Das Conn Syndrom - Gefahr für die Nieren
Das Conn Syndrom - Gefahr für die Nieren
Auf leisen Sohlen schleicht es sich an, das tückische Conn-Syndrom. Kaum Symptome im Anfangsstadium verhindern die Früherkennung und machen die Erkrankung umso gefährlicher

Als Conn-Syndrom, nach seinem Erstbeschreiber Jerome W. Conn benannt, wird eine Erkrankung der Nebennieren bezeichnet. Bluthochdruck und Elektrolytstörungen, also Störungen des Salzhaushalts von Kalium und Natrium, sind die Hauptmerkmale dieser Erkrankung. Ausgelöst werden sie durch die Überproduktion des Nebennierenhormons Aldosteron, das maßgeblich an der Regulation des Wasser- und Salzhaushalts im menschlichen Körper beteilig ist.

Symptome

Als Hauptsymptom des Conn-Syndroms wird Bluthochdruck angegeben. Die Bluthochdruckform im Rahmen des Conn-Syndroms führt, häufiger als andere Bluthochdruckformen, zu Folgeerkrankungen. Diese betreffen vorwiegend Herz, Nieren, Gefäße und Augen. Ein Großteil der Patienten stirbt an koronaren Herzkrankheiten, Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt.

Abgesehen von der blutdrucksteigernden Wirkung des Aldosterons, wird auch ein schädigender Effekt des Hormons auf das Herz-Kreislauf-System prognostiziert. Die Elektrolytstörung verursacht bei Conn-Syndrom Patienten eine Verminderung von Kalium im Blut, bezeichnet als Hypokaliämie.
Abhängig von der Ausprägung der Hypokaliämie kommt es zu Muskelkrämpfen, Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, Verstopfung bzw. vermehrtem Durst und vermehrtem Harndrang, die durch die Schädigung der Niere ausgelöst werden.

Weiters kann es beim Conn-Syndrom zu einem gestörten Säure-Basen-Haushalt, mit einer Verschiebung des pH-Werts in den alkalischen Bereich, kommen.
Es kommt jedoch eher selten vor (etwa bei einem Drittel der Patienten), dass Hypertonie gemeinsam mit Hypokaliäme und einer Störung des Säure-Basen-Haushalts auftreten. Meist ist der Bluthochdruck das einzige Symptom. Dieser löst bei vielen Patienten lediglich Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit aus, was die Diagnose häufig verzögert.

Ursachen

Die Hauptursache für das Conn-Syndrom scheint eine mikroskopische Vergrößerung beider Nebennieren zu sein. Ebenfalls kann die Erkrankung durch einen gutartigen Tumor ausgelöst werden, der vermehrt Aldosteron produziert.
Andere Auslöser für das Conn-Syndrom scheint es, nach dem momentanen Stand der Forschung, nicht zu geben.

Behandlung

Abhängig von der Form des Conn-Syndroms werden unterschiedliche Behandlungsformen angewandt.
Liegt eine beidseitige Vergrößerung der Nebennieren vor, wird eine lebenslange medikamentöse Therapie verordnet. Verabreicht wird ein Hormon, welches die Wirkung des Aldosterons aufheben soll. Auch blutdrucksenkende Medikamente werden in diesem Fall häufig verabreicht.

Hat der Patient einen gutartigen, Aldosteron-produzierenden Tumor (etwa bei 1/3 der Erkrankten), wird die betroffene Nebenniere meist operativ entfernt, wodurch die Erkrankung geheilt oder zumindest der Bluthochdruck gesenkt werden kann.

Früherkennung

Zur Früherkennung des Conn-Syndroms liegen noch keine erkrankungsspezifischen Hinweise vor.
Früherkennungsuntersuchungen sollten jedoch in jedem Fall durchgeführt werden, wenn in der Vergangenheit erblich bedingte und in der Familie gehäuft seltene Erkrankungen, wie z.B. Tumore, aufgetreten sind.

Autorin: Sandra Ehold

Kommentare
Angie Cup
2012-07-06 21:52:13
Vielen Dank für diese aufschlussreiche Information, in der man nur sachlich unterrichtet wird und einem nicht durch irgendwelche Hypothesen oder Schreckensmeldungen sämtlicher Mut vor der Untersuchung genommen wird!