Die klassischen Arten, jemanden am Arbeitsplatz oder beim Ausgehen kennen zu lernen, wird stetig wachsend von der Partnersuche im Internet abgelöst.

Laut einer Studie der Singlebörse Parship rangiert die Internet-Partnersuche schon auf Platz 3 bei den 1,4 Mio. österreichischen Singles. Und die Zahlen sprechen scheinbar für sich, denn immerhin gibt jeder Fünfte an, einen Partner auf diese Weise gefunden zu haben und mehr als die Hälfte der Singles hat zumindest schon einmal eine Online-Partnerbörse besucht. Die Vorteile dieser Art des Kennenlernens liegen auf der Hand: der Kontakt zu einer Vielzahl von Leuten, eine gewisse Anonymität, Interessen schon im Vorfeld abklären zu können und vieles mehr. Doch gibt es auch Nachteile und was ist insbesondere zu beachten, wenn man sich auf die Suche bzw. das Gefundenwerden begibt?

Zunächst sollte davon ausgegangen werden, dass - wie im „wirklichen Leben“ - der erste Eindruck zählt. Deshalb sollte man sich auch genau überlegen, was man seinem „Gegenüber“ schreibt, das heißt wie man am besten seine Persönlichkeit schriftlich zum Ausdruck bringt, ohne ein falsches Bild von sich zu vermitteln. Trotz der schriftlichen Kommunikation sind Höflichkeitsfloskeln angebracht, denn wer schon im Netz nicht versteht sich zu benehmen, wird dies kaum im wahren Leben tun. Da die Anonymität des Internets dazu verleitet, schnell viel von sich preiszugeben, ist es wichtig, sich immer vorher zu überlegen, ob man dieser Person gewisse Dinge auch persönlich anvertrauen würde.

Sicher ist es besonders schwierig, online Vertrauen zu einer Person, die man noch nie gesehen hat, zu fassen. Doch auch in „freier Wildbahn“ kann man immer wieder auf unehrliche Menschen treffen. Die Gefahr liegt somit bei 50:50. Erwarten Sie sich also Ehrlichkeit, sollten Sie ebenso ehrlich sein: verschicken Sie keine falschen Fotos und geben Sie keine erfundenen Interessen und Hobbies an, denn spätestens bei einem Treffen kommt die Wahrheit ans Tageslicht.

Durch das Boomen der Online-Partnersuche gibt es auch eine Vielzahl von Internetbörsen. Hierbei ist es wohl die sicherste Variante, sich einerseits Empfehlungen von Bekannten, die schon Erfahrungen gemacht haben, zu holen. Aber auch eigene Recherchen sind von Vorteil, um die Plattform zu finden, die am besten zu einem passt.

Trotz der großen Beliebtheit geben die wenigsten zu, online auf Partnersuche zu sein. Warum das so ist, liegt sicher einerseits daran, ungern zuzugeben, überhaupt auf der Suche zu sein und leider auch daran, dass das Internet noch immer mit einer Menge von Vorurteilen zu kämpfen hat.

So glauben viele, dass Online-Dating zu unsicher ist. Doch muss man es immer so betrachten: lernt man jemanden beim Ausgehen kennen, kennt man diese Person auch nur von einem Gespräch und kann erst mit der Zeit herausfinden, ob man zusammen passt oder nicht. Das Internet ist somit nur eine andere Art, aufeinander zuzugehen, mit dem großen Vorteil, weniger Scheu davor haben zu müssen, eine Person, die einen auf den ersten Blick zusagt, „anzuschreiben“.

Natürlich ist es sicher nicht für jeden die perfekte Art, einen Partner zu finden und Personen, die dem Internet extrem negativ gegenüberstehen, ist wahrscheinlich geraten, doch bei der klassischen Art des Kennenlernens zu bleiben.

Aber denen, die es schon immer probieren wollten, sich aber nicht getraut haben, rate ich: Probieren Sie’s einfach aus! Sie glauben gar nicht, wie viele Leute in ihrem Umfeld es schon getan haben, und sich nur nicht trauen, es zuzugeben. Und eines ist sicher: Bei dem ständig steigenden Interesse an Partnerbörsen kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass die Online-Partnersuche schon bald zum klassischen Kennenlernen gezählt werden kann

Autorin: Iris Schiffrer