AIDS - 10 aktuelle Fragen und Antworten
AIDS - 10 aktuelle Fragen und Antworten
Die Immunschwächekrankheit AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) ist ein wichtiges Thema, das uns alle etwas angeht. Auch in Österreich steigt die Zahl der Erkrankten und wie der Fall Benaissa zeigt, ist keiner wirklich davor gefeit, sich nicht anzustecken.
AIDS  - 10 aktuelle Fragen und Antworten
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In den Medien wird zurzeit der Fall von No Angels – Sängerin Nadja Benaissa heftig diskutiert, die wissentlich ihre Partner mit HIV infiziert haben soll. Hinterfragt wird nun, wer die Schuld trägt und wieder einmal wird deutlich, wie wichtig Safer Sex ist. Daher ist es entscheidend, das Thema nicht unter den Teppich zu kehren, sondern Aufklärungsarbeit zu leisten und aufkommende Fragen ehrlich zu beantworten.

1. Was genau ist HIV? Was ist AIDS?

Die Abkürzung HIV steht für das Human Immunodeficiency Virus, welches das Immunsystem des menschlichen Körpers schwächt. Kommt es zur Ansteckung mit diesem Virus, kann dies meist nach langer Inkubationszeit (oft mehrere Jahre) zu AIDS führen. AIDS (Acquired immunodeficiency syndrome) ist eine, bis heute, unheilbare Immunschwächekrankheit.

2. Wie viele HIV-Infizierte/AIDS-Kranke gibt es in Österreich?

Laut der Statistik der Aidshilfe Wien leben zurzeit 1.213 AIDS-PatientInnen in Österreich, ca. 12.000 – 15.000 Menschen sind HIV-positiv. Im Jahr 2008 wurden 505 Neuinfektionen festgestellt, täglich gibt es 1-2 Neuansteckungen. (Quelle: www.aids.at)

3. Wer oder was ist die Aidshilfe Österreich?

Die Aidshilfe Österreich ist ein Verein, der Beratung, Betreuung, Information und Prävention zur HIV/AIDS-Thematik anbietet. Jedes Bundesland hat eine eigene Aidshilfe, die Aidshilfe Wien betreut auch das Burgenland und Niederösterreich. Das Team besteht aus ÄrztInnen, ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und PsychologInnen.
Für mehr Information, besuchen Sie die Homepage der Aidshilfe Wien: www.aids.at

4. Wie kann ich mich schützen?

Wichtig ist, immer ein Kondom zu benutzen, egal, bei welcher Art von Geschlechtsverkehr. Auch beim Oralsex gibt es einiges zu beachten: der Samenerguss sollte nicht im Mund stattfinden bzw. das Infektionsrisiko beim Cunnilingus steigt, wenn die Frau ihre Menstruation hat.

5. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Immunschwächekrankheit ist bis heute unheilbar. Es gibt aber die so genannte Kombinationstherapie, die die Krankheit kontrollierbar macht und medikamentös versucht, die Ausbreitung der HI-Viren einzudämmen. Zusätzlich gibt es alternative Behandlungsmethoden, die Nebenwirkungen der Medikamente lindern sollen.

6. Wie ist die Rechtslage in Österreich?

Der Fall Benaissa schockt viele. In Österreich fällt wissentliche und nachweisliche Ansteckung unter Körperverletzung. Weiters ist eine Aidserkrankung meldepflichtig.

7. Wie geht die Kirche mit der Immunschwächekrankheit um?

Der Papst verurteilt das Verteilen von Kondomen in Afrika, denn dies führe nicht zur Eindämmung der Krankheit, sondern vergrößere das Problem noch. Er ist davon überzeugt, dass der Umgang mit Sexualität erneuert gehört, sprich, wahre Freundschaft solle im Vordergrund stehen sowie der persönliche Verzicht.

8. Ist Aids Thema in der österreichischen Politik?

1985 wurde das Aids-Gesetz aufgesetzt. Es wurde verfügt, dass die Öffentlichkeit und betroffene Gruppen regelmäßig mit Informationskampagnen informiert werden müssen. Das Gesundheitsministerium unterstützt jährlich mit etwa 2,5 Millionen Euro die österreichischen Aidshilfen.

9. Warum gibt es den „Life Ball“ und welche Ziele werden damit verfolgt?

Gery Keszler hat im Jahr 1992 den Verein Aids Life gegründet, mit dem Ziel, Geld zu sammeln, um HIV-positive und Aids-kranke Menschen finanziell zu unterstützen. Der Life Ball, der jährlich in Wien stattfindet, ist die Haupteinnahmequelle. Der Life Ball 2009, der am 16. Mai über die Bühne ging, schaffte einen Reinerlös von 1, 4 Mio. Euro.

10. Findet Aufklärung in den Schulen statt?

In den Schulen gibt es zwar Sexualunterricht, aber dieser ist oft für Schüler und Lehrer eher peinlich als hilfreich. Deshalb hat safe4fun ein Schulprojekt ins Leben gerufen, das das Thema in verschiedenen Unterrichtsgegenständen behandelt, allerdings von externen Personen unterrichtet wird. Eine Pilotschule findet sich in Wien: das Gymnasium am Parhamerplatz. Für mehr Information, besuchen Sie: www.safe4fun.at

Autorin: Kathrin Hutter

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