Achtung, Ansteckungsgefahr - wenn’s überall juckt sind die Windpocken im Anmarsch
Ansteckungsgefahr - wenn’s überall juckt sind die Windpocken im Anmarsch
Außer dem schrecklichen Juckreiz, den die Bläschen verursachen, sind Windpocken harmlos. Was trotzdem beachtet werden sollte, erfahren Sie hier.
Ansteckungsgefahr - wenn’s überall juckt sind die Windpocken im Anmarsch
Info
Was Sie tun können


• Damit der Juckreiz nicht durch Schwitzen verstärkt wird, sollten Sie leichte Kleidung aus Baumwolle bevorzugen.

• Schneiden Sie Ihrem Kind die Nägel und ziehen Sie ihm notfalls über Nacht Baumwollhandschuhe an.

• Der Kinderarzt kann juckreizstillende Salben und Cremen verschreiben, die mehrmals täglich auf die Bläschen aufgetragen werden sollten.

•Wenn die Bläschen auch an der Mundschleimhaut auftreten, hilft Kamillentee, bei Bläschen an den Schleimhäuten der Genitalien lindern Sitzbäder den Juckreiz.

In diesen Fällen ist Vorsicht geboten!


•Wenn die Bläschen vereitern oder Abszesse entstehen, müssen eventuell Antibiotika her.

•Bei hohem Fieber, Zittern oder Gangstörungen ist ein Arztbesuch unumgänglich!

•Wenn Sie selbst um den Geburtstermin erkranken, sollte eine Impfung des Babys überlegt werden.
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Lang schlafen, Faulenzen & Fernsehen: Meine Erinnerungen, die ich mit der klassischen Kinderkrankheit Windpocken verbinde, sind eigentlich ganz und gar nicht negativ. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr durfte ich von der Schule fernbleiben und ausnahmsweise auch mal den ganzen Vormittag fernsehen. Aber eines habe ich auch nicht vergessen: den schrecklichen Juckreiz, den die Bläschen verursacht haben, und das noch schlimmere Kratzverbot!

Ein Windstoß genügt

Ihren Namen haben die Windpocken von ihrer sehr leichten Übertragbarkeit, denn um jemand anderes mit der extrem ansteckenden Kinderkrankheit zu infizieren, genügt ein Niesen oder Husten (Tröpfcheninfektion), gefolgt von einem Windstoß – und schon sprießen die Bläschen. Die Erreger der Windpocken, auch Feuchtblattern, Wasserpocken, Schafplattern oder Wilde Blattern genannt, ist das Virzella-Zoster-Virus (VZV). Das positive daran: Wer sich einmal angesteckt hat, ist mit einer bis zu 80%-igen Sicherheit für sein weiteres Leben lang davor gefeit.  

Nur nicht kratzen!


Nach einer Inkubationszeit von 11 bis 21 Tagen machen sich die ersten Anzeichen bemerkbar: Kopfschmerzen, Unwohlsein, ein wenig Fieber. Kurz darauf zeigen sich die ersten charakteristischen, reiskorngroßen Bläschen. Dieser Hautausschlag beginnt meist am Kopf, hinter den Ohren und breitet sich dann am Oberkörper, manchmal auch am ganzen Körper aus. Etwa eine Woche nach dem Auftauchen der Bläschen platzen sie auf, verkrusten und fallen ab – vorausgesetzt, es wird nicht gekratzt! Denn sonst können Infektionen und Narben entstehen!  

Komplikationen und Impfungen


Das Haupterkrankungsalter bei Windpocken liegt zwischen drei und neun Jahren. Normalerweise ist der Verlauf milde und harmlos. Doch auch Erwachsene können erkranken und speziell dann muss auf Komplikationen geachtet werden, da hier Lungenentzündung, Magen-Darm-Krankheiten oder Gehirnhautentzündung auftreten können. Deshalb sollte zur Abklärung darauf geachtet werden, ob das Kinn schmerzfrei zur Brust gesenkt werden kann, der Nacken steif wird und Atembeschwerden mit Auswurf aus der Lunge bestehen. In solchen Fällen unbedingt einen Arzt aufsuchen! Für bestimmte Personen wird außerdem eine Impfung aus abgeschwächten, lebenden Viren empfohlen, etwa bei nicht erkrankten Personen zwischen 9 und 17-Jahren, Frauen mit Kinderwunsch, Neurodermitis- und Leukämie-Patienten. Ein Nestschutz besteht bei Neugeborenen und Säuglingen immuner Mütter sicher drei Monate lang, ab dem neunten Monat kann eine Impfung durchgeführt werden.    

Autorin:
Mag.a Anne Wiedlack

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