Klassische Kinderspiele - alt aber gut
Klassische Kinderspiele - alt aber gut
Kinder lernen am liebsten und besten spielend. Freies Spielen und Spiele-Klassiker mit einfachen Regeln fördern Kreativität und soziale Kompetenz.

Spielend Lernen

Durch Beobachten und Erfahrung lernt man viel fürs Leben. Kinder machen das spielerisch. Haben sie genug Freiraum und einen sicheren Ort, können sie sich stundenlang beschäftigen und austoben. Sie lernen auch ihre Umgebung und die Natur besser kennen. Steine, Stöcke, Bäume, Blumen etc. werden ins Spiel eingebaut, ein Wald oder ein Ufer wird zum besten Abenteuerspielplatz der Welt. Außer dem eigenständigen Entdecken und freien Spiel fördern auch viele Spiele, die schon die Eltern und Großeltern kannten, Ausgleich und Entwicklung der Kinder.

Alte Spiele kennenlernen

Das Spielen von Kinderspielen, deren Wurzeln oft Jahrhunderte alt sind, macht Kindern nicht nur riesen Spaß, sie trainieren gleichzeitig ihr Sozialverhalten. Sie finden gemeinsam Lösungen, müssen kooperieren und sich an Regeln halten. Die Spielregeln werden oft von den älteren Kindern an die jüngeren weitergegeben. Dies hat sich teilweise verloren, so können die Erwachsenen etwas Hilfe leisten und mit den Kindern Spiele aus ihren eigenen Kinder- und Jugendtagen spielen und ihnen so die Regeln erklären.

Es ist wichtig, dass alle von denselben Regeln ausgehen, damit es nicht zu Streitigkeiten und Missverständnissen kommt. Es gibt Spiele für drinnen und draußen und für alle Jahreszeiten. Meist braucht es nicht einmal Zubehör und wenn, dann ist ein Ziel oder eine Abgrenzung schnell mit Naturmaterialien markiert. Da gibt es Spiele, die Konzentration und Gedächtnis fördern (Bsp. „Alles was Flügel hat, fliegt“), Spiele zum Austoben (Bsp. „Räuber und Gendarm“), Spiele, um eine Wanderung oder Autofahrt kurzweiliger zu machen (Bsp. „Ich sehe was, was Du nicht siehst!“), Spiele, für die es Kreativität braucht („Scharade“) und das Wichtigste: sie sollen einfach Spaß machen!

Folgende Kinderspiele-Klassiker stammen aus dem 2009 neu aufgelegten Buch „Knaurs Spielebuch“ von Johanna Preetorius:

Heiß und kalt – ab 3 Spielern, ab 6 Jahren

Während Hans vor der Türe wartet, wird ein Gegenstand versteckt. Dann muss Hans suchen. Dabei helfen ihm die anderen, indem sie ihm etwas zurufen. „Kalt!“, „Essig!“ und dergleichen, wenn er noch recht weit vom Versteck entfernt ist. Und: „Wärmer, wärmer!“ „Heiß! Es brennt!“, je näher er dem Versteck kommt.

Alles, was Federn hat, fliegt – ab 4 Spielern, ab 5 Jahren

Man sitzt am Tisch und die Zeigefinger beider Hände klopfen an der Tischkante. Petra fängt an: „Alles, was Federn hat, fliegt!“ Dabei hebt sie die Hände hoch, und alle tun es ihr nach. Sie ruft weiter: „Die Gans fliegt!“ – wieder gehen alle Finger hoch – „der Spatz fliegt! – die Enten fliegen! – die Kühe fliegen!“ O weh, da hat der Klaus seine Hände hochgehoben und muss ein Pfand abgeben. (Anm.: geht auch ohne Pfand abgeben und mit „Alles was FLÜGEL hat, fliegt“, dann kann man auch Insekten einbinden).


Autorin: Martina Haidvogl

 

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