Frauen und Depression - eine Volkskrankheit?
Frauen und Depression - eine Volkskrankheit?
Verstimmtheit, Schlaflosigkeit und negative Gedanken sind nur einige der Alarmzeichen, die für eine Depression sprechen können. Immer mehr Menschen klagen hierzulande über vergleichbare Symptome. Frauen sind anteilsmäßig häufiger betroffen – sind sie wahrlich das „schwache Geschlecht“?
Frauen und Depression  - eine Volkskrankheit?
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Gedanken, die um ungelöste Probleme oder Sorgen kreisen, Schlaflosigkeit bei Nacht und Abgeschlagenheit bei Tag, Lustlosigkeit und schlechte Laune – wir alle kennen diese Symptome. Mit dem „falschen Fuß“ aus dem Bett steigen darf hin und wieder vorkommen, wenn sich die Phasen der Niedergeschlagenheit und Traurigkeit jedoch häufen, kann dies auf eine fortschreitende Depression hindeuten.
Mit der Depression gehen häufig auch körperliche Symptome, wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Übelkeit, Atemnot und Zittern einher, die oft missverständlich als Folgen körperlicher Erkrankungen interpretiert werden.

Bei Depressionen sind grundsätzlich drei Arten zu unterscheiden:

Die endogene Depression

Sie tritt ohne ersichtliche körperliche oder psychische Auslöser auf. Anzeichen beginnen meist langsam und ohne erkennbaren Anlass. Nach mehreren Tagen oder Wochen klingen sie wieder ab und hinterlassen in der Regel auch keine Restsymptome. Jeder Mensch macht in der Regel während seines Lebens einige solcher endogen- depressiven Phasen durch.

Die somatogene Depression

Sie tritt in der Regel während oder in Folge von körperlichen Erkrankungen auf. Aber auch durch bestimmte Medikationen im Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen kann eine solche somatogene Depression auftreten.

Die psychogene Depression

Diese Art der Depression tritt in Zusammenhang mit psychischen Ursachen auf. Verluste von geliebten Menschen, Existenzängste, Stress und Geldsorgen können Auslöser für eine psychogene Depression sein.

Depression – eine Frauenkrankheit?

Das Verhältnis zwischen an Depressionen leidenden Männern und Frauen wird in den meisten Studien mit 1:2 definiert. Es ist also eine deutliche Überrepräsentativität der Frauen in Sachen Depression zu erkennen.
Die kann verschiedenste Gründe haben. Zum einen wäre es möglich, dass Frauen eher ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, und Depressionen daher bei Frauen häufiger diagnostiziert werden. Zum anderen könnte der Hang zu Depressionen angeboren oder durch Hormone (Menstruationszyklus oder Schwangerschaft) determiniert sein.
Weder für das eine noch für das andere gibt es eindeutige Bestätigungen.

Depressiv – was tun?

Ob in Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom, nach der Schwangerschaft oder auf Grund sozialer Benachteiligungen oder anderer Probleme, ist der Verdacht auf Depressionen vorhanden, sollte rasch und effektiv gehandelt werden.

Der Gang zum Arzt ist hierbei oft gar nicht von Nöten. Wer lernt,auf seinen Körper zu achten und die Signale richtig zu deuten, erspart sich oftmals die medikamentöse Behandlung. Beruhigungsmittel aus der Natur (wie Baldrian und Johanniskraut) sind bei negativen Verstimmungen und Schlaflosigkeit ebenso effektiv wie chemische Medikamente.

Heiße Bäder, Spaziergänge in der Natur, zwischenmenschliche Kommunikation und Entspannungsübungen können ebenfalls dazu beitragen, die Depression rasch hinter sich zu lassen.

Das berühmte „einen Gang zurück schalten“ kann bei Stress und Dauerdruck im Beruf oder Privatleben oft wahre Wunder wirken.
Ist die Ursache der Depression einmal entdeckt, kann rasch und zielführend an deren Beseitigung gearbeitet werden.

Sind die Verstimmungen und negativen Gefühle jedoch so stark, dass kein Hausmittelchen dagegen gewachsen ist, ist der Weg zum Arzt meist unumgänglich. Aber auch hierbei kann einer Behandlung mit Medikamenten oft aus dem Weg gegangen werden. In Gesprächstherapien werden die Ursachen der Depression aufgearbeitet und aktiv aus dem Weg geräumt.

In schweren Fällen stehen ebenso eine ganze Reihe an Psychopharmaka zur Verfügung, die dabei helfen, die Depression zu beseitigen.

Hilfestellen in Österreich

Es gibt eine ganze Reihe an Selbsthilfegruppen für Depressive, die unter www.depression.at, für die einzelnen Bundesländer aufgerufen werden können.

Es ist also keine Hexerei, die Depression aktiv zu bekämpfen. Fühlen sie sich betroffen? Dann werden sie heute noch aktiv, um wieder neue Kraft und neuen Lebensmut zu schöpfen…

Autorin: Sandra Ehold

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