Rheuma - Schmerzen in Stütz- und Bewegungsapparat
Rheuma - Schmerzen in Stütz- und Bewegungsapparat
Rheumatische Erkrankungen sind vielfältig, schwer zu diagnostizieren und durchaus nicht nur eine Alterserscheinung.

Sind im Volksmund mit Rheuma ganz allgemein Schmerzen in Gelenken und Knochen gemeint, spricht der Arzt bei Rheuma in der Regel von Rheumatoider Arthritis. Unter Rheuma – korrekt Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises – werden reißende, ziehende Schmerzen des Stütz- oder Bewegungsapparats zusammengefasst, die nicht durch Verletzungen oder tumoröse Veränderungen hervorgerufen wurden und oft mit funktioneller Einschränkung verbunden sind. Zwischen 200 bis 400 verschiedene Arten von Rheumatismus mit unterschiedlichen Beschwerden, Verläufen und Prognosen kennt die Medizin heute, was eine eindeutige Diagnose oft schwierig macht.

Entgegen der landläufigen Meinung können auch junge Menschen oder Kinder von Rheuma betroffen sein. Lediglich verschleißbedingte Gelenkbeschwerden und die entzündliche Form, die normalerweise zwischen 30 und 50 Jahren auftritt, sind Alterserscheinungen. Weitere Formen von Rheuma sind Erkrankungen der Weichteile (Muskulatur, Sehnen) oder Stoffwechselstörungen, die mit rheumatischen Beschwerden einhergehen (Osteoporose, Gicht).

Erkrankung

Bei den meisten rheumatischen Erkrankungen kommt es zu Störungen im Immunsystem, die beispielsweise den Angriff auf körpereigene Strukturen wie die Gelenkinnenhaut zur Folge haben. Die Ursache dieser Störungen ist noch immer unbekannt, jedoch wurden in Bezug auf die familiäre Vorgeschichte und das Geschlecht besonders oft Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises festgestellt: Frauen sind rund drei Mal häufiger von Rheumatoider Arthritis betroffen, Männer leiden öfters an Spondyloarthritiden.

Schmerzen, Ergüsse und Schwellungen sind die charakteristischen Symptome rheumatischer Erkrankungen, die als Spätfolgen auch Gelenkzerstörung, Fehlstellungen und somit Funktionsverlust nach sich ziehen können. Einige die Organe betreffenden Formen von Rheuma können durchaus lebensgefährlich sein. Der Krankheitsverlauf ist von PatientIn zu PatientIn unterschiedlich und die Therapiemaßnahmen dementsprechend vielfältig. Zur Diagnose werden heute genetische Marker im Blut herangezogen und Antikörper untersucht, wobei diese Methode lediglich richtungsweisend ist und keine verbindlichen Ergebnisse liefert. Ein Verfahren zur gezielten Diagnose fehlt.

Therapie

Während akuten Schüben werden entzündungshemmende oder schmerzstillende Medikamente verabreicht. Für die Langzeittherapie kommen zum einen Medikamente – Basistherapeutika, die direkt in den Krankheitsverlauf eingreifen – zum anderen physikalische bzw. Ergotherapie zum Einsatz, um stark deformierenden Gelenkschäden vorzubeugen. Bei weiter fortgeschrittener Erkrankungen können auch operative Eingriffe notwendig werden.

Zudem gibt es alternative Therapiemöglichkeiten - nicht, um wichtige Medikamente zu ersetzen, sondern um diese zu reduzieren.

Phytotherapie beispielsweise lindert die Beschwerden durch unterschiedliche Pflanzenwirkstoffe: Arnika, Weihrauch, Cayennepfeffer, Teufelskralle, Weidenrinde oder Brennnessel werden zu diesem Zweck verarbeitet. Weiters ist Akupunktur eine zunehmend von ÄrztInnen eingesetzte Methode, die bei einem Teil der PatientInnen durchaus Erfolge zeigt. Auch die Umstellung von Ernährungsgewohnheiten soll Erleichterung bringen. Ob absolutes Fasten, vegetarische Ernährung oder eine Diät zur Gewichtsreduktion und Gelenksentlastung – ein gesunder Lebensstil mit wenig Alkohol und Nikotin sind nicht nur bei Rheuma empfehlenswert. Als Anlaufstelle für Angehörige und Betroffene sind zudem Selbsthilfegruppen eine Möglichkeit, mit der Krankheit umzugehen.

Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt
 

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