Die Artischocke - Gourmet-Pflanze mit heilender Wirkung
Die Artischocke - Gourmet-Pflanze mit heilender Wirkung
Gekocht oder gebraten, solo in einer feinen Vinaigrette oder als Beilage serviert, erfreut der distelartige Korbblütler anspruchsvolle Gaumen und kurbelt den Stoffwechsel an.
Die Artischocke - Gourmet-Pflanze mit heilender Wirkung
Mehr zum Thema
» AD: Fisch fürs Herz - Omega-3-Fettsäuren als Schutzschild
» Seafood - mit Lachs und Co gesundheitlich im Vollen fischen
» Fischpfanne Neptun mit Krabben - für 4 Personen
» Fischspieße - für 4 Personen
» Gegrillte Forellen in Alufolie - für 4 Personen

Gesund und bekömmlich

Die bis zu zwei Meter hohen Artischockenstauden mit ihren bis zu 13 cm großen Knospen bevorzugen das gemäßigt warme Klima in Ländern wie Italien, Spanien, Ägypten, Argentinien und Frankreich, aber auch Teilen der USA. Die zart bittere Verwandte der Endivie und des Chicorée gilt als dermaßen gesundheitsfördernd, dass sie 2003 sogar zur Arzneipflanze des Jahres gewählt wurde. Ihr Bitterstoff Cynarin verfügt über Mehrfachwirkung: er ist nicht nur für das feine Aroma verantwortlich, sondern beruhigt auch die Magenschleimhaut, regt den Stoffwechsel von Leber und Galle an, reguliert die Blutfette und beugt Verdauungsproblemen vor. Überdies wirkt die Artischocke appetitanregend, was bei 24 kcal auf 100 g keine negativen Auswirkungen auf die Figur zeigt - vorausgesetzt, der Appetit wird mit dem schlanken Korbblütler gestillt...
Die Artischocke versorgt uns mit Flavonoiden und Chinasäurederivaten. Speziell die Blätter und Blütenköpfe liefern Folsäure, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, das Kohlenhydrat Inulin und die Vitamine A, B1, B6, und C. Deshalb wird sie auch zu Essenzen, Säften, Tees und Nahrungsmittelergänzungen verarbeitet.

Artischockenpräparate werden eingesetzt bei:

- Völlegefühl
- Appetitlosigkeit
- Blähungen
- überhöhten Cholesterinwerten
- unspezifischen Bauchschmerzen und Übelkeit

Kaufen, kochen und verzehren

Schwierig zu kochen sind Artischocken nicht, nur etwas mühsam vorzubereiten und zu essen. Doch wer schon einmal in den Genuss frisch zubereiteter Artischocken gekommen ist, verzichtet meist auf Dosenware.
Bis zur französischen Revolution ein Luxusprodukt, Zeichen von Reichtum und vornehmer Lebensart, ist die Artischocke heute fast das ganze Jahr über auf gut sortierten Märkten erhältlich. Geerntet werden die Blütenköpfe wenn sie noch geschlossen sind. Lässt man die Artischocke blühen, tut sie dies prachtvoll und in kräftigem Violett.

Eine Artischocke ist frisch, wenn die Blätter fleischig und an der Spitze geschlossen sind. Ihr Stiel sollte saftig grün sein. Vor dem Kochen muss der Stiel abgebrochen und nahe dem Kopf abgeschnitten werden, dann entfernt man die trockenen Außenblätter und kappt die Blattspitzen. Bei größeren Artischocken sollte das "Heu" vor dem Kochen entfernt werden, bei kleineren kann es mitgekocht und -gegessen werden. Bei großen Artischocken sind die unteren Teile der Blätter und die Blütenböden essbar. Man legt die Artischocke, je nach ihrer Größe, 15 bis 30 Minuten in kochendes Salzwasser mit einem Schuss Zitronensaft. Fertig ist sie, sobald sich die Blätter leicht ablösen lassen. Kleine Artischocken können auch im Ganzen gekocht oder in Öl leicht angebraten und zugedeckt mit etwas Zitronensaft fertig gedünstet werden.

Verzehrt werden sollten Artischocken sofort, da sie bereits nach kurzer Zeit Giftstoffe entwickeln. Ein Genuss sind sie mit einer Vinaigrette aus kaltgepresstem Sonnenblumen- oder Walnussöl und feinem Essig, Salz und Pfeffer aus der Mühle und eventuell ein wenig Knoblauch. Aber auch leichte Dips aus Joghurt oder Frischkäse stellen gute Begleiter dar. Gemeinsam mit Tomaten oder anderen getrennt zubereiteten Gemüsen bilden sie eine aromatische Beilage zu Fleisch oder Fisch.
Beim Essen werden dann die Blätter abgezupft und der untere Teil mit den Zähnen abgezogen.
Wem das alles zu mühsam ist, der genehmige sich ein Gläschen Cynar. Der dunkelbraune Aperitif aus Artischocken und Kräutern wird seit 1953 im italienischen Padua hergestellt, schmeckt fein und gilt als sehr gesund.

Autorin: Mag.a Eva Tinsobin

Kommentare