Gartenteich - richtig gepflegt
Gartenteich - richtig gepflegt
Der Frühling kommt und die Natur erwacht zu neuem Leben. Auch in den Teichen tut sich einiges: Tiere schlüpfen, Pflanzen sprießen und Fische werden wieder aktiv. Der April ist die ideale Zeit, um sich der Teichpflege zu widmen.
Gartenteich - richtig gepflegt
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Ein Teich ist ein sensibler ökologischer Mikrokosmos, der regelmäßige Pflege benötigt, um im gesunden Gleichgewicht zu bleiben. Pflanzen, Tiere und Wasser leben in einem Haushalt und sind voneinander abhängig. Wenn im Frühling die Temperaturen langsam wieder steigen, reichert sich das Wasser schnell mit Nährstoffen an. Um die Ansiedelung von Algen zu verhindern, sollte der Teich auf Vordermann gebracht werden. Die Teichreinigung ist der erste Pflegeschritt, danach folgen die Verbesserung der Wasserqualität und die Erneuerung der Bepflanzung.


Reinigung

Die grobe Reinigung erfolgt im ersten Schritt ganz einfach per Hand. Entfernen sie Laub- und Pflanzenreste, die im Wasser schwimmen. Kleinere Blätter und Pflanzenreste lassen sich mit dem Teichkerscher entfernen. Danach kommt der Schlammsauger zum Einsatz. Wichtig ist dabei vor allem die Reinigung des Teichbodens, an dem sich Schlamm ansetzt und so die Wasserqualität vermindert. Das Saugrohr sammelt feinen Morast und Sedimente auf, das mit aufgesaugte Wasser kann zur Bewässerung von Blumen verwendet werden. Alternativ eignet sich auch ein Teichbodenreiniger mit Filter, der die Ablagerungen auffängt. Das gefilterte Wasser kann dann wieder in den Teich zurückfließen.

Problematisch sind in einem Teich Algen, die das Wasser trüben und negativ auf das natürliche Gleichgewicht wirken. Schon bei der Teichplanung sollte deshalb eine mögliche Algenbildung berücksichtigt werden. Standort, Besonnung und Bepflanzung sind bestimmende Faktoren. Werden die Algen trotzdem zum Problem, können Filter und Pumpen bzw. Teichpflegemittel helfen. Wenn die Algen in der Überzahl und nicht mehr bekämpfbar sind, hilft nur ein Austausch des gesamten Teichwassers.


Wasserstand und -qualität

Im Normalfall reguliert sich der Wasserstand in einem Teich von selbst. Extreme Wetterbedingungen können jedoch ein Eingreifen erforderlich machen. Hitze lässt das Wasser verdunsten, es muss wieder zugeführt werden. Allerdings sollte das in mehreren kleinen Etappen geschehen, da die meisten Wasserpflanzen im Boden verwurzelt sind und erst entsprechend nachwachsen müssen, um an der Wasseroberfläche schwimmen zu können.

Teststreifen, die im Fachhandel erhältlich sind, geben Auskunft über die Wasserqualität. Als ideal gilt ein ph-Wert von 6 bis 7, außerdem sollte das Wasser nitratarm sein. Zusätzlich sind die Härte des Wassers und der Sauerstoffanteil von Bedeutung, sowie die Messung des Phosphat- und Ammoniakgehalts. Im Frühling sollte die Wasserqualität überprüft werden, wenn das Wasser etwa 10 bis 12 Grad Celsius hat. Grundsätzlich sollte man diesen Test aber mehrmals im Jahr machen, um das ökologische Gleichgewicht zu sichern.


Bepflanzung

Ist der Teich gereinigt und die Wasserqualität gesichert, kann man sich der Bepflanzung widmen. Etwa 1/3 der Teichfläche sollte bepflanzt sein, damit sich ein gesundes Ökosystem bildet. Die Mikrowelt stellt sich zwar grundsätzlich langsam selbst wieder her, die Zugabe von aktiven Starterbakterien kann jedoch die Sache beschleunigen. Zu groß gewordene Teichpflanzen werden ausgelichtet, neue Sprösslinge gesetzt. Schon bald werden sich dann auch verschiedenste Kleintiere wieder ansiedeln und der Teich erfüllt seinen Zweck als in sich geschlossenes Ökosystem.

Die Teichpflege ist mit der Generalreinigung im Frühling nicht erledigt. Ein Teich muss ständig gepflegt werden, um gesund zu bleiben. Die Hauptperiode fällt dabei auf April bis Oktober. Gerade im Sommer bei steigenden Temperaturen ist wieder auf die Wasserqualität zu achten, Verunreinigungen in Form von Laub oder sonstigen Dingen müssen regelmäßig entfernt werden. Sollten Pflanzen absterben, muss man diese durch Gesunde ersetzen. Insgesamt sollte die Pflege dauerhaft, aber stets sanft und vorsichtig sein. Denn genauso schnell wie äußere Einflüsse das Mikrosystem zum Einsturz bringen können, wirkt sich eine falsche oder zu aggressive Einmischung in das System durch den Menschen negativ aus.


Autorin: Claudia Wrumnig
 

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