Coaching - mit Hilfe den richtigen Weg finden
Coaching - mit Hilfe den richtigen Weg finden
Was früher die Fortbildung war, ist heute das Coaching. Im Gegensatz zum reinen Lernen geht es hier auch um die persönliche Entwicklung.
Der Coach – früher war er ausschließlich Sporttrainer, der Befehle brüllte und sein Team mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche auf die Gewinnerstraße brachte. Das, was man heute als „Coaching“ im weitesten Sinne bezeichnet, hat sich aber genau daraus entwickelt und weist mehr Gemeinsamkeiten mit dem ursprünglichen Berufsbild auf, als es auf den ersten Blick scheint.

Beratung, Begleitung, Unterstützung

Was genau Coaching ausmacht, ist selbst unter jenen, die den Beruf des Coachs ausüben, umstritten. Klar ist, dass Coaching hauptsächlich von Unternehmen und im Berufsleben eingesetzt wird, um Arbeitsabläufe zu optimieren. Es bietet Beratung, Begleitung und Unterstützung durch einen meist Außenstehenden, den Coach.

Coaching ist kein bloßes Lernen von Abläufen, sondern der Gecoachte lernt, selbst neue Abläufe zu entwickeln. Man erhält keine Patentrezepte, sondern wird dabei unterstützt, seine eigenen Fähigkeiten zu nutzen. Daraus folgt, dass der Coaching-Prozess eine Persönlichkeitsentwicklung mit sich bringt, die in vielen Bereichen einsetzbar ist.
Die exakte Definition seiner Arbeit unterscheidet sich von Coach zu Coach. Einer sagt etwa: „Coaching ist, dem Klienten zu helfen, seine Antworten und Lösungen selbst zu finden“, ein anderer: „Es ist nicht wichtig, dass der Coach Fachmann auf dem Gebiet des Kunden ist, sondern Fachmann für Entwicklungsprozesse.“ Wieder andere lehnen sich stark an den Ursprung des Coachings, den Sport, an, und sehen ihre Hauptaufgabe im Fordern des Betreuten: „Beim Coaching ist es wichtig, dass der Coach mehr weiß als sein Klient.“

Der Gegner im Kopf

Die Wurzeln des heutigen Coachings liegen in den 60er Jahren, als der Autor Tim Gallwey den Begriff des „Inner Game“ prägte: „Der Gegner im eigenen Kopf ist viel schlimmer als der Gegner auf der anderen Seite des Netzes“, war er überzeugt – und diese Einstellung ist bis heute für viele Coachs die Grundlage ihrer Arbeit. In den 70er Jahren wurde die Methode erstmals im Management amerikanischer Unternehmen eingesetzt, später auch im Bereich privater Herausforderungen. Seit den 90er Jahren ist ein regelrechter Coaching-Boom zu verzeichnen. In ganz Österreich sind derzeit über 1100 Coachs und Supervisoren gelistet. In Wien gibt es einen eigenen Universitätslehrgang, der Interessierte zum „Akademischen Supervisor und Coach“ ausbildet.
Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung für Coachs, allerdings vergibt die International Coaching Federation (ICF) Zertifizierungen für Coachs, die die vorgeschriebenen Qualifikationen nachweisen können. Damit soll die Integrität und Professionalität des relativ neuen Berufsstandes gewährleistet werden.

Autorin: Johanna Schönfeld

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