Die Sterndolde
Die Sterndolde - Geheimtipp fürs Frühjahr
Lange bevor draußen etwas sichtbar wächst, wächst im zeitigen Frühjahr im Menschen der Wunsch, ja manchmal die unbändige Lust nach Frische, Farbe und Licht. Weg mit allen winterlichen Accessoires - und endlich den Frühling, den Neubeginn erleben.
Und der fängt gewohnheitsmäßig mit dem großen Gähnen, der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit an; es folgt das eifrige Studium der eventuell in Frage kommenden Frühlingsdiäten sowie der unvermeidliche Frühjahrsputz, das routinierte Freilegen patinierter Fensterscheiben und anschließend die unnachgiebige Jagd auf possierliche Wollmäuse und sanft wehende Spinnweben.

Solchermaßen in Schwung gekommen, könnten sich die viel gepriesenen Frühlingsgefühle endlich einstellen, wenn nur die Natur endlich ein „Stück weit“ vorankommen würde. Doch auch hier ist Abhilfe in Sicht, denn beim Floristen stehen schon jetzt in Hülle und Fülle die blühenden Botschafter des Lenzes bereit. Klassiker wie Tulpen, Narzissen, Freesien, Ranunkeln und Rosen drängen sich in immenser Farben- und Formenvielfalt dicht an dicht, aber: Psst! Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit doch mal auf die aparte, zarte Sterndolde (Astrantia).

Die Sterndolde

Ihre Schönheit verdankt sie dem ungewöhnlichen, sternförmigen Blütenaufbau: Die Basis der an sich unscheinbaren Blüte bildet eine elegante Krause, die sich aus altrosa-weißen Hüllblättern zusammensetzt. Der zu seiner Zeit führende Schweizer Botaniker Albrecht von Haller (1708-1777) beschreibt in seinem Lehrgedicht „Die Alpen“ die Sterndolde mit feinsinniger Lyrik:

„Dort wirft ein glänzend Blatt, in Finger ausgekerbet,
Auf einen hellen Bach den grünen Widerschein.
Der Blumen zarten Schnee, den matter Purpur färbet,
Schließt ein gestreifter Stern in weiße Strahlen ein."

Ein bisschen Poesie in prosaischen Zeiten kann nicht schaden: Denken Sie bei der Zusammenstellung Ihres persönlichen Frühlingsstraußes unbedingt an einige Sterndolden zur besonderen Veredelung!

Quelle: BBH, Foto © Blumenbüro Holland
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