Die Niere - Reinigungszentrale des Körpers
Die Niere - Reinigungszentrale des Körpers
Sie ist 12 cm lang, 5 cm breit, 4 cm dick und je eine liegt beiderseits neben der Wirbelsäule unter dem Zwerchfell. Wissen Sie, um welches Organ es hier geht? Die Rede ist von der Niere - jenem Organ unseres Körpers, das die wichtige Aufgabe hat, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.
Die Niere  - Reinigungszentrale des Körpers
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Aufgaben und Funktionen der Niere

Die Niere ist ein nicht zu unterschätzendes Organ. Sie regelt eine Reihe von Vorgängen im Körper, vorwiegend besitzt sie Ausgleichs- und Reinigungsfunktionen. Genauer betrachtet sind ihre Aufgaben folgende:
  • Sie ist am Stoffwechsel beteiligt und eliminiert Stoffwechsel-Endprodukte und Fremdstoffe: Das Blut wird zur Niere transportiert, wo kleine und kleinste Partikel herausfiltriert werden. Unter Partikel kann man sich einerseits Stoffe vorstellen, die der Körper noch brauchen kann wie z.B. Glukose, Elektrolyte und Aminosäuren sowie andererseits Stoffe, die ausgeschieden werden sollen wie etwa Kreatinin, Harnstoff und Reste von Medikamenten. Die „guten“, brauchbaren Partikel wie Glukose, sollen natürlich nicht ausgeschieden werden, sondern über den so genannten Primärharn wieder zurück in den Körper gebracht werden, während die Giftstoffe über den Sekundärharn – den Urin – aus dem Körper abtransportiert werden.
  • Kontrolliert die Salz- und Wasserausscheidung:  Weiters ist die Niere dafür verantwortlich, dass die Wasserbilanz im Körper stimmt. Wasser wird dem Körper über die Nahrung, Getränke und über im Stoffwechsel entstehendes Oxidationswasser zugeführt. Die Abgabe erfolgt durch Atemluft, Schweiß sowie Urin und Stuhl. Die Mengen der Aufnahme und Abgabe sollten sich ausgleichen und pro Tag 2,5 Liter betragen. Erhält der Körper zu viel oder zu wenig des täglichen Bedarfs, so regelt er das auch dementsprechend bzw. gibt Signale ab. Während bei einem Überschuss an Wasser vermehrt Urin ausgeschieden wird, entsteht bei einer Unterversorgung an Wasser ein Durstgefühl im Hypothalamus. Außerdem wird über die Niere auch der Salzhaushalt geregelt.
  • Reguliert den Säure-Basen-Haushalt: Mit der Nahrung werden viele Stoffe aufgenommen, die im Körper als Säure oder Base reagieren. Der pH-Wert des Blutes soll ständig im neutralen Bereich (7,4) gehalten werden. Liegt ein Missverhältnis vor, so kommt das Blut aus der Balance und es „kippt“, weil z.B. Übersäuerung eintritt. Um dieses Szenario zu verhindern, besitzt die Niere eine Pufferfunktion. Durch den Bicarbonat-Puffer wird ein zu niedriger bzw. zu hoher pH-Wert wieder in den grünen Bereich gebracht.
  • Produziert Hormone: Die Niere produziert die Hormone Calcitriol und Erythropoetin, die eine wichtige Rolle bei der Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) spielen. Ein weiteres Nieren-Hormon ist das für die Steuerung des Blutdrucks verantwortliche Renin.
 
Störungen und Krankheiten: Niereninsuffizienz

Jeder Mensch besitzt grundsätzlich zwei Nieren. Fällt die Funktion von nur einer Niere aus, so kann die andere, gesunde Niere problemlos „einspringen“. Sind jedoch beide Nieren geschädigt, wird das Blut nicht mehr von Giftstoffen befreit und lagert diese letztendlich im Körper ein. Eine Erkrankung der Niere kann akut oder chronisch verlaufen. Akutes Nierenversagen bedeutet, dass die Krankheit plötzlich und mit raschem Verlauf auftritt, bei chronischer Niereninsuffizienz hingegen schreitet die Krankheit schleichend voran. Häufigste Ursachen für eine Fehlfunktion der Niere sind Bluthochdruck und Diabetes mellitus.

Natürlich stellt Niereninsuffizienz nicht die einzig mögliche Erkrankung der Niere dar. Das Spektrum an Krankheiten ist breit gefächert und reicht von Nierenkrebs über Schrumpfniere bis hin zu Nierensteinen.

