Liebe und Sex - nach der Schwangerschaft
Liebe und Sex - nach der Schwangerschaft
Nach der Geburt ist alles anders. Einmal ganz abgesehen vom Babystress gibt es noch viele Ursachen für ein plötzlich nicht mehr vorhandenes Sexleben. Der weibliche Körper hat eben eine Entbindung durchgemacht - so natürlich dies auch ist, eine Schonfrist muss trotzdem eingehalten werden. Außerdem muss die Frau sich selbst erst einmal neu kennenlernen.
Liebe und Sex - nach der Schwangerschaft
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Durch die Ablösung der Plazenta nach der Geburt existiert eine größere Wunde an der Gebärmutterwand, welche erst einmal abheilen muss. Während dieser Zeit (ca. 4-6 Wochen) fließt viel Blut, dieses verändert mit der Zeit die Farbe von blutrot über braun bis am Ende noch ein leichter, gelblicher Ausfluss erscheint. Während dieser Zeit sind Tampons und Geschlechtsverkehr absolut Tabu. Oftmals ist es seitens des Arztes gar nicht notwendig, ein Verbot auszusprechen, denn im körperlichen Ausnahmezustand nach der Geburt verspüren recht wenig Frauen tatsächlich Lust auf Penetration (einmal ganz abgesehen davon, ob und wie das Beziehungsleben neben dem frisch geschlüpften Neugeborenen überhaupt noch läuft). Der Geschlechtsverkehr ist zwar verboten, Zärtlichkeit oder Sex (ohne Eindringen) sind aber durchaus erlaubt!


Sexualität für Mütter sehr wichtig

Durch die hormonelle Umstellung, die Frauen nach einer Schwangerschaft durchmachen, sind sie höchstsensibel und reagieren manchmal sogar mit Krankheitssymptomen. Depressionen nach einer Geburt sind keine Seltenheit. Deshalb spielt der Partner in dieser Zeit eine wichtige Rolle. Die Frau braucht Geborgenheit, Stabilität und Sicherheit. Die kann der Mann ihr neben einer ordentlichen Unterstützung in Sachen Haushalt und Babyversorgung durch Zärtlichkeiten vermitteln. Sie will sich schließlich geliebt fühlen und sehr wahrscheinlich ist es, dass sie ihren Körper in dieser Zeit nicht unbedingt schön findet. Hier ist der Partner gefragt, der seiner frisch entbundenen Frau Komplimente macht und Geborgenheit vermittelt. Geschlechtsverkehr ist also verboten, Sex hingegen oft erwünscht. Und: Orgasmen sind erlaubt!
 

Nicht nur Mutter, auch Partnerin

Jede Mutter liebt ihr Kind. Jede Mutter ist gerne für ihr Kind da. Sexualität und die Freude daran schließt das aber nicht aus. Schließlich ist die Frau nach einer Schwangerschaft nicht nur noch Mutter, sondern immer noch Partnerin. Da Beziehungen stark von der Sexualität abhängen, gehen nicht umsonst viele Partnerschaften etwa drei Jahre nach einer Entbindung in die Brüche. Es ist sicher schwer nach der Geburt eines Kindes wieder ein normales Sexleben zu führen, trotzdem sollte im Sinne der Partnerschaft darauf geachtet werden.

Die Sexualität kann in den ersten sechs Wochen nach einer Entbindung nur begrenzt stattfinden. Das sollte allerdings kein Hindernis und schon gar kein Vorwand sein, um auf Zärtichkeiten zu vergessen. Erinnern Sie sich doch einmal wie es war, bevor Sie den ersten Sex hatten. Da gab es schließlich auch genügend aufregende Dinge zu erleben.


Keine Lust nach der Geburt

Viele Frauen haben nach der Geburt eines Kindes keine Lust auf Geschlechtsverkehr. Angesehen von den ersten sechs Wochen, in denen er ohnehin verboten ist. Diese Unlust dauert meist zwischen vier bis sechs Monaten.

Frauen fühlen sich in dieser Zeit nicht gerade attraktiv, müssen sich ständig um das Neugeborene kümmern und die Strapazen der Geburt verdauen. In dieser Zeit darf man den Mut nicht verlieren. Als Mann geben Sie Ihrer Frau die Zeit, die sie braucht. Sie sollte den Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs bestimmen dürfen. Lassen Sie sich aber unter keinen Umständen davon abhalten, zärtlich zu ihr zu sein. Liebevolle Worte und Berührungen, die nicht in Geschlechtsverkehr münden, schmeicheln ihr bestimmt und werden ihr auch guttun.

Für die Frau empfiehlt sich Beckenbodengymnastik, um die Lust am Sex wieder zu erlangen. Dafür müssen Sie nicht einmal viel Aufwand betreiben. Wo auch immer Sie sind und wann es Ihnen einfällt, spannen Sie die Beckenbodenmuskeln an, als würden Sie den Harn zurückhalten. Diese Übung ist einfach anzuwenden und sehr effektiv.

 


Autorin: Mag. Natascha Zimmermann

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