Sicher durch die Schwangerschaft - gut begleitet
Sicher durch die Schwangerschaft - gut begleitet
Vielleicht haben Sie es schon geahnt und erhofft oder Sie haben es zwar nicht geplant, aber plötzlich ist Ihnen jeden Morgen übel…und dann das Testergebnis…Sie sind schwanger!

Auch wenn Sie es meistens noch gar nicht wissen, beginnt in der 3 Schwangerschaftswoche die eigentliche Schwangerschaft, denn jetzt wird die Eizelle befruchtet. Ab nun wächst in Ihnen ein kleines eigenständiges Lebewesen heran, auch wenn das Baby in der 3. SSW noch nicht mal einen Millimeter groß ist und mehr einem Zellklumpen gleicht, steht bereits jetzt fest, ob es ein Mädchen oder ein Bub wird.

Die Freude ist zwar da, dass man so etwas Besonderes wie eine Schwangerschaft überhaupt erleben darf, jedoch auch ein Gefühl von Unsicherheit macht sich – insbesondere bei der ersten Schwangerschaft – breit. Der Klinikarzt Dr. Borgwardt hat sich in seinem Ratgeber „Mein Schwangerschaftsbegleiter“ diesen Fragen und Unsicherheiten angenommen, um diese in erster Linie etwas zu lindern - damit sich die werdenden Mütter hauptsächlich den schönen Seiten der Schwangerschaft widmen können, ohne ständig zu grübeln.

Hier ein kleiner Auszug an Fragen und Hilfestellungen:

1. Regelblutungen trotz Schwangerschaft: Auch in der ersten Monaten der Schwangerschaft kann man zur „gewohnten“ Zeit Blutungen haben. Diese sogenannte Schwangerschaftsregel ist meistens kürzer und nicht so stark wie die normalen Blutungen.

2. Schwangerschaftsalter und Geburtstermin: Die Berechnung des Schwangerschaftsalters ist wichtig, damit der Arzt kontrollieren kann, ob sich das Baby seinem Alter entsprechend entwickelt oder ein zu langsames oder zu schnelles Wachstum vorliegt. Der errechnete Entbindungstermin erfüllt sich nur etwa bei jeder 25. Geburt, wobei dieser Termin ebenso hauptsächlich zur Kontrolle für den Arzt bestimmt wird.

3. Rauchen: Ein strittiges Thema, besonders bei den Rauchern. Zunächst sei in aller Deutlichkeit festgehalten: Rauchen ist für das Kind besonders schädlich, da es zu einer Reihe von Problemen führen kann, wie z.B. Mangelentwicklungen, Blutungen bis hin zum Kindstod im Säuglingsalter. Es gibt die häufige Annahme, dass ein langsames Ausschleichen beim Rauchen besser für das Kind sei. Das ist Unsinn! Jede Zigarette ist Gift für das Kind und auch Passivrauchen in der Schwangerschaft kann zu Erkrankungen des Säuglings führen.

4. Alkohol: Auch Alkohol sollte gemieden werden. Bei gesunden Frauen ist zwar eine geringe Menge unbedenklich, jedoch ist es zum Wohl des Kindes trotzdem besser, möglichst darauf zu verzichten.

5. Ernährung: Ist Ihre Ernährung zum größten Teil abwechslungsreich, frisch und ballaststoffreich, so ernähren Sie sich perfekt – auch in der Schwangerschaft. Zuviel Fett sollte gemieden werden und bei Obst und Gemüse darf zugegriffen werden. Auch viel Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Die weit verbreitete Meinung, man soll für zwei essen, ist (leider) überholt.

6. Freizeit: Sport ist auch während der Schwangerschaft wichtig. Natürlich kein Extremsport. Hier ist die Regel zu befolgen, dass Sie sich nur soweit verausgaben dürfen, solange Sie sich noch problemlos unterhalten können. Besonders geeignet sind Sportarten wie Schwimmen, Wandern, Gymnastik, Tanzen. Nicht so geeignet sind Sportarten, die:

  • mit großen Erschütterungen einhergehen,
  • die nicht spontan unterbrochen werden können,
  • die starke Bauchmuskulaturanspannung benötigen,
  • Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko und
  • Leistungs- und Kraftsport.

