Schimmel auf Lebensmitteln - weg damit
Schimmel auf Lebensmitteln - weg damit
Schimmelpilze können Erkrankungen (Mykosen) der Haut, Schleimhäute und inneren Organe auslösen. Das Einatmen von Schimmelsporen kann Allergien und Asthma auslösen, die Aufnahme durch befallene Lebensmittel zu Langzeitschäden und zu tödlichen Vergiftungen führen. Für befallene Lebensmittel gilt: ab in den Müll.
Schimmel auf Lebensmitteln - weg damit
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Pilzgifte - Mykotoxine
Schimmelpilze können giftige Stoffwechselprodukte produzieren, die sogenannten Mykotoxine. Diese befinden sich nicht nur im sichtbaren Teil des Schimmels, denn feine Pilzfäden durchziehen das gesamte Lebensmittel. Je höher der Wassergehalt eines Lebensmittels, desto schneller verbreitet sich das Gift darin. Deshalb nützt es auch nichts, den Schimmelrasen zu entfernen. Auch die Zellbestandteile von Schimmelpilzen können giftig sein. Gefährlich sind vor allem Aspergillus flavus, der krebserregende und leberschädigende Aflatoxine produziert und der als Mutterkorn bekannte Claviceps purpuruea. Mutterkorn-Vergiftungen zeigen sich durch starke Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Krämpfe und Lähmungserscheinungen.

Sind Lebensmittel mit Schimmel befallen gilt: weg damit. Mykotoxine lassen sich weder durch Kochen noch durch Einfrieren unschädlich machen. Einzige Ausnahme ist Hartkäse. Hier kann Schimmel an der Rinde großzügig weggeschnitten werden. Werden Schimmelpilzsporen eingeatmet, kann dies zu Allergien oder Pilzinfektionen der Atemwege führen. Essensreste, Müll und schimmlige Blumenerde sollten immer so bald als möglich entsorgt werden.

Kein Tierfutter
Oft tut es weh, sonst noch „gute“ Lebensmittel wegen einem „bisschen“ Schimmel wegzuwerfen. Vielleicht als Tierfutter verwenden? Bitte nicht: Werden Tiere mit schimmeligen Futtermitteln gefüttert, wirkt sich das nicht nur auf die Gesundheit der Tiere negativ aus, auch der Mensch kann davon betroffen sein. Durch den sogenannten „Carry-over-Effekt“ gelangt das Pilzgift über Milch oder Eier wieder in die menschliche Nahrungskette.

Vergiftung und Langzeitschäden
Akute Schimmelpilzvergiftungen sind eher selten. Der Pilz, z.B. Brotschimmel (Rhizopus) kann sich bei Personen mit stark geschwächtem Immunsystem über die Blutbahnen ausbreiten und sie zerstören. Dadurch kann das Gewebe nicht mehr versorgt werden, der Tod tritt innerhalb weniger Tage ein. Da Pilzgifte nur langsam vom Körper abgebaut werden, kommt es bei regelmäßiger Aufnahme von schimmeligen Nahrungsmitteln zu einer Anreicherung im Körper, die zu Langzeitschäden z.B. von Leber, Nieren und Lunge führen kann.

Tipps:
• Frische Lebensmittel bald verbrauchen, beim Kauf von Obst und Gemüse auf Unversehrtheit achten.
• Brotkasten und ähnliches einmal in der Woche mit Essig ausreiben, Brösel entfernen.
• Wo sich Verschimmeltes befand, gründlich mit Essig und Alkohol putzen, Räume lüften.
• Sollte sich auf der Erde von Zimmerpflanzen ein weißlicher Schimmelbelag bilden, die Pflanze in neue Erde umtopfen.
• Edelschimmel-Käse immer separat verpackt lagern, damit der Schimmel nicht auf andere Lebensmittel übergeht, auf denen er nicht mehr harmlos ist.
• Apfelessigkur zur Vorbeugung: Morgens auf nüchternen Magen ein Glas Wasser mit 1 EL Apfelessig trinken.

 

 

Autorin: Martina Haidvogl

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