Streit in der Partnerschaft - schlechtes Zeichen oder reinigendes Gewitter?
Streit in der Partnerschaft - schlechtes Zeichen oder reinigendes Gewitter?
Frauen sind anders, Männer auch. Ganz ehrlich, ich bin unschlüssig ob vielleicht nicht doch ein wahrer Kern in diesem gängigen Spruch steckt und John Gray mit seinen Ratgebern recht hat, nicht umsonst finden sie so großen Anklang in der Beziehungswelt.
Streit in der Partnerschaft - schlechtes Zeichen oder reinigendes Gewitter?
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Das perfekte Paar- oder warum Märchen Märchen bleiben

Das perfekte Paar gibt es nicht, wenn man unter einer perfekten Beziehung eine harmonische Partnerschaft ohne Streit und Zank versteht. Harmoniesüchtige Menschen werden vergebens auf den Richtigen warten, denn in zwischenmenschlichen Beziehungen kommt es zwangsläufig einmal zu Meinungsverschiedenheiten und mitunter zu heftigen Diskussionen.

Eine Partnerschaft kann nur dann gleichberechtigt geführt werden, wenn beide Partner zu gleichen Teilen geben und nehmen. Kompromisse sind notwendig und helfen die Verbindung zu stärken und zu festigen. Erst wenn ein gewisser Grad an Uneinigkeit, ein unüberwindbares Maß an Divergenzen in den Interessen auftreten, lohnt es sich zu überlegen, ob die Partnerschaft in dieser Form noch fortbestehen soll.

Streiten nach Lust und Laune?

Streitigkeiten müssten eigentlich nicht sein, wenn jeder Part sich vor Augen führt, dass die Meinung des anderen wichtig ist, dass sie Ausdruck der Persönlichkeit ist und jeder das Recht hat, seine eigenen Gedanken zu haben. Gerade in einer Beziehung, aber auch in einer guten Freundschaft sollten wir die Möglichkeit haben, unseren Gedanken und Emotionen freien Lauf zu lassen. Viel zu oft müssen wir im Berufsleben zurückstecken, müssen wir klein beigeben oder können nicht jene Ideen und Gedanken vorbringen, die uns am Herzen liegen.

Jedoch sollten wir uns immer vor Augen halten, dass der Partner kein Psychologe und kein Therapeut ist. Jeder steckt in seinem determiniertem Verhaltensmuster fest und sieht die Welt durch seine Brille. Ich kann nicht erwarten, dass der andere meine Gedanken liest oder mein Verhalten versteht. Dies kann ich solange nicht verlangen, solange ich nicht bereit bin, darüber zu sprechen, und zwar ohne mich in Vorwürfen zu ergießen. Es zeugt von Respekt, wenn ich meinen Partner die Möglichkeit gebe, sich zu erklären, ohne dass ich ihn gleich negativ kritisiere.

Anschreien mag nicht nur kleine Kinder verschrecken, es fördert nur eines, denn langsamen Zerfall. Wer das Gefühl hat, dass seine Worte nicht reichen oder dass im Moment die Emotionen überhand nehmen, tut gut daran, ein wenig Zeit verstreichen zu lassen und probiert es vielleicht einmal mit einem Brief.

Beziehungsratgeber

Um sich für den Anfang im Beziehungsjungle zurechtzufinden, sei das Buch von John Gray „Männer sind anders. Frauen auch: Männer sind vom Mars. Frauen von der Venus “ zu empfehlen.
Das Buch kann schon fast als Klassiker unter den Beziehungsratgebern gesehen werden, es zeigt leicht verständlich mit vielen Beispielen auf, dass Männer und Frauen wirklich anders sind.

Ein Buch weiteres Buch, welches ich wärmstens empfehlen kann, ist von Sherry Argov „Warum die nettesten Männer bei den schrecklichsten Frauen bleiben...“. Der Titel klingt weder wissenschaftlich noch „ernsthaft“, aber letztlich beschreibt das Buch eine, aus meiner Sicht doch weit verbreitete Frauenkrankheit: Die Angst vor dem Alleinsein, bzw. die Angst nicht geliebt zu werden. Das Buch appelliert an den gesunden Menschenverstand, auch wenn bestimmte Themen nicht so eng gesehen werden müssen.

Autorin: Mag. Karin Puchegger

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