Weihnachten und Silvester - so feiert Asien
Weihnachten und Silvester - so feiert Asien
Mangobäume statt Tanne in Indien, Postkarten zu Neujahr in Japan und ausschließlich neu eingekaufte Kleidung auf den Philippinen.
Weihnachten und Silvester - so feiert Asien
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China: Schrill und verrückt präsentiert sich Weihnachten in China: Kinder laufen mit Nikolausmützen zur Schule, Jugendliche in der Stadt besprühen sich gegenseitig mit Weihnachtsflitter aus der Spraydose. Weil die Chinesen aber trotz ihrer Euphorie wenig über das Fest der Liebe wissen, gibt es seit 2002 ein „Handbuch für Weihnachten“, das in den staatlichen Buchläden erhältlich ist. Das chinesische Neujahrsfest ist Chinas wichtigster Feiertag: Er leitet nach dem chinesischen Kalender das neue Jahr ein und fällt auf einen Neumond zwischen 21. Jänner und 21. Februar. Das Fest dauert mehrere Tage, an denen sich viele Chinesen freinehmen. Mehr über das chinesische Neujahrsfest finden Sie auch hier.

Sri Lanka: Palmblätter zieren die Tische, auf denen Currys und Gemüse aufgetischt werden. Nach dem Essen wird gesungen und getanzt, um am Ende ein Freudenfeuer zu entzünden. Für Kinder wird es am nächsten Morgen besonders spannend: Gleich nach dem Aufwachen laufen sie hinaus und freuen sich über kleine Geschenke, die an den Bambusbäumen für sie hängen. Zum Schluss des Festes gibt es noch ein Feuerwerk für alle Dorfbewohner. Statt dem Weihnachtsbaum wird übrigens einfach eine Zypresse verwendet und ähnlich geschmückt.

Indien: Die indischen Christen verwenden als Weihnachtsbaum meistens einen Mangobaum oder eine Bananenstaude. Der Weihnachtsschmuck ist aus Kaschmir, generell geht es in Indien auch zu Weihnachten bunt und farbenfroh zu. In bestimmten Landesteilen bekommt der Hausherr am Weihnachtsmorgen eine Zitrone überreicht – als Symbol der „Verehrung“. Auch eine Mitternachtsmesse gibt es in Indien.

Japan: Auf japanisch heißt Weihnachten „Kurisumasu“. Es wird gerne gefeiert, obwohl nur ein geringer Anteil der Bevölkerung den christlichen Glauben hat. Die Jungen zieht es dabei am ehesten in Discos oder Restaurants, am 25. Dezember bringt Santa Claus die Geschenke. Einkaufen, Weihnachts-Parties oder Weihnachtsabende in Restaurants gehören für die Japaner zum Fest der Liebe dazu. Auch Lichterketten, Kunstschnee als Dekoration und Weihnachtskuchen gibt es auf der Insel. Silvester heißt in Japan „Omisoka“, überall wird aufgeräumt, an beiden Seiten der Wohnungstür werden Torkiefern aufgestellt. Um Mitternacht sind in den Tempeln 108 Glockenschläge zu hören – sie sollen die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres vertreiben. Das japanische Neujahrsfest findet am 1. Jänner statt und ist sehr traditionsbeladen. Man isst spezielle Gerichte, spielt besondere Spiele, verschickt Postkarten an Freunde und Verwandte und die Kinder bekommen ein Taschengeld („Otoshidama“).

Philippinen: Hier heißt Weihnachten „Pasko“. Die Bäume sind aus Plastik und werden schon relativ früh in der Adventszeit besorgt – immerhin wird vier Monate lang Weihnachten gefeiert. Ab September soll man in den Geschäften und im Radio schon Weihnachtsmusik hören. Für die Familien findet das Weihnachtsfest am 25. Dezember statt, wobei die Großeltern ihre Enkelkinder beschenken. Außerdem heißt es, in Japan trage man an Weihnachten nur neu eingekaufte Kleidung. Das Silveterfest ist etwas zwiespältig zu betrachten: Einerseits ein Familienfest mit vielen besonderen Speisen. Andererseits zünden viele Einheimische Feuerwerkskörper, weil sie glauben, der Lärm vertreibe böse Geister und bringe Glück. Einige Menschen schießen sogar mit Waffen in die Luft, was nicht selten sogar mit Toten endet.

Autorin: Mag.a Maria Kapeller

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