Spinat - und Popeye hatte Recht!
Spinat - und Popeye hatte Recht!
„Willst du nicht so stark werden wie Popeye, der Seemann?“ Wer dieser Frage einst mit kindlich trotzigem Kopfschütteln begegnet ist, kann spätestens jetzt seine letzten Zweifel über Bord werfen.

Zugegeben, Spinat verschafft uns keine übermenschlichen Kräfte, aber in Popeyes Geheimnis steckte wohl schon immer etwas Wahres, wahrhaft Gesundes sogar: Vitamin C, B-Vitamine, Pro-Vitamin A, Eiweiß, Eisen, Calcium und Kalium zum Beispiel. Daneben sorgen Mineralien wie Kupfer, Zink und Mangan für einen angeregten Stoffwechsel und es ist nun endlich wissenschaftlich erwiesen: Spinat in großen Mengen lässt tatsächlich Muskelzellen wachsen. Mit „großen Mengen“ ist zwar rund ein Kilo täglich gemeint, aber im Grunde hatte Popeye also Recht. Verantwortlich dafür ist ein im Spinat entdecktes Pflanzenhormon, das menschlichen Steroiden ähnelt. Bedenkt man übrigens, dass frischer Spinat zu neunzig Prozent aus Wasser besteht, verwundert es auch nicht, dass er ausgerechnet von einem Seemann verschlungen wird. Eine nahe liegende und belebende Erfrischung also, natürlich nicht nur für Popeye, sondern ebenso für unsere Haut.

Spinat ist außerdem besonders reich an Folsäure, die der Körper zum Aufbau von weißen und roten Blutkörperchen verwendet. Folsäure stärkt auch die Nerven und sollte vor allem während einer Schwangerschaft zu sich genommen werden, da sie sich positiv auf die Gesundheit des noch ungeborenen Kindes auswirkt. Für kleine Kinder, die sich dem bitteren Geschmack des Spinats gerne verweigern und oft sogar allergisch auf ihn reagieren, ist er allerdings nicht ganz so wichtig wie für Erwachsene.

Spinat fängt weiters die freien Radikale ein, die Zellzerstörungen und damit zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.
Um seinen hohen Eisengehalt ist es jedoch weniger gut bestellt, als lange Zeit angenommen, denn 35 Milligramm Eisen finden sich nur in 100 Gramm getrocknetem Spinat. Im Vergleich dazu enthalten 100 Gramm frische Blätter nur 3,5 Milligramm Eisen. Wer unter Eisenmangel leidet, sollte seinen Bedarf daher besser mit Hirse, Pistazien oder auch mit Schokolade stillen.


Zubereitungstipps

Spinat ist ein nitratreiches Lebensmittel. Da sich Nitrat mit der Zeit in Nitrit umwandelt, das sich schädlich auf den Körper auswirkt, sollte man beim Einkauf von Spinat auf Freilandware achten. Erhält der Spinat viel Sonnenlicht, kann das Nitrat nämlich zu pflanzeneigenem Eiweiß umgebaut werden. Um die Nitratzufuhr zu senken, kann man Stängel und große Blätter entfernen, den Spinat anschließend garen und sofort servieren, da sich durch langes Warmhalten besonders viel Nitrit bildet. Tiefkühlspinat wird übrigens nach der Ernte blanchiert und enthält darum bereits wesentlich weniger Nitrat. Frischen Spinat sollte man innerhalb von zwei Tagen verzehren. In gekochter Form sollte er nicht länger als einen Tag aufbewahrt werden.

Dass man mit Spinat auch eine ganze Reihe von raffinierteren Dingen anstellen kann, als ihn zu Kartoffeln und Eiern zu servieren, versteht sich von selbst.
Mit Schafskäse im Strudel eingehüllt, mit Lachs in Palatschinken, im Risotto, in Blättern oder püriert: Spinat ist nicht nur besonders gesund, sondern schmeckt auch.

Spinatrezepte

Zander auf Blattspinat

Pizza mit Feta und Spinat

Überbackener Blattspinat

Lachsfilet auf Blattspinat


Die Karotinoide, die in seinem Pflanzenfarbstoff enthalten sind, schützen außerdem unsere Augen. Popeye, der dieses Jahr übrigens achtzig wird, heißt zwar nicht deshalb „Pop-Eye“, passend zu seinen Ernährungsgewohnheiten ist aber zweifellos auch sein Name.


Autorin: Angelika Stallhofer
 

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