Der Chinakohl zählt zur Familie der Kreuzblütengewächse, soll aus einer Kreuzung von Speise-Rübe und Senfkohl entstanden sein und gehört erst seit wenigen Jahrzehnten zum Speiseplan der EuropäerInnen. Das auch Peking- oder Blätterkohl genannte Gemüse wird zwar der Gattung Kohl zugeschrieben, ist aber nur im entferntesten mit den restlichen Kohlarten verwandt, hat einen milderen Geschmack und ist auch besser verdaulich als seine Artgenossen. Die Samen des festen, fast eiförmigen Kopfes werden in der zweiten Julihälfte ausgesät, geerntet werden kann schon wenigen Wochen später. Haupterntezeit ist im Oktober und November.

Seinen Ursprung hat der Chinakohl im ostasiatischen Raum und findet dort seit über 1.500 Jahren Verwendung in der Küche. In Japan, Korea, China und Taiwan ist der Chinakohl weit verbreitet und ist vor allem im Winter ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant.

Gesundheitliches

Chinakohl ist nicht nur ein vielseitig verwendbares Gemüse, sondern punktet vor allem durch wenig Kalorien und viele Vitamine. Nur rund dreizehn Kilokalorien nimmt man pro 100 Gramm zu sich, besteht das Gemüse doch zu 95 Prozent aus Wasser. Zudem verfügt Chinakohl über einen hohen Gehalt an Folsäure, die vor allem für Schwangere wichtig ist, und Vitamin C – wichtig für das Immunsystem. Weiters enthält Chinakohl Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor, Provitamin A und sekundäre Pflanzenfarbstoffe. Auch Senföle stärken die Abwehrkraft. Die in Kreuzblütengewächsen wie dem Chinakohl enthaltene Substanz Brassinin schließlich ist für ihre tumorhemmende Wirkung bekannt.

Einkauf und Verarbeitung

Beim Kauf von Chinakohl sollte vor allem auf einen festen und frischen Kopf geachtet werden – welke Stellen sind nicht nur unschön, sondern zeugen von einer längeren Lagerzeit. In der Gemüselade oder in ein feuchtes Tuch gewickelt hält sich der Chinakohl bis zu zwei Wochen frisch, verliert allerdings mit der Zeit einen Teil der Vitamine.

Obwohl Chinakohl bei uns meist als Salat zubereitet wird, ist das Gemüse für viele Vor- und Hauptspeisen sowie Beilagen geeignet und wird in Korea milchsauer fermentiert als Gimchi gegessen. Fein geschnitten ist Chinakohl eine einfache und schmackhafte Suppeneinlage, kann im Wok mit anderem Gemüse gedünstet oder als Gemüsebeilage zu Fleischgerichten serviert werden. Die Blätter im Ganzen lassen sich in Lasagne verwenden, mit Fleisch oder Gemüse füllen und auch roh – beispielsweise mit Frischkäsedips – ist Chinakohl als gesunder Snack zwischendurch eine originelle Abwechslung.

Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt