Tierische Einsteins - Die Intelligenz der Tiere
Tierische Einsteins - Die Intelligenz der Tiere
Tiere können kommunizieren, Aufgaben lösen sowie Wissen und Erfahrungen anwenden. Beobachtungen im Tierreich zeigen, das kognitive Fähigkeiten kein Monopol des Menschen sind. Sie sind sogar weiter verbreitet, als man vermuten möchte.

Unterschätzte Intelligenz

Wie klug unsere tierischen Artgenossen sind, lässt sich schon anhand der Artenvielfalt nicht einheitlich sagen. Kann man die Intelligenz einzelner Tiere miteinander vergleichen? Definitiv gibt es dazu mehr Fragen als Antworten. Sicher lässt sich aber sagen, dass viele Tiere bisher in Bezug auf ihre Intelligenz unterschätzt wurden.

Fähigkeiten wie Intelligenz, Gefühle oder auch Bewusstsein wurden lange Zeit nur dem Menschen zugestanden. Zahlreiche Beobachtungen langjähriger Forschungen zeigten allerdings, dass viele Tiere intelligente und empfindsame Kreaturen sind, die auch planvoll handeln können.

Tiere lösen Denkaufgaben, sie täuschen, betrügen und benutzen Werkzeuge zum Öffnen und Zerkleinern ihrer Nahrung. Nach Menschenaffen oder Delfinen entdeckten Wissenschaftler Anzeichen von Intelligenz auch bei Vögeln, Tintenfischen und Insekten.


Die Tricks der Affen

Menschenaffen und besonders Schimpansen gelten als Hauptvertreter tierischer Intelligenz. Beispielsweise haben Schimpansen bereits vor über 4000 Jahren Steinwerkzeuge benutzt, um Nüsse zu knacken. Auch ihre heutigen Nachfahren sind dazu noch imstande, der Trick wurde also von Generation zu Generation weitergegeben.

Krallenäffchen können zwar keine Werkzeuge benutzen, jedoch geplant zugreifen, indem sie ihre motorischen Fähigkeiten vorausschauend nutzen. Steht vor ihnen ein Gefäß mit einer Leckerei, weißt die Öffnung des Gefäßes aber nach unten, packen diese Äffchen mit gedrehter Hand so zu, dass sie das Gefäß gleich umdrehen können.


Die Tricks der Vögel

Auch Vögel sind erfinderisch. Forscher in Japan beobachteten Krähen, die Nüsse auf die Straße fallen lassen, damit die Autos sie zerquetschen. Krähen sind auch in der Lage, mit Metalldrähten oder Zweigen Futter zu angeln.


Wie definiert sich Intelligenz bei Tieren?

Die oben angeführten tierischen Beispiele zeigen, dass Intelligenz bei Tieren weit mehr verbreitet ist als bisher angenommen. Intelligenz bei Tieren ist als die Fähigkeit definiert, Probleme zu lösen und Zusammenhänge zu erkennen. Demnach gelten Tiere als schlau, die aufkommende Probleme so lösen, indem sie frühere Erfahrungen auf eine neue Situation übertragen können. Oder gar vollkommen neue Lösungen entdecken.

Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit der Tiere, die Eigenschaften von Dingen zu erfassen und für sich zu nutzen. Auch Ereignisse können in dieser Form vorausberechnet werden. Beispielsweise können Schildkröten oder Fliegen genau bestimmen, wie oft sie einen Futterplatz aufsuchen müssen, um optimal genährt zu sein. Dabei berücksichtigen sie aber auch Kraftaufwand und Energieverbrauch für den Weg und die Futtersuche.

Auch Hunde sind in der Lage zu planen. Wirft ein Hundebesitzer beispielsweise einen Stock ins Wasser, springt der Hund meist nicht sofort nach, sondern läuft ein Stück am Ufer entlang um den günstigsten Ausgangspunkt für sich zur Zielerreichung zu berechnen. Dabei berücksichtigt der Hund sogar, dass er schwimmend langsamer vorankommt.

Intelligenztests für Tiere messen allerdings Fähigkeiten, die der Mensch für intelligent hält. Für ein Tier hingegen ist es vollkommen unnötig, Dinge zählen zu können oder die menschliche Sprache zu verstehen. Das Tier setzt seinen Verstand hingegen zum Überleben ein.


Intelligenz? Instinkt?

In der Tierwelt entspringt nicht jede Problemlösung einem Denkprozess, viele Verhaltensweisen, die intelligent erscheinen, sind genetisch vorgegeben.

Während Intelligenz als die Fähigkeit definiert ist, aus Erfahrungen zu lernen, Situationen zu beurteilen und die Folgen der eigenen Handlungen abschätzen zu können, ist Instinkt das bloße Reagieren auf Situationen ohne vorhergehende Analyse. Sowohl Instinkt als auch Intelligenz, sind im Tierreich weit verbreitet.


Die Größe des Gehirns ist NICHT entscheidend

Tiere schaffen es unabhängig von der Größe des Gehirns, und zwar mit einem einfach neuronalen Netzwerk, außergewöhnliche Leistungen zu vollbringen. Sogar Seesterne, Krebse oder Blutegel verfügen über soziale Intelligenz. Sie benutzen wie die Affen Werkzeuge, können Verwandte erkennen oder betreiben Brutpflege in ausgeklügelter Form.

 

 

 

Autorin: Mag. Vorauer Nicole

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