Hormone des Pankreas - Blutzuckerregulation
Hormone des Pankreas - Blutzuckerregulation
Die Bauchspeicheldrüse, in der medizinischen Fachsprache Pankreas genannt, bildet unter anderem die zwei wichtigen Hormone Insulin und Glucagon.
Hormone des Pankreas  - Blutzuckerregulation
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Die Bauchspeicheldrüse erfüllt in unserem Körper eine wichtige Funktion: sie bildet Verdauungsenzyme, welche im Darm Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette spalten und somit für die Darmschleimhaut aufnehmbar machen. Neben dieser wichtigen Rolle für die Verdauung, ist die Bauchspeicheldrüse ebenso zuständig für die Produktion von Hormonen, welche direkt an das Blut weitergegeben werden.

Langerhans-Inseln

Jener Teil des Pankreas, in welchem die Hormone produziert werden, nennt sich Langerhans-Inseln. Ihre Hauptaufgabe ist die Regulation des Blutzuckerspiegels über die zwei Hormone Insulin und Glucagon. Die Langerhans-Inseln bilden aber auch das Hormon Somatostatin, welches als Gegenspieler zahlreicher anderer Hormone wirkt.

In den Langerhans-Inseln gibt es drei verschiedene Zelltypen, die jeweils ein Hormon produzieren. Die A-Zellen stellen Glucagon her, die B-Zellen hingegen Insulin. In den D-Zellen wird das Hormon Somatostatin erzeugt. Diese Zellgruppen sind wie kleine Inseln voneinander abgegrenzt, daher auch der Name Langerhans-Inseln.

Insulin – senkt den Blutzucker

Die Glucose ist der wichtigste Energielieferant unseres Körpers. Sie wird bei der Verdauung von Kohlehydraten im Darm freigesetzt und anschließend durch das Blut im Körper verteilt. In die Zellen gelangen kann die Glucose aber nur, wenn genügend Insulin im Körper vorhanden ist. Der Name Insulin leitet sich direkt von seinem Bildungsort, den Langerhans-Inseln, ab. Das Hormon besitzt gemeinsam mit seinem Gegenspieler Glucagon eine wichtige Funktion für den Blutzuckerhaushalt.

Das Insulin ist für die Senkung des Blutzuckers zuständig. Dazu verbessert es die Aufnahme von Glucose in Muskel-, Fett- und Leberzellen, steigert die Synthese von Blutzucker-Speichersubstanzen und hemmt den Abbau von Proteinen und Fetten. Wird vom Körper nicht genug Insulin produziert, kommt es zu einer Stoffwechselerkrankung. Insulinmangel führt zu der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus und zeigt sich in erhöhten Blutzuckerwerten. Diese Erkrankung tritt in der Bevölkerung relativ häufig auf und beruht meist auf Übergewicht und mangelhafter Bewegung.

Neben der Regulierung des Blutzuckers hat das Insulin auch Einfluss auf den Fettstoffwechsel. Indem es die Bildung von Körperfett begünstigt und den Fettabbau unterdrückt, wirkt es auf den Stoffwechsel ein. Enthält der Körper zuviel Körperfett kann unter Umständen die Bauchspeicheldrüse mit der Insulinbildung überbeansprucht werden. Denn je mehr Fett vorhanden ist, desto höher ist der notwendige Insulinspiegel.

Glucagon – steigert den Blutzucker

Das Glucagon bildet im Blutzuckerkreislauf den Gegenspieler zum Insulin. Während dieses den Blutzucker senken kann, erhöht das Glucagon den Wert. Neben dem Glucagon können ebenso die Hormone Adrenalin und Kortisol, sowie Hormone der Schilddrüse, erhöhend auf den Blutzuckerspiegel wirken.

Fällt der Blutzucker ab oder war eine Mahlzeit reich an Proteinen, wird Glucagon von der Bauchspeicheldrüse ins Blut abgegeben. Es wird in Folge von der Leber aufgenommen und bewirkt dort eine Steigerung des Abbaus der tierischen Stärke Glycogen. Im Fettstoffwechsel wirkt das Glucagon ebenfalls gegen das Insulin. Während dieses den Anbau von Körperfett begünstigt, fördert das Glucagon den Fettabbau.

Produktion von Insulin und Glucagon

Die Produktion der meisten Hormone wird durch die Hirnandrangdrüse gesteuert. Nicht so jedoch jene des Insulins und Glucagons. Die Produktionsmenge ergibt sich allein aus der Höhe des Spiegels des jeweilig anderen Hormons im Blut. Ist also der Blutzuckerspiegel zu hoch, wird solange Insulin produziert, bis der Normalwert wieder erreicht ist. Die Produktion des Glucagon verläuft im Kreislauf mit der Bildung des Insulins, also ebenfalls unabhängig von der Hirnandrangdrüse. Wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist, wird die Bildung gehemmt. Bei niedrigen Werten hingegen wird die Produktion von Glucagon gesteigert.

Somatostatin

Das dritte Hormon im Bunde der Bauchspeicheldrüsen-Hormone ist das Somatostatin, welches hauptsächlich als Hemmstoff im Verdauungsprozess wirkt. Es führt zu einer Abnahme der Bewegungen in Magen und Darm und vermindert die Ausschüttung der Verdauungssäfte. Es hemmt außerdem die Sekretion von Magensäure und der Enzyme der Bauchspeicheldrüse. Außer in den Langerhans-Inseln wird es auch im Dünndarm während dem Prozess der Verdauung gebildet.

Zusätzlich wirkt das Somatostatin ebenfalls als Gegenspieler des Wachstumshormons Somatotropin. Daraus resultiert auch der Name des Hormons. Allgemein ist es ein Hemmstoff für verschiedenste Hormone, wie etwa des Kortisol, Gastrin oder Sekretin.


Autorin: Claudia Wrumnig

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