Menstruationsblutung - ein komplexer Zyklus
Menstruationsblutung - ein komplexer Zyklus
Der Menstruationszyklus ist ein kompliziertes Zusammenspiel von verschiedenen Abläufen im weiblichen Körper, die durch Hormone gesteuert werden. Doch wie viel wissen Sie wirklich über Ihren eigenen Zyklus?
Menstruationsblutung - ein komplexer Zyklus
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Die erste Regelblutung setzt ca. mit 13 Jahren ein, ab dem 40. Lebensjahr werden die Zyklen unregelmäßiger und zwischen 48 - 52 Jahren setzen die Wechseljahre (Klimakterium) ein, die mit der letzten Regelblutung (Menopause) enden.

Das Ziel des Menstruationszyklus ist, jeden Monat eine befruchtungsfähige Eizelle heranreifen zu lassen. Während des Zyklus kommt es zu Veränderungen an Eierstock (Ovar), Gebärmutter (Uterus) und Gebärmutterhals (Zervix).

Viele Frauen leiden während oder schon kurz vor der Menstruation am Prämenstruellen Syndrom (PMS), durch das seelische und körperliche Symptome, wie Unterbauchkrämpfe oder Depressionen auftreten.


Eientwicklung

Lange bevor der erste Menstruationszyklus einsetzt, werden die Eizellen im weiblichen Körper angelegt. Die Eientwicklung läuft dabei weit vor der Geburt ab – auch viel früher als die Spermienbildung im männlichen Organismus. Nach der 1. Schwangerschaftswoche ist dieser Vorgang abgeschlossen und die dabei angelegten Eizellen können später nicht mehr nachgebildet werden. Die Eier verharren im Ruhezustand, bis durch das Einsetzen der Geschlechtsreife ca. alle 28 Tage ein neues Ei zur Befruchtung heranreift.


Der Zyklus ist in Phasen eingeteilt

Die Zykluslänge ist von Frau zu Frau ein wenig unterschiedlich und beträgt ca. 21 - 35 Tage. Der Zyklusbeginn ist immer die monatlich wiederkehrende Menstruationsblutung. Die 1. Phase, die Follikelphase, wird durch den Eisprung (Ovulation) von der 2. Phase, der Gelbkörperphase, getrennt.

Der genaue Zyklusverlauf

1.Tag
Wie oben bereits erwähnt, ist der 1. Tag des Zyklus der Beginn der Menstruationsblutung, die meistens 2 - 6 Tage dauert. Dabei verliert eine Frau ca. 20 - 60ml Blut.

1.-14. Tag (Follikelphase)
In der Follikelphase wird die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut, um für die Einnistung der befruchteten Eizelle vorbereitet zu sein. Im Eierstock reifen unter dem Einfluss des Hormons FSH (Follikelstimulierendes Hormon) ca. 20 Follikel (Eibläschen) heran. Einer davon entwickelt sich zu einem dominanten Follikel und stimuliert die Östrogenproduktion. Der Muttermund ist in der Follikelphase noch sehr klein und noch von einem hochviskösen Schleimpfropf verschlossen.

14. Tag (Eisprung)
Der dominante Follikel produziert immer mehr an Östrogenen. Dieses wiederum lässt die LH-Produktion (Luteinisierendes Hormon) steigen. Dieser Anstieg führt schlussendlich zum Eisprung. Nach dem Eisprung wandert das Ei vom Eierstock über den Eileiter in die Gebärmutter. Während des Eisprungs ist der Zervixschleim weniger viskös und der Muttermund etwas geöffnet, um den Spermien den Weg zum Ei für die Befruchtung zu erleichtern.

14.-28. Tag (Gelbkörperphase)
Findet eine Befruchtung statt, erfolgt am 22.Tag die Einnistung des Eies in die Gebärmutter. Findet keine Befruchtung der Eizelle statt, wird der Follikel in den Gelbkörper umgewandelt und es beginnt die Gelbkörperphase. Der Gelbkörper produziert das Hormon Progesteron, welches gemeinsam mit Östrogenen die Produktion eines weiteren Hormons anregt, um den Gelbkörper wieder zurückzubilden. Danach sinkt die Östrogen- und Progesteron-Konzentration wieder ab, das zur Folge hat, dass die die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird. Dieser Vorgang zeigt sich in Form der Menstruationsblutung.

Durch verschiedene Verhütungsmethoden wie z.b. die Pille, die von Frauen am häufigsten verwendet wird, unterliegt der Zyklus keinen Schwankungen mehr und es wird die Dauer genau festgelegt. Nach 21 Tagen Pilleneinnahmen folgt eine „Hormonentzugsblutung“, die ungefähr der Menstruation entspricht.

 


Autorin: Sandra Haindl


 

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