Vitamin K - ein wichtiger Gerinnungsfaktor
Vitamin K - ein wichtiger Gerinnungsfaktor
Vitamin K spielt eine große Rolle bei der Blutgerinnung und verhindert so, dass wir verbluten. Lesen Sie hier mehr darüber, welche weiteren Wirkungen es auf unseren Körper hat.
Was sind Vitamine?

Vitamine sind organische Verbindungen, die der Körper in nur geringer Menge oder überhaupt nicht selber bilden kann. Daher müssen Vitamine über die Nahrung aufgenommen werden, um physiologische Funktionen aufrecht zu erhalten.

Man unterteilt sie in zwei große Gruppen:

o Fettlösliche Vitamine (A, D, E, K)
o Wasserlösliche Vitamine (B-Gruppe, C)


Vitamin K

Bei Vitamin K unterscheidet man das Vitamin K1 (Phyllochinon), das in grünen Pflanzen enthalten ist, und das Vitamin K2 (Menachinon), das von Darmbakterien im Körper produziert wird und in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Der Buchstabe „K“ ist die Abkürzung für das lateinische Wort „Koagulation“ (Gerinnung).
Aufgenommen wird Vitamin K über die Nahrung, anschließend wird es im Dünndarm resorbiert und weiter in die Leber transportiert. Hier wird etwa zur Hälfte das Nahrungsvitamin K1 und das von Darmbakterien selbst produzierte Menachinon gespeichert.

Wirkung auf den Körper

Die gerinnungsfördernde Wirkung des Vitamins ist wichtig für die Blutungsstoppung bei Verletzungen, damit es zu keiner Verblutung kommt. Bei diesem physiologischen Prozess aktiviert das Vitamin K den Blutgerinnungsstoff „Prothrombin“ in den Leberzellen.

Früher dachte man, Vitamin K sei ein nur für die Blutgerinnung wichtiger Faktor. Heute weiß man aber, dass das Vitamin auch eine bislang unbekannte Aminosäure enthält, die in den Leberzellen aus dem Eiweißstoff Glutaminsäure hergestellt wird.

Vitamin K unterstützt zudem den Knochenaufbau durch Aktivierung eines bestimmten Enzyms und beugt somit Osteoporose vor, da es die Verwertung und den Einbau von Calcium fördert. Weiters beugt es Krebserkrankungen vor, schützt das Herz vor Plaquebildung in den Arterien, senkt das LDL-Cholesterin, lässt Wunden schnell verheilen und ist wichtig für gesunde Zähne und die Leberfunktion.

Welche Menge braucht der Körper?

Der Vitamin K-Bedarf wird bei einem gesunden Menschen durch die Selbstproduktion der Darmbakterien gedeckt; über die Nahrung werden etwa 20% aufgenommen.
Die Mengenangabe bei Frauen liegt bei 60 – 65 μg / Tag, bei Männern bei 70-80 μg / Tag. Mit zunehmendem Alter muss die Menge erhöht werden. Eine ebenfalls erhöhte Dosis wird Neugeborenen verabreicht, da es ansonsten zu Blutungen kommen könnte, wie zum Beispiel eine Hirnblutung, die zum Tod führen kann.

Mangel

Bei gemischter Kost wird Vitamin K dem Körper überreichlich zugeführt, somit treten Vitamin K-Mängel nur in seltenen Fällen auf. Dies ist beispielsweise nach einer Leberkrankung, Erkrankungen des Magen- Darm-Trakts oder nach längerer Einnahme von Antibiotika möglich.

Die Mangelsymptome machen sich als Blutergüsse, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, schlechte Wundheilung und Menstruationsbeschwerden bemerkbar und das Risiko, bei schweren Verletzungen zu verbluten, erhöht sich deutlich. Der Mangel an Vitamin K lässt sich durch Tabletten oder Tropfen beheben. Zusätzlich sollten vor allem Vitamin K-reiche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan stehen. Den höchsten Gehalt hat grünes Blattgemüse, Grünkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Petersilie, Mangold, aber auch Milchprodukte, Fleisch und Meeresfische beinhalten Vitamin K.
Menschen, die Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer) einnehmen, sollten die oben erwähnten Lebensmittel in geringeren Mengen verzehren.

Autorin: Sandra Haindl
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