desto größer ist ihre innere Oberfläche und desto besser kann sie andere Stoffe binden. Man kann die Heilerde aber auch als Pulver im Mund auflösen und so hochkonzentrierter herunterschlucken. Zusätzlich gibt es das Pulver auch als Kapselform, die unzerkaut heruntergeschluckt werden.
Bei der innerlichen Anwendung kann die Heilerde Magensäure, Cholesterin, Fette und Schadstoffe binden und neutralisieren. Mineralien und Spurenelemente können zudem durch die Magensäure teilweise herausgelöst werden, was besonders auf Kalzium und Magnesium zutrifft.
Sie wird deshalb bei Durchfall, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, Magendruck, säurebedingten Magenbeschwerden und zur Unterstützung der Darmflora eingesetzt.
Auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich ist eine Spülung hilfreich: Einfach das Pulver mit Wasser verdünnt im Mund gurgeln oder auf die Zahnpasta geben und damit wundes Zahnfleisch bearbeiten.

Autorin: Dipl.-Soz. Christine Bulla
Kommentare