Mobbing am Arbeitsplatz - aufgeben können Sie später
Mobbing - aufgeben können Sie später
Sie lieben Ihre Arbeit und wären so richtig motiviert, wenn das Klima nicht durch Ihre Kollegen und Kolleginnen vergiftet werden würde? Mobbing kann von unterschwelligen persönlichen Angriffen bis zu offenen Konflikten und Gemeinheiten reichen. Es schadet nicht nur dem Arbeitgeber, sondern vorwiegend auch Ihnen und Ihrer Gesundheit. Lassen Sie es nicht soweit kommen…
Mobbing  - aufgeben können Sie später
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Was soll man tun? Ist man nur eine Mimose, die nichts aushält und zu sensibel ist? Ist es nur eine Phase, durch die man durch muss, bis man sich „bewährt“ hat ,um dann in die Gruppe aufgenommen zu werden? Mitnichten, aber was ist Mobbing?

Mobbing ist
ein Verhalten, das darauf ausgerichtet ist, andere zu attackieren, zu belästigen und anzugreifen mit dem Ziel, die Person vom Arbeitsplatz zu vertreiben.

  • Die Atmosphäre ist konfliktbelastet
  • Es finden immer wieder, über einen längeren Zeitraum, gezielte Angriffe gegen eine Person statt
  • Die betroffene Person kann sich nicht wehren oder fühlt sich hilflos

Sie werden dann gemobbt, wenn Kollegen den Kontakt mit Ihnen meiden, Sie über Neuerungen oder Änderungen nicht informieren und so dafür sorgen, dass Sie Ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können. Wenn über Sie geschimpft oder gelästert wird, immer wieder Ihr Arbeitswerkzeug verschwindet, Ihr Computer nicht mehr funktioniert oder Ihre Daten auf unerklärliche Weise abhanden kommen.

Folgen von Mobbing

Mobbing kann wie ein schleichendes Gift wirken. Ganz langsam stellen sich Schlafstörungen ein, das Selbstwertgefühl sinkt, Sie fühlen sich antriebslos und demotiviert, Sie freuen sich nicht mehr auf den nächsten Arbeitstag. Bei einigen Menschen können Magen- Darmprobleme, wie z.B. Gastritis oder auch Depressionen auftreten.


Lösungsvorschläge

• Viele Konflikte lassen sich durch ein gutes „Konfliktmanagement“ vermeiden. Es mag wohl auf den ersten Blick leichter erscheinen, einem Konflikt aus dem Wege zu gehen, längerfristig gesehen fördert man ihn damit nur. Es ist zwar wichtig auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, jedoch muss man auch im Arbeitsleben Kompromisse eingehen. Beharren Sie daher nicht stur auf einen Punkt, wenn er für Sie ohnehin nicht so wichtig ist. Besser eine gemeinsame Lösung zu finden als die Fronten durch gegenseitige Unnachgiebigkeit zu verhärten.

• Notieren Sie sich Zwischenfälle mit Arbeitskollegen. Sie sollten die Vorfälle so genau und detailliert wie möglich aufzeichnen, da diese Unterlagen im Falle einer juristischen Auseinandersetzung als Beweise dienen. Wenn Sie vor Gericht gehen, müssen Sie plausibel und schlüssig dartun, dass Sie gemobbt werden, Sie tragen die Beweislast.

• Machen Sie sich Gedanken, ob Sie vielleicht selbst ein wenig zu der konfliktbelastenden Situation beitragen. Sind sie offen für konstruktive Kritik, sprechen Sie Missstände offen an?

• Achten Sie auf Ihre Gesundheit und Ihr seelisches Wohlbefinden, unternehmen Sie viel mit guten Freunden.

• Eine Kündigung sollten Sie nur dann in Betracht ziehen, wenn nichts mehr geht.

• Wenn Sie den Eindruck haben, der Sache nicht mehr Herr zu werden, bzw. die Gesamtsituation Sie so sehr belastet, dass Sie die Arbeit am liebsten aufgeben würden, dann sprechen Sie mit einem Betriebsarzt oder wenden Sie sich direkt an den Betriebsrat.

• Suchen Sie einen Juristen auf oder wenden Sie sich direkt an die Arbeiterkammer.

Rechtliche Konsequenzen

Mobbing ist ein komplexer Vorgang, er lässt sich nicht auf eine singuläre Handlung eingrenzen, einen eigenen Mobbing- Tatbestand gibt es nicht. Überdies wird es einem Richter schwer fallen, einen Menschen zu verurteilen, weil er infolge schwieriger sozialer Kontakte und Beziehungen die Krankheiten und psychischen Belastungen eines anderen verursacht hat.

Jedoch hat der Arbeitgeber seiner Fürsorgepflicht nachzukommen, d.h. er hat dafür Sorge zu tragen, dass immaterielle und materielle Interessen der Arbeitnehmer geschützt werden und hat Gefährdungen und Missstände zu beseitigen bzw. Mobbinghandlungen zu unterbinden.

Auch wenn Mobbing kein eigener Straftatbestand ist, können doch einzelne strafrechtliche Delikte verwirklicht werden, wie z.B. Nötigung, dauernde Sachentziehung, Erpressung oder Körperverletzung. In diesen Fällen ist es immer gut, wenn Sie sich rechtlich beraten lassen.

Autorin: Mag. Karin Puchegger

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