Die anonyme Geburt - Babyklappe als Ausweg In Österreich wird Frauen die Möglichkeit geboten ihr Baby abzugeben. Die Identität der Mutter wird auf Wunsch dabei gewahrt ohne dass diese ihre Sorgepflichten verletzt. Welche Alternativen Frau hat erfahren Sie hier. Was ist eine anonyme Geburt? Manche werdende Mütter wissen bei einer Schwangerschaft weder ein noch aus. Ihnen wird die Möglichkeit geboten ihren Säugling anonym zur Welt zu bringen und das Kind im Krankenhaus zurückzulassen. Die Geburt selbst wird unter Betreuung von Ärzten durchgeführt. Infolge übernimmt das Jugendamt die Obsorge für das Baby. Nach acht Wochen wird das Kind schließlich zur Adoption freigegeben bzw. an Pflegeeltern übergeben. Im Anschluss hat die leibliche Mutter des Säuglings sechs Monate Zeit ihre Entscheidung zu überdenken. Die Bewilligung zur einer Adoption ist erst ab diesem Zeitpunkt möglich. Die Mutter kann selbst entscheiden, ob sie die Anonymität wahren möchte oder aber diese aufheben zu lassen. Zumeist wird von Ärzten und auch Berater empfohlen wichtige Informationen für das Kind – etwa Erbkrankheiten, schwerwiegende Krankheiten in der Familie – weitergeben zu dürfen. Des Öfteren werden Mütter auch darum gebeten einen Brief für das Kind zu hinterlassen. Für jeden Menschen sind die Herkunft und Informationen über die leiblichen Eltern wichtig. Dieser wird dann aufbewahrt oder an die Pflegeeltern weitergegeben.
In Notsituationen gilt als letzter Ausweg das Angebot der Babyklappe in Anspruch zu nehmen. An diesen Stellen kann das Baby anonym abgegeben werden. Das Kind befindet sich somit in sicheren Händen und wird infolge auch zur Adoption freigegeben. Die Mutter macht sich durch die Abgabe nicht strafbar und muss nicht befürchten, dass sie gegen das Recht verstößt. Auch bei der Entscheidung für diese Alternative wird Müttern geraten, dem Kind einen Brief oder ein Andenken mitzugeben. Die Babyklappe wurde vor allem aus dem Grund eingerichtet damit Neugeborene nicht an öffentlichen Orten ausgesetzt oder anderswo allein gelassen werden. Dabei besteht die Gefahr, dass das Kind erst tot aufgefunden wird. Das Aussetzen des Säuglings wird somit strafbar.
Wien
Betroffene Frauen ist es zu empfehlen, vor einer Entscheidung mit jemanden über Sorgen, Ängste, Alternativen und Möglichkeiten zu sprechen. Auch die Caritas bietet eine kostenlose und anonyme Beratung an. Unter der Hotline 0800 – 83 83 83 wird Frau zu diesem Thema ausführlich beraten.
Autorin: Kerstin Kulovits (Bakk. Phil.) |