Okra - exotisches Gemüse aus Äthiopien Wir kennen sie meist eingelegt vom türkischen Laden nebenan – dabei kommt die Okraschote eigentlich aus dem tropischen Hochland Ostafrikas. Was es mit dem exotischen Gemüse auf sich hat und warum Sie dabei auch gerne öfter mal zulangen können, lesen Sie hier. Name: Okra, Okraschoten Mehr zum Themabotanisch: Abelmoschus esculentus, quiabo (Brasilien), quimbombó (Kuba), bamya (Türkei, Griechenland), lady’s fingers (Südasien) Herkunft: tropisches Hochland Äthiopiens Anbauländer: Indien, Pakistan, Nigeria Nutzung: 10-30 cm lange Früchte als Gemüse gekocht, gebraten, geschmort; Samen gemahlen als Kaffeeersatz Anbau: hohe Temperaturansprüche, im Weinbauklima unter Glas Einkauf: Die Kapselfrüchte sollten eine frische, grüne Farbe und keine schwarzen Flecken besitzen. Lagerung: nicht länger als drei Tage im Kühlschrank Anspruchsvolle Kosmopolitin Heiß und feucht mag sie’s am liebsten: Die Okra, botanisch Abelmoschus esculentus, hat im Anbau hohe Temperaturansprüche – schließlich kommt sie aus dem Hochland Äthiopiens. Die Ägypter wussten dies umzusetzen und bauten das Gemüse schon vor mindesten 3000 Jahren an den Ufern des Nil an, was die Okra zu einer der ältesten Kulturpflanzen macht. Heute sind die wichtigsten Anbauländer Indien, Pakistan und Nigeria. Ihre Verwendung in der Küche ist jedoch viel weiter verbreitet, so wird sie etwa im afrikanischen und arabischen Raum genauso gerne genossen, wie in Brasilien, dem Süden der USA, am Balkan, in Griechenland und der Türkei – und in Südasien, wo ihre Früchte auch lady’s fingers genannt werden. Zurückzuführen ist dies auf deren extravagantes Aussehen: Die 10 bis 30 Zentimeter langen, schnabelförmigen Schoten laufen am Ende spitz aus und sehen mit etwas Fantasie tatsächlich wie Finger aus. Überraschend vielseitig In der Gastronomie wird die Okraschote hauptsächlich als Gemüse in gekochter, gebratener oder eingelegter Form verwendet. Ihre Samen, die sich in einer Vielzahl im Inneren der Frucht befinden, können getrocknet und gemahlen jedoch auch als Kaffeebohnenersatz dienen. Bei der Zubereitung die Stielansätze und Spitzen der gewaschenen Okras abschneiden, wobei die Wand der Frucht nicht verletzt werden sollte, in Salzwasser garen und bei Bedarf erst danach klein schneiden. Um eine allzu starke Schleimbildung zu vermeiden, kann man das erste Kochwasser wegschütten und die Schoten in frischem Wasser zu Ende garen bzw. einen Schuss Essig hinzufügen. Bei Suppen, Eintöpfen oder Saucen kann die Schleimproduktion allerdings erwünscht sein, da die Gerichte dadurch eine gewisse Sämigkeit erhalten. Als Beilage passen Okraschoten besonders gut zu Lammgerichten, im Salat sind sie bestens mit Tomaten, Paprika und Mais kombinierbar. Leicht, aber gehaltvoll Ob klein geschnitten in der Suppe, in Eintöpfen mitgegart oder in Butter, Knoblauch und Kräutern geschwenkt als Beilage – die Okra ist leicht verdaulich und deshalb ein ideales Gemüse für Magenkranke. Außerdem ist sie sehr fett- und kalorienarm: auf 100 Gramm Okraschoten kommen nur 0,2 Gramm Fett und 19 Kilokalorien! Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen der Radikalfänger und Immunstärker Vitamin C, der mit 36 mg mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Tagesbedarfs eines Erwachsenen (60 mg) deckt, und Beta-Carotin, die Vorstufe des Vitamin A, das die Sehkraft unterstützt und unter anderem für kräftige Knochen, Zähne, Zahnfleisch und gesunde Haut und dichtes Haar sorgt (394 µg bei etwa 800 µg Tagesbedarf).* In diesem Sinne: Zugreifen und Okras genießen! Nährwerte Okra* pro 100g / Tagesbedarf eines Erwachsenen Energie: 81 kJ / 19 kcal Beta-Carotin: 394 µg / 800 µg * Nährwertangaben für Okra laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) Autorin: Mag.a Anne Wiedlack |