Lupine - Gift und Eiweiß
Lupine - Gift und Eiweiß
Die Samen werden vor allem für vegetarische Produkte verwendet, das Gift wird durch Einlegen in Salzwasser abgesaugt.

Manchmal wachsen sie vewildert, meistens werden die Lupinen aber als Zierpflanzen oder als Wildfutter – selten sogar in der Nahrungsmittelindustrie - verwendet. Die Schmetterlingsblüten können verschiedene Farben wie gelb, weiß, rot oder blau haben, sie blühen von Juni bis August. Weil Lupinen durch Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden aufbauen, werden sie auch zu dessen Verbesserung eingesetzt beziehungsweise untergepflügt.

Vergiftungen meist bei Tieren

Vorsicht! Lupinen sind giftig: Sie können Erbrechen, Schluckbeschwerden, beschleunigten Puls oder Kreislaufstörungen hervorrufen. Schwere Vergiftungen können sogar zu Krämpfen und in der Folge zu Lähmungen des Atemzentrums führen. Den höchsten Giftgehalt enthalten die Samen der weißen und gelben Lupine. Meistens betrifft die Vergiftung Tiere wie Pferde und Schafe, aber auch Rinder, Ziegen, Schweine, Katzen, Hunde oder Vögel und auch Nager wie Hasen oder Hamster sind davor nicht gefeit.

Weil der Name Lupine vom lateinischen Wort „lupus“ (Wolf) stammt, wird sie auch Wolfsbohne genannt. „Lupus“ könnte auf die wolfsgrau behaarten Hülsen oder den bitteren Geschmack der Samen hinweisen. Lupinen gehören zu den Schmetterlingsblütlern innerhalb der Familie der Hülstenfrüchtler, zu denen etwa auch Erbsen oder Erdnüsse gehören.

Keine Heilwirkung

Die Pflanzen haben keine Heilwirkung, können aber als Nahrungsmittel eingesetzt werden. Sie enthalten hochwertiges Eiweiß, welches statt importiertem Soja im Viehfutter sowie für die menschliche Ernährung eingesetzt werden kann. Die giftigen Bitterstoffe in den Samen kann man durch Einlegen in Salzwasser verringern.

Protein-Ersatz für Vegetarier

Die Kerne finden unterschiedlichste Verwendungen: Im Mittelmeerraum werden sie eingelegt und dienen als Barsnack. Man kann daraus Lopino machen, was ähnlich wie Tofu ist. Lupinenmehl und –milch wird auch in vegetarische Nahrung eingearbeitet. Aus den gerösteten Früchten lässt sich ein kaffeeähnliches Getränk zubereiten.

Zutatenliste überprüfen

Allergiker aufgepasst! Lupinen und Lupinenprodukte sind häufig Verursacher von Nahrungsmittelallergien. Wer eine Überempfindlichkeit gegen Hülsenfrüchtler hat, könnte mit der zunehmenden Nutzung von Lupinen-Protein in der Nahrungsmittelindustrie Probleme haben. Laut EU-Richtlinie müssen daher Lupinenprodukte seit 2007 als Zutat auf dem Etikett angeführt werden.

Autorin: Mag. Maria Kapeller
 

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