Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs - Humane Papillomviren (HPV)
Impfung gegen Gebärmutter- halskrebs - Humane Papillomviren (HPV)
Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Todesursache junger Frauen zwischen 15 und 44 Jahren. Jährlich erkranken in Österreich beinahe 550 Frauen. Rund 180 davon verlieren den Kampf gegen die Erkrankung. Europaweit kommt es jährlich zu 33.500 Neuerkrankungen, etwa 15.000 Frauen sterben.
Impfung gegen Gebärmutter- halskrebs  - Humane Papillomviren (HPV)
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5.000-6.000 Österreicherinnen pro Jahr müssen sich aufgrund von Krebsvorstufen einer Operation unterziehen („Konisation“). Jährlich liegen nach Krebsabstrichen österreichweit rund 50.000 unklare Befunde vor, die eine gravierende psychische Belastung bedeuten.

Humane Papillomviren (HPV) sind häufig vorkommende Viren, mit denen etwa zwei Drittel aller Menschen im Laufe ihres Lebens in Berührung kommen.  Es existieren etwa 100 „Typen“ von HP-Viren. Bestimmte Typen der HP-Viren sind mit einem hohen Risiko („high risk“) für eine Krebserkrankung behaftet und können zu Krebsvorstufen und in weiterer Folge zu Gebärmutterhalskrebs führen.

Gebärmutterhalskrebs wird zu 75% durch humane Papillomviren (HPV) der Stämme 16 und 18 verursacht, die in erster Linie durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Kondome bieten jedoch keinen ausreichenden Schutz.

In den meisten Fällen bleibt die Infektion unbemerkt und der Körper eliminiert die Viren nach einigen Monaten. Rund jeder zehnte Kontakt führt zu einer bösartigen Zellveränderung, aus der in weiterer Folge Gebärmutterhalskrebs entstehen kann.

Auch für andere, seltenere Krebsformen (z.B. Anal-, Penis-, Vulva- und Vaginalkrebs) und Erkrankungen (Genitalwarzen), die Männer und Frauen gleichermaßen betreffen, werden humane Papillomviren mit verantwortlich gemacht.

Die Virustypen 6 und 11 sind für über 90% aller Genitalwarzen verantwortlich. Dieses Leiden ist zwar nicht lebensgefährlich, hat jedoch mitunter gravierende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. Schätzungen zufolge werden in Europa alleine bei Frauen jährlich 250.000 neue Fälle HPV-bedingter Genitalwarzen diagnostiziert. Auch Männer sind gleichermaßen betroffen.


Schutz vor Gebärmutterhalskrebs

Impfung

Mitte Oktober 2006 wurde der erste Impfstoff gegen HPV in Österreich zugelassen, der vor den vier häufigsten Virustypen (6, 11,16 und 18) schützt. Eine Impfung bietet maximalen Schutz vor diesen HPV-Typen und reduziert somit das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken um ca. 70% und an Genitalwarzen um 90%.

Auch für bereits sexuelle aktive Personen bietet die HPV-Impfung hohe Schutzwirkung. Derzeit liegen Daten zur Schutzdauer von mindestens fünf Jahren vor. Derzeit gibt es keine Hinweise oder Empfehlungen für eine Auffrischungsimpfung. Modellberechnungen lassen eine sehr lange Schutzdauer erwarten.

Empfehlung des Österreichischen Impfplans 2007

 „Impfstoffe gegen onkogene Papillomviren sollten für Mädchen und Frauen – möglichst vor Eintritt in das sexuell aktive Alter – zur Anwendung kommen. Die Impfung von Knaben bzw. männlichen Jugendlichen ist prinzipiell sinnvoll, besonders wenn ein Impfstoff verwendet wird, der auch vor Kondylom-verursachenden Viren schützt.“ (Anm.: Kondylome = Genitalwarzen)

Der Impfstoff ist derzeit zugelassen für Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahren und erwachsene Frauen von 16 bis 26 Jahren.

Eine vollständige HPV-Impfung mit dem derzeit zugelassenen Impfstoff erfolgt in drei Teilen, jeweils in den Oberarm:
- 1. Teilimpfung
- 2. Teilimpfung nach zwei Monaten
- 3. Teilimpfung 6 Monate nach der ersten Teilimpfung bzw. 4 Monate nach der zweiten.


Jährlicher Krebsabstrich

Unabhängig von einer Impfung sollte einmal jährlich ein Krebsabstrich beim Gynäkologen durchgeführt werden.
Der so genannte PAP-Test ist vollkommen schmerzfrei und in Österreich für alle sozialversicherten Frauen kostenlos.

Quelle& Photo : www.gebaermutterhalskrebs.at
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