Jähzorn - überhöhte Reizbarkeit oder doch eine schwerwiegende Krankheit?
Jähzorn - überhöhte Reizbarkeit oder doch eine schwerwiegende Krankheit?
Plötzlich ausbrechende Wutanfälle, Zorn und Ärger gegen eine bestimmte Sache oder Person aus kleinstem Anlass, können Anzeichen für eine Krankheit sein. Mit Jähzorn ist manchmal nicht zu spaßen.
Jähzorn - überhöhte Reizbarkeit oder doch eine schwerwiegende Krankheit?
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Bei Jähzorn kann es sich um einen Wesenszug, oder sogar eine Krankheit bzw. Symptom einer Krankheit handeln. Der Betroffene kann einen Jähzornanfall nicht willentlich kontrollieren, es kommt zu überschießender Aggressivität. Kommt es darüber hinaus auch zu körperlichen Angriffen, wird ein solcher Kontrollverlust umso bedrohlicher.
 
Keine harmlose Reizbarkeit
 
Meist sind diese Zornausbrüche als Symptome psychischer Erkrankungen wie Persönlichkeitsstörungen oder Alkoholabhängigkeit zu sehen. Nur sehr selten handelt es sich um eine sogenannte „Störung mit intermittierend auftretender Reizbarkeit“. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene einen Psychiater aufsuchen, um dementsprechend behandelt zu werden.
 
Jeder kennt wohl die zerstörerische Wucht der Gefühlsausbrüche jähzorniger Menschen. Wir begegnen ihr in der Familie, im Straßenverkehr, aber auch in Beruf und Sport. Trotzdem hört oder liest man nicht viel über dieses Thema.
 
Erstes deutschsprachiges Buch zum Thema
 
Der Springer-Verlag hat nun das erste deutschsprachige Buch über Jähzorn herausgebracht. Rund 600 Personen wurden zu ihren persönlichen Erfahrungen mit Jähzorn befragt. Das Buch bietet die Resultate, welche mitunter erschreckend sind. 20 Prozent der Befragten waren als Kind Opfer jähzorniger Eltern, 24 Prozent sind selbst jähzornig.
 
Das Buch mit dem Titel „Jähzorn“ von Theodor Itten bietet sozialpsychologische und psychotherapeutische Einsichten, sowie konkrete Denkanstöße für beispielsweise Psychotherapeuten. Aber nicht nur in helfenden Berufen tätige Menschen können mehr über diese Krankheit erfahren, auch Betroffene und Angehörige werden ausreichend informiert.
 
Unbedingt Hilfe suchen
 
Sind Sie selbst oder eine Person in Ihrem Umfeld von dieser Krankheit betroffen, sollten Sie unbedingt Hilfe aufsuchen. Durch Therapien kann der Umgang mit Jähzorn und der kontrollierte Umgang mit Aggressivität gelernt werden. Außerdem müssen andere Grunderkrankungen, wie manisch-depressive Erkrankungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom oder Depressionen ausgeschlossen werden.

 

Autorin: Natascha Zimmermann

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