Podologie - die Heilkunde der Füße Obwohl die Podologie noch weitgehend unbekannt ist, dient sie bereits der Physiotherapie als wirksames Hilfsmittel bei orthopädischen Schmerzen oder Haltungsproblemen. Definition Podologie ist definiert als nichtärztliche Heilkunde vom Fuß (vom griechischen pous für Fuß und logos für Lehre/Kunde). Arbeits- und Einsatzbereiche der Podologen Die Podologie arbeitet in den Gebieten der Inneren Medizin (vor allem der Diabetologie), der Dermatologie, der Chirurgie sowie natürlich der Orthopädie. Der Arbeitsbereich umfasst sowohl präventive, als auch therapeutische Maßnahmen rund um die Füße. Die Einsatzbereiche der Podologie sind vielfältig. Während es bereits eigene Podologiepraxen mit oder ohne Kassenzulassung gibt, arbeiten sogenannte Podologen als freie Mitarbeiter in Gemeinschaftspraxen, als Angestellte in Krankenhäusern oder speziellen orthopädischen Ambulanzen gemeinsam mit anderen Berufsgruppen wie Ärzten, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten zusammen. Podologie als Schwerpunkt in der Physiotherapie Die Podologie ist ursprünglich eine Einlagentechnik, die durch einen Zufall vom französischen Neurologen Prof. Dr. René Bourdiol in Frankreich entwickelt wurde. Bourdiol legte kleine Unterlagerungen in den Fußsohlenbereich seines Schischuhs, welche ihm Schmerzen bereitet hatten. Dadurch wurden nicht nur die Schmerzen, sondern auch seine gesamte Aufrichtung besser. In Folge dessen begann Bourdiol die Wirkungsweise proprioceptiver (Propriozeption meint die körpereigene Wahrnehmung im Raum und in der Bewegung) oder inhibierender (hemmender, lindernder) Keile auf die Fußdynamik zu erforschen. Ablauf – Vorgangsweise der Podologie Voraussetzung für eine therapeutische Behandlung mit Hilfe der Podologie ist eine vorausgehende körperliche Untersuchung. Die Vorgangsweise der Podologie beginnt damit, dass mit einem sogenannten Stempelkissen-Podographen ein statischer und ein dynamischer Abdruck von den Füßen des jeweiligen Patienten angefertigt wird. Die Belastung der Fußsohle wird daraufhin mit einem Podoskop beurteilt. Nachfolgend werden die Sensoren im Fußmuskel beeinflusst, indem an speziellen Stellen kleine Korkplättchen unter den Fuß geschoben werden. Die betreffenden Korkplättchen werden exakt eingezeichnet und in eine dünne Ledersohle eingearbeitet.
Die eingearbeiteten Keile in der proprioceptiven Sohle wirken direkt auf Sehnenspindeln, welche in Folge den Muskel aktivieren, sich zu kontrahieren. Auch für gewisse Fußproblematiken wie Senk- oder Plattfuß sind diese Keile verwendbar. Wichtig ist dennoch die Suche nach der eigentlichen Ursache. Die Verwendung proprioceptiver Sohlen ohne vorangegangenen ganzheitlichen Befund könnten auftretende Schmerzen in anderen Bereichen oder auch (im besten Fall) eine nicht helfende Sohle sein. Erfolgschancen der proprioceptiven Sohle Unter Berücksichtigung einer allgemeinen Untersuchung mit ganzheitlichem Befund ist die proprioceptive Sohle zusätzlich zu weiteren physiotherapeutischen Interventionen ein geeignetes Hilfsmittel. Durch die Sohle werden ganze Muskelketten aktiviert und somit ein andauernder Input beispielsweise auf eine aufrechte Körperhaltung erzeugt. Zusätzlich können durch Fußfehlstellungen verursachte Muskelverspannungen, Veränderungen der Statik und Dynamik der Wirbelsäule, immer wiederkehrende Blockierungen oder ständige Muskelverletzungen im Sport vermindert oder gar verhindert werden. Die proprioceptive Sohle unterstützt wirkungsvoll weitere physiotherapeutische Übungen. Mehr Informationen rund um die Füße finden Sie hier. Autorin: Mag.a Nicole Vorauer |