Happy New Year - wie Nordamerika feiert
Happy New Year - wie Nordamerika feiert
In eiskaltes Wasser springen; Paraden, Feuerwerke und Glaskugeln bestaunen, immer gilt es: Let´s party!
Happy New Year  - wie Nordamerika feiert
Mehr zum Thema
» Die Kartoffel - lecker, vielfältig und jetzt noch wertvoller
» Kartoffeln - gesunde Knolle aus Südamerika
» Hepatitis - was ist eigentlich der Unterschied zwischen Hepatitis A, B und C?
» Reiseimpfung - kleiner Pieks, große Wirkung
» Viva la fiesta - feiern und genießen a la mexicana

New Year‘s Eve

Ob private Party, auf den Straßen, in Lokalen, am Strand: Der Jahreswechsel wird in Nordamerika im Freundes- und Familienkreis gefeiert und ist mit jährlich wiederkehrenden Ritualen verbunden. New York ist für das seit 1907 stattfindende „Ball dropping“ bekannt. Dabei wird eine von innen beleuchtete Glaskugel mit 3,7 m Durchmesser von einem Hochhaus am Time Square hinuntergelassen. Sie kommt genau um Mitternacht unter riesen Hallo unten an. Dieses Spektakel wird jährlich von Menschenmassen besucht und bis zu einer Milliarde verfolgen es im Fernsehen. In anderen Städten werden z.B. überdimensionale Orangen oder Pfirsiche herabgesenkt, um das Neue Jahr zu begrüßen.

Eiskalt: Fischen und Neujahrsschwimmen

In Kanada gibt es den Brauch, in der Silvesternacht zum Eisfischen zu gehen und bis in die Morgenstunden des 1. Jänners mit FreundInnen zu feiern. Am Neujahrstag springen viele Wagemutige ins eiskalte Wasser, angeblich soll das Abhärtung und Gesundheit im Neuen Jahr bringen. Auch vor New York und anderorts gibt es die Neujahrsschwimmen, wobei meist mehr Leute zuschauen, als selbst ins kalte Wasser hüpfen.

Watch Night – Freedom’s Eve

Viele religiöse Gemeinschaften (v.a. die Methodisten) halten in der Silvesternacht Wache. Es wird für das vergangene Jahr gedankt und um göttlichen Segen für das neue Jahr gebetet. Eine besondere Bedeutung hat die Watch Night für afro-amerikanische Gemeinschaften seit dem Jahreswechsel 1862/63. Mit 1. Jänner 1863 kam es durch in Kraft treten der Emanzipations-Proklamation zur Abschaffung der Sklaverei. Seitdem wird der New Year´s Eve auch Freedom´s Eve genannt.

Paraden und Football

Der Jahreswechsel bietet einen willkommenen Anlass für große Paraden und Feuerwerke. Disneyland in Kalifornien und Disney World in Florida verzeichnen Besucherrekorde und bieten spezielle Silvesterparaden und Shows mit Riesenfeuerwerk. Der „Las Vegas Strip“ ist gesperrt und tausende Menschen machen Party, genauso wie im „French Quarter“ in New Orleans oder auf den Straßen in Toronto und Montreal. Zu Mitternacht ist oft das Lied „Auld Lang Syne“ zu hören, dessen Text den guten alten Zeiten huldigt.

Die Football-Begeisterten in den USA kommen mit dem „Rose Bowl“ auf ihre Rechnung. Andere schauen sich lieber die „Rose Parade“ an, einen Blumenkorso, der am Neujahrstag in Pasadena, Kalifornien abgehalten wird.

Alternative: First Night

Wer Silvester ohne Alkohol feiern, dafür aber Kunst und Kultur genießen will, für den ist die familienfreundliche „First Night“ eine sehr gute Alternative. Es gibt kulturelle öffentliche Veranstaltungen, Paraden und Feuerwerk. Das erste Mal gab´s eine „First Night“ 1973 in Boston. Mittlerweile machen mehr als 60 Städte in den USA mit, wie z.B. das Kunstfestival „Bright Night Providence“ in Rhode Island.

Glücks-Speisen

Typische Speisen, die in Nordamerika zu Neujahr serviert werden und Glück bringen sollen, enthalten z.B. Schwarzaugenbohnen, Schweinefleisch und Kohl. Die Bohnen gelten als Glücksbringer, Schweine stehen für Wohlstand und das grüne Kohlgemüse soll Geldscheine und somit Reichtum symbolisieren.

Rezept zum Jahreswechsel: „Hopping John“

1 Tasse getrocknete Schwarzaugenbohnen (gehen auch: Schwarze- oder Kidneybohnen)
125 g Räucherspeck in Würfeln
1 gehackte grüne Paprikaschote
1 gehackte große Zwiebel
1 Tasse Reis
1 TL Öl
1 Prise Cayennepfeffer, Salz und Pfeffer

Zubereitung

Bohnen über Nacht in Wasser einweichen, am nächsten Tag waschen und abgießen. Mit Speckwürfeln, Paprika und Zwiebel in einen großen Topf geben, mit Wasser bedecken und etwa zwei Stunden kochen lassen, bis die Bohnen weich sind. Nach Bedarf Wasser zugeben, aber nicht zu viel! Reis getrennt nach Anweisung gar kochen. Reis, Öl und Gewürze zu den Bohnen geben, mischen und offen garen, bis die restliche Flüssigkeit aufgesogen wurde.
Für eine vegetarische Variante einfach den Speck durch geräucherten Tofu ersetzen! Das Gericht ist afrikanischen Ursprungs und hat angeblich seinen Namen daher, weil die Kinder des Hauses vor dem traditionellen Neujahrsessen um den Tisch hüpfen mussten. Das sollte Glück bringen.

Dieses und andere Gerichte zum Jahreswechsel finden sich auf: http://www.usa-kulinarisch.de

Autorin: Martina Haidvogl
 

Kommentare