Grundlegende Begriffe aus der chinesischen Tradition- TCM, Qi, Yin und Yang und die 5 Elemente
Grundlegende Begriffe aus der chinesischen Tradition - TCM, Qi, Yin und Yang und die 5 Elemente
Zum Einstieg erhalten Sie zunächst einen Überblick über wichtige Begrifflichkeiten der fernöstlichen Tradition.
Grundlegende Begriffe aus der chinesischen Tradition - TCM, Qi, Yin und Yang und die 5 Elemente
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TCM …
 
ist die Abkürzung für Traditionelle Chinesische Medizin. Im Gegensatz zur westlichen Medizin wird dabei synthetisch vorgegangen und viel Wert auf vorbeugende Maßnahmen gelegt. Der Zugang ist ganzheitlich und orientiert sich daher an Körper, Geist und Seele des Patienten. Einen Überblick über die wichtigsten Methoden der TCM finden sie hier.
 
Qi (auch Chi) …
 
steht für die kosmische Energie, die alles und jeden durchfließt. So übt auch das gesamte Umfeld, welches den Menschen umgibt, Einfluß auf seine Lebensenergie aus. Feng Shui beschäftigt sich zum Beispiel intensiv mit dem Wohn- oder Arbeitsplatz und allgemein mit Gebäuden, aber ebenso traditionell mit Grabstätten und Gärten.
 
Das Qi in den Nahrungsmitteln wird von Klima, Anbau, Farbe und Form sowie einigen anderen Faktoren bestimmt. Es wird durch die Nahrungsaufnahme übertragen und wirkt dann auf das Qi des Menschen ein – deswegen spielt bei der Ernährung nach TCM beispielsweise auch die Frische und Herkunft der Lebensmittel eine bedeutende Rolle.
 
Weiterführende Informationen hierzu auch im Artikel Qi - unsere Lebensenergie im Alltag.
 
Yin und Yang …
 
sind weithin bekannte Begriffe aus der chinesischen Philosophie. Sie bilden ein idealerweise ausgeglichenes Gegensatzpaar. Yin symbolisiert passive, weibliche und Yang aktive, männliche Energie, wobei es noch eine Reihe von weiteren gegensätzlichen Zuschreibungen gibt (kalt/warm, unten/oben, dunkel/hell usw.) Yin und Yang folgen allerdings keinem strikten Schwarzweiß-Schema, zwischen ihnen liegen viele nuancierte Grauzonen.Beide Energieformen sind füreinander essentiell wichtig und symbiotisch veranlagt, sie bilden eine Einheit.
 
Die 5 Elemente
 
Die fernöstliche Tradition kennt fünf Elemente – Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall -, die gemeinsam einen dynamischen Zyklus bilden und fließend ineinander übergehen. Die einzelnen Elemente haben jeweils spezifische Eigenschaften und Zuschreibungen.
 
Sie wirken wechselseitig einerseits unterstützend, aber auch kontrollierend bis zerstörend aufeinander ein: Wasser fördert dem Uhrzeigersinn nach Holz, Holz nährt Feuer und so fort (der sogenannte Nährungszyklus). Gegen den Uhrzeigersinn entwickelt sich umgekehrt jedes Element auf Kosten seines Vorgängers und schwächt ihn somit.
Schließlich wirkt im Kreislauf jedes Element auf das übernächste Element destruktiv ein: Feuer schmilzt Metall, Wasser löscht Feuer usw. Diese Vorgänge entsprechen dem Kontrollzyklus. Die Darstellung dieser beschränkenden Energien erfolgt in einem Pentagramm, das innerhalb des Kreislaufs steht.
 
Alle Kräfte, ob nun erzeugend oder zerstörend, trachten insgesamt danach, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den Elementen herzustellen. 
Ein durchlaufener und vollbrachter Zyklus ist immer evolutionär, daher ein neuer Kreis startet immer mit einer anderen Ausgangssituation und ist keine bloße Wiederholung des vorherigen.
 
Den Elementen folgend entsteht bei den Jahreszeiten in der östlichen Tradition ebenfalls eine Teilung in fünf und nicht vier verschiedene Phasen. Den Grund für diesen Unterschied verrät uns die Dipl. Ernährungsberaterin Siglinde Katharina Mayer:

Der chinesische Kalender ist ein sog. Luni-Solarkalender und berücksichtigt damit auch die Mondmonate. Jede Jahres-zeit umfaßt einen Zeitraum von 73 Tagen; zwischen den eigentlichen Jahreszeiten befinden sich die sog. "Dojo-Zeiten", das sind 18-tägige Übergangszeiten. Die 4 Dojo-Zeiten wiederum bilden das Element Erde.“

Auch unsere Organe und Emotionen werden Yin und Yang und den fünf Elementen zugeordnet. In der persönlichen Lebensenergie des einzelnen Menschen sind die Elemente meist unterschiedlich gewichtet. Solch ein Ungleichgewicht aber kann zu Krankheiten in körperlichen, geistigen und emotionalen Bereichen führen.
 
Hier setzt die Traditionelle Chinesische Medizin mit ihren Methoden an: neben Qi Gong, der chinesischen Massage Tuina, Akupunktur, Akupressur und der chinesischen Kräuterheilkunde bietet auch die Ernährung eine Möglichkeit, das Gleichgewicht der fünf Elemente positiv zu beeinflussen.
 
Nahrungsmittel werden nach dem Yin/Yang-Prinzip, ihrem Geschmack (salzig, sauer, bitter, süß, scharf) und ihrer Thermik (heiß, warm, neutral, erfrischend, kalt) unterschieden. Eine schnelle und grobe Selbstdiagnose hinsichtlich eines bestimmten Typus ist daher nicht unbedingt zielführend, wie auch die Dipl. Ernährungsberaterin Mayer unterstreicht:

„Zur Differenzierung eines "Typs" erfordert es fundiertes Fachwissen, um diesen herausfinden zu können. Nur in wenigen Fällen kann man hier von "einem klassischen Typ" sprechen; viel häufiger betreffen Dysbalancen das Qi, das Yin und Yang, das Blut oder die Körpersäfte in verschiedenen Funktionskreisen mit ihren dazugehörigen Organen in unter-schiedlicher Ausprägung; auch Hitze und Kälte können gleichzeitig nebeneinander bestehen. Zur genauen Abklärung dienen die Zungen- und Pulsdiagnostik aber auch die sog. "Ba gang" - die 8 Leitkriterien; darüber hinaus ist eine genaue Befragung des Klienten erforderlich.“

Mehr zum Thema chinesische Ernährungslehre finden Sie hier


Autorin:
Cornelia Auer Bakk.
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