Fasching, Fastnacht, Karneval
Fasching, Fastnacht, Karneval - Die Zeit der Narrenfreiheit
Eingefleischte Narren sprechen vom Fasching als „fünfte Jahreszeit“ und dürfen das auch seit jeher: Denn selbst im Mittelalter, als Rede- und Meinungsfreiheit noch nicht geboren waren, durfte der einfache Bürger im Fasching laut verkünden, was ihm in den Sinn kam.
Fasching, Fastnacht, Karneval - Die Zeit der Narrenfreiheit
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Im Hochdeutschen ist der Begriff „Fasching“ seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Er wird insbesondere in Süddeutschland und Österreich verwendet und geht auf das Wort „Fastenschank“ zurück, also den christlichen Brauch, vor Beginn der strengen Fastenzeit am Aschermittwoch ein letztes Mal Alkohol auszuschenken und ausgelassen zu feiern.

Bezug auf die Fastenzeit nehmen auch die Bezeichnungen „Fastnacht“ und der „Karneval“ des Rheingebiets. Doch wohin der Blick auch fällt: Dass alle Narren von gleichem Rang sind, scheint selbstverständlich und hat noch ältere Wurzeln.

Das Fest der Saturnalien
Beging man im alten Rom Mitte Dezember das Fest der Saturnalien, ein Fest zu Ehren des Gottes Saturn, verloren die üblichen Herrschaftsverhältnisse und Standesunterschiede vorübergehend ihre Geltung. Zu arbeiten kam für die Dauer des Festes ohnehin nicht in Frage und so saßen Herren und Sklaven gemeinsam bei Tisch, aßen, tranken und amüsierten sich bei dem öffentlichen Gelage. Sogar die Kleider und Rollen wurden getauscht, sodass Sklaven mitunter von ihren Herren bewirtet wurden. Das Treiben wurde ferner von einem Umzug verkleideter Menschen begleitet, bei dem ein bunt bemalter Schiffskarren, der so genannte „carrus navalis“ auf einem Wagen mitgeführt wurde. Darauf thronten Figuren der Fruchtbarkeitsgöttinnen Isis und Nerthus. Für Musik sorgte man mit Flöten und Rasseln.

Karneval oder: Kein Fleisch mehr
Heidnische Feste dieser Art erfuhren schließlich eine christliche Ausrichtung und wurden so zur Fastnacht. Der Begriff Karneval geht auf die Zusammensetzung der beiden lateinischen Wörter „carne“ (Fleisch) und „elevare“ (aufheben) zurück und verweist auf den bevorstehenden Fleischverzicht während der Fastenzeit. Um Ordnung in das anfänglich wüste Fastnachtstreiben zu bringen, wurde 1823 in Köln das erste Karnevalskomittee gegründet. Neben einem organisierten Umzug entstand dabei auch der Brauch, Karnevalssitzungen abzuhalten und Narrenstücke aufzuführen.

Woran im Alltag schwer zu rütteln ist, wird in dieser Zeit kräftig aufs Korn genommen und die vertraute Welt wird, ähnlich wie bereits im antiken Rom, gehörig auf den Kopf gestellt. Eingefleischte Narren sprechen vom Fasching sogar als „fünfte Jahreszeit“ und dürfen das auch seit jeher: Denn selbst im Mittelalter, als Rede- und Meinungsfreiheit noch nicht geboren waren, durfte der einfache Bürger im Fasching laut verkünden, was ihm in den Sinn kam. Fasching und Freiheit waren also immer schon ein unzertrennliches Paar. Gut nur, dass sich diese Art der „Narrenfreiheit“ eines Tages durchgesetzt hat.
 

Autorin: Mag.a Angelika Stallhofer
 

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