Der Beckenboden spielt im Leben der Frau eine äußerst tragende Rolle. Neben dