Kakteen - bestechende Schönheiten
Kakteen - bestechende Schönheiten
Zur Pflanzenpflege gehört Geduld. Empfindliche Wohnungspflanzen lassen oft trotzdem zu schnell die Köpfe hängen: Zeit für eine widerstandsfähige Alternative.
Aus dem kargen Felsland auf das Fensterbrett
Kakteen waren ursprünglich nur auf dem amerikanischen Kontinent zu finden. Die Ureinwohner Amerikas verwendeten ihre Dornen als Angelhaken oder Nähnadeln und stillten gelegentlich ihren Durst mit dem Wasser, das jeder Kaktus in seinem Inneren speichert.
Ebenso wie um seine genießbaren Früchte wussten sie um das Gift, das in manchen Kakteenarten schlummert. Erst mit der Entdeckung Amerikas gelangten die Kakteen nach Europa, wo sie heute auch wild gedeihen. Die höchste Pflanzendichte erstreckt sich aber nach wie vor von den Südstaaten der USA über Mexiko bis nach Peru und Bolivien: ein großes Gebiet, das karge Landschaften und hohe Temperaturen kennt.

Die Vorstellung vom unverwüstlichen Kaktus, der einer permanenten Sonneneinstrahlung – wie stark und intensiv sie auch sei – dauerhaft standhält, ist allerdings ein Irrtum. In extremen Wüstengebieten hat auch ein Kaktus nichts verloren. Wie andere wasserspeichernde Pflanzen (so genannte Sukkulanten) benötigt er Wasser zum Überleben, zumindest aber ein feuchtes Klima.
Auch der Zierkaktus am Wohnungsfenster ist deshalb nicht ganz so anspruchslos und zäh wie seine Stacheln vermuten lassen. Beachtet man bei seiner Pflege aber ein paar einfache Grundregeln, findet er leicht den Ansporn für neue Blüten.

Der geeignete Standort
Kakteen brauchen viel Licht. Junge Kakteen sind an einem hellen Ort am besten aufgehoben. Ältere Kakteen können auch direkt in der prallen Sonne stehen, weil der Lichtbedarf mit dem Alter der Pflanzen zunimmt. Für ein gerades Wachstum empfiehlt sich eine gleichmäßige
Belichtung von allen Seiten. Erhalten die Pflanzen nur an einer Seite Licht, kommt es zum Schiefwuchs. Über die Wintermonate ist es ratsam, den Standort zu wechseln. Dann müssen die Kakteen kühl und trocken gehalten werden.

Gießen
Kakteen können lange ohne Wasser auskommen, sollten aber ein bis zweimal in der Woche gegossen werden. Beim Gießen ist vor allem darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht. Ist die Erde zu nass, können die Wurzeln leicht faulen. Generell gilt: Während der Wachstumszeit im Frühjahr und Sommer brauchen Kakteen reichlich Feuchtigkeit. Im Winter kann man mit dem Gießen aussetzen.

Düngen
In der Hauptwachstumszeit der Kakteen (Mai bis August) sollte alle 3 Wochen gedüngt werden. Dafür empfehlen sich Flüssigdünger. Wie beim Gießen gilt beim Düngen: Besser zu wenig als zu viel.

Im Gartenfachmarkt sind heute unzählige Kakteenarten von verschiedener Form, Größe und Blütenfarbe erhältlich. Wem die Schönheit einer Pflanzengattung besonders ins Auge sticht, tut außerdem gut daran, sich über ihre speziellen Bedürfnisse zu informieren. Ob Kugel- oder
Feigenkaktus, mexikanische Mammillaria oder der Echinopsis mit seinen duftenden Blütenträumen: Kakteenratgeber enthalten die wichtigsten Pflegetipps für jede Gattung. Wer schön ist, hat schließlich Ansprüche und möchte ab und an gerne mit Samthandschuhen angefasst werden. Vorsicht also beim Umtopfen!

Autorin: Angelika Stallhofer
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