Verlauf von Niereninsuffizienz

Am Beginn der Krankheit wird die Produktion des Primärharns vermindert, was aber in den seltensten Fällen bemerkt und somit auch nicht rechtzeitig erkannt wird.  Die Niere wird im Lauf der Zeit immer unproduktiver, die Werte der Giftstoffe im Blut steigen an, im Gegenzug sinken jene im Urin, das Blut wird also immer vergifteter, da weniger Stoffe, die dem Körper schaden, mit dem Urin ausgeschieden werden. Das letzte Stadium der Erkrankung nennt sich „terminales Stadium“: ist die Krankheit bereits bis dahin fortgeschritten, bedeutet das für den Körper Alarmstufe Rot. Die Nieren filtrieren keine Giftstoffe mehr ab und das Blut wird verseucht, was bis hin zum Tod führen kann. Letzter Ausweg aus dieser Notsituation ist eine Nierentransplantation oder

Dialyse: Bei der Dialyse passiert nichts anderes, als dass das Blut „gewaschen“, das heißt von jenen Stoffen befreit wird, die für den Körper schädlich sind. Das Blut wird über Schläuche aus dem Körper abgeleitet, gereinigt und anschließend wieder in den Körper zurückgeleitet.


Symptome

Um eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen, sollte man auf folgende Symptome reagieren und präventiv den Arzt aufsuchen:

  • Schlechter Allgemeinzustand: Appetitlosigkeit, Erbrechen, Übelkeit, Durchfälle
  • Konzentrationsstörungen und Abfall der Leistungsfähigkeit
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) als Folge von verminderter Wasser- und Salzausscheidung
  • Hoher Blutdruck

Folgende Symptome deuten auf Niereninsuffizienz in fortgeschrittenem Stadium hin:

  • Verwirrtheit, sehr geringe Konzentrationsfähigkeit, gestörte Sensibilität
  • Gelbfärbung der Haut und Jucken aufgrund von in der Haut eingelagerten Giftstoffen
  • Uringeruch (Foetor uraemicus) durch eingelagerte Harnstoffe
  • Wadenkrämpfe
Diagnose

Die Untersuchungen, die zur Feststellung einer Fehlfunktion durchgeführt werden, reichen von Bluttests bis hin zu Ultraschall und Computertomographie. Im Blut wird z.B. der Kreatininspiegel untersucht, um festzustellen, ob der Giftstoff Kreatinin ausgeschieden oder ins Blut zurücktransportiert wurde. Um einen besseren Vergleich ziehen zu können, bedient man sich der Methode der Kreatinin-Clearence, wobei man die Konzentrationen von Kreatinin im Blut und im Harn vergleicht, um so auf die Nierenfunktion rückzuschließen.


Prävention

Neben genetischen Veranlagungen können falsche Lebens-, Ernährungs- und Trinkgewohnheiten Nierenerkrankungen hervorrufen. Deswegen empfiehlt es sich:
  • Viel zu trinken: Um dem Körper genug Flüssigkeit zur Verfügung zu stellen, sollte man mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag trinken. Ab dieser Menge arbeitet die Niere am besten und kann durch den Urin alle schädigenden Stoffe aus dem Körper entfernen.
  • Sich salzarm zu ernähren
  • Auf Alkohol, Kaffee und übermäßige Einnahme von Medikamenten zu verzichten: Die darin enthaltenen Giftstoffe müssen von der Niere filtriert werden und zusätzlich entziehen Alkohol und Kaffee dem Körper auch noch Wasser.
  • Regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen: Bluthochdruck und Diabetes mellitus können frühzeitig erkannt und als Risikofaktoren für Nierenversagen ausgeschaltet werden.
  • Fleisch in Maßen zu genießen: Das im Fleisch enthaltene Eiweiß wird in Harnstoff umgewandelt und belastet somit die Niere.

Autorin: Julia Egermann


Kommentare
waldi
2012-12-14 17:34:39
sehr geehrte Frau Egermann,
Ihr Beitrag ist sehr gut.Mich interessiert besonders ob koffeinfreier,-und Caro Kaffee und alkohlfeies Bier ,auch alkohlfreies Weizenbier auch schädlich ist.
Erbitte um medizinische Erklärung damit ich den Zusammenhang verstehe.
Danke im Voraus
Gruß aus Berlin
Walter Wunsch

Anna
2015-08-14 18:22:56
Auch mich würe interessieren, ob Caro Caffee - Malzkaffee - Oxalysäure hat und somit bei Steinen nicht empfohlen wird.
Findet man nicht eine einzige Angabe dazu im Netz.
Dankeschön.