7. Der Körper verändert sich: Die ausgeprägtesten Veränderungen betreffen die Gebärmutter. Deren Größe und Gewicht nehmen deutlich zu. In der ersten Schwangerschaftshälfte wächst die Gebärmutter selbst, in der zweiten Hälfte wird sie hauptsächlich durch das Wachstum des Kindes gedehnt.

Auch die Brust unterliegt erheblichen Veränderungen. Die Vorbereitung für die Stillzeit beginnt schon sehr früh in der Schwangerschaft. Durch das Wachstum der Milchgänge und des Drüsengewebes wird die Brust größer und schwerer. Man kann die Brustwarzen schon vorab mit Massagen, Abbrausen und viel frischer Luft abhärten.

Auch das Körperwasser steigt während der Schwangerschaft auf bis zu sieben Liter an. Da die Menge der Blutflüssigkeit stärker als die Blutkörperchen selbst ansteigt, ergibt sich eine Blutverdünnung. Besonders die Beine schwellen an, wodurch sich das Tragen von Stützstrümpfen empfiehlt, denn so kann auch Venenentzündungen vorgebeugt werden und außerdem wird die Gebärmutter besser durchblutet.

Die Haut weist häufig eine verstärkte Pigmentierung während der Schwangerschaft auf, was sich meistens in bräunlichen Verfärbungen im Bereich der Brustwarzen, der Schamlippen und des Afters äußert. Auch im Gesicht können sich braune Flecken bilden, welche jedoch nach der Geburt wieder zurückgehen.

Die Haare und Nägel werden durch den Östrogeneinfluss dichter und fester, was leider dann während der Stillzeit durch den Wegfall dieser Hormonwirkung in Haarausfall und brüchige Nägel umgekehrt wird.

8. Infektionskrankheiten sind ein sehr sensibles Thema während der Schwangerschaft, da diese schwerer als sonst verlaufen und beim Ungeborenen Folgeschäden auftreten können. So zählen Infektionserkrankungen zu einer der Hauptgefahren für den Verlauf der Schwangerschaft.

9. Auch Viren können zu irreparablen Defekten führen, da sie die Zellen schädigen, in denen sie sich vermehren. Daher sind manche Viren besonders in den ersten Monaten einer Schwangerschaft gefürchtet, wie z.B. Röteln, Durchfallerkrankungen, Windpocken oder Herpes. Da während der Schwangerschaft möglichst auf Medikamente verzichtet werden sollte, ist hier besonders gut mit dem Arzt abzusprechen, wie eine Behandlung auszusehen hat.

10. Schwangerschaftsgymnastik: Sehr zu empfehlen sind sogenannte Schwangerschaftsgymnastikkurse. Hier werden Entspannungs-, Atem- und Gymnastikübungen erlernt, die besonders die Geburt erleichtern sollen.

11. Wehenschmerzen: Zur Linderung der krampfartigen Schmerzen gibt es vielerlei Möglichkeiten. So gibt es lokale Betäubungsmittel, PDA, homöopathische Mittel, Akupunktur, Massagen, Atemtechniken, warme Bäder etc. Sie sollten sich vorher mit diesem Thema eingehend beschäftigen, um zu entscheiden, welche Methode Ihnen persönlich am ehesten zusagt. Auch die Gebärhaltung ist von Frau zu Frau individuell zu wählen. Kaum zu glauben, es gibt 31 mögliche Gebärhaltungen, welche aber grob in zwei Gruppen, nämlich in die horizontalen (liegenden) und die vertikalen (stehend, hockend, sitzend) Positionen unterschieden werden.

Natürlich ist dies nur ein kleiner Auszug aus „Mein Schwangerschaftsbegleiter“, der sich noch mit einer Reihe von Fragen, die die werdenden Mütter beschäftigen, auseinandersetzt und diese klar, aber ausführlich beschreibt.

Alles rund um die Schwangerschaft finden Sie außerdem hier.


AutorIn: A.D., Iris Schiffrer
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