Typhus - so fern und doch so nah
Typhus - so fern und doch so nah
Während Urlauben in tropischen und subtropischen Ländern kann es leicht zu einer Ansteckung mit Typhus kommen. Was sich anfangs wie eine Grippe äußert, kann schwere gesundheitliche Schäden mit sich bringen. Lesen sie mehr…
Typhus - so fern und doch so nah
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Typhus, vom griechischen Wort „thyphos“ (Dunst oder Nebel) abgeleitet, ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit aus der Gruppe der Salmonellosen. Sie wird durch Bakterien übertragen und ihr Hauptsymptom ist die Benommenheit. Daher rührt auch die Ableitung von dem Wort „thyphos“.

Typhus kommt weltweit vor, gehäuft jedoch in tropischen und subtropischen Ländern. Die im mitteleuropäischen Raum vorkommenden Fälle sind meist aus diesen Ländern eingeschleppt.

Die Ansteckung

Der einzige Überträger von Typhus ist der Mensch, der die Bakterien über den Stuhl ausscheidet. Die Übertragung erfolgt dabei eher selten durch Menschen, die akut an Typhus leiden, sondern durch so genannte „Dauerausscheider“. Als Dauerausscheider werden Personen bezeichnet, die bereits eine Erkrankung durchgemacht haben, und die Erreger weiterhin über den Stuhl abgeben.

Die Ansteckung von Mensch zu Mensch erfolgt meist über verseuchtes Trinkwasser und kontaminierte Nahrungsmittel.
Im Magen überlebt, durch das saure Milieu, nur ein Teil der aufgenommenen Erreger. Der Ausbruch von Typhus ist somit von der Anzahl dieser Erreger abhängig. Das heißt, je mehr verseuchtes Wasser oder verseuchte Nahrung zu sich genommen wurde, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, an Typhus zu erkranken.

Im Inneren des Darms durchdringen die Erreger die Darmwand und erreichen über die Lymphwege die Lymphknoten. Hier vermehren sich die Typhussalmonellen und gelangen über die Lymphwege in den Blutkreislauf. Von dort aus können sie in alle Organe verteilt werden.

Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung, beträgt in etwa 2 Wochen. Wieder abhängig von der Menge der aufgenommenen Erreger sind aber auch Inkubationszeiten von vier bis zu 60 Tagen möglich.

Symptome

In der ersten Krankheitswoche äußert sich Typhus in Form von Fieber, Kopfschmerzen und Mattigkeit. Auch Verstopfung ist ein Anzeichen für den Beginn von Typhus. Die zweite und dritte Woche ist geprägt von hohem Fieber (bis zu 40°) und einem verlangsamten Pulsschlag. Auch breiartiger Durchfall und kleinfleckige Rötungen der Bauchhaut sind typisch für dieses Stadium. Weiters wurde häufig eine grau-weißlich belegte Zunge, mit geröteten Zungenrändern und Zungenspitze, beobachtet (Typhuszunge). Zu diesem Zeitpunkt der Erkrankung fühlen sich die Betroffenen schwerkrank und sind häufig benommen.
Ab der vierten Woche kommt es zu einer Fiebersenkung mit stark schwankenden Temperaturen. Diese Genesungsphase kann sich über einen sehr langen Zeitraum erstrecken.

Behandlung

Wird Typhus nicht frühzeitig als solcher erkannt und behandelt ,kann es zu einer ganzen Reihe schwerwiegender Komplikationen kommen. Darmblutungen, die zu einem Darmdurchbruch führen und die Entzündung verschiedenster Organe (Gehirnhaut, Herz, Knochen oder Gelenke), sowie Thrombosen, sind keine seltenen Konsequenzen einer unbehandelten Typhuserkrankung.
Da Typhus in unseren Breiten weitgehend unbekannt ist, wird er auf Grund fehlender Erfahrung häufig mit Grippe oder Lungenentzündung verwechselt. Es gilt die Faustregel, dass jede über vier Tage anhaltende Erkrankung mit hohem Fieber Typhus sein kann, besonders, wenn Reisen in entsprechende Gebiete vorangegangen sind.
Die Behandlung von Typhus erfolgt im Normalfall mit entsprechenden Antibiotika. Begleitend sollte der Wasser- und Mineralstoffverlust auf Grund des Durchfalles ausgeglichen werden.

Wie Sie sich schützen können

Wichtig ist es, entsprechende Hygienemaßnahmen bei Fernreisen zu beachten. Auch von der Möglichkeit einer Typhusimpfung sollte man, vor Reisen in entsprechende Gebiete, Gebrauch machen. Der Impfschutz einer solchen Impfung hält drei Jahre an.

Autorin: Sandra Ehold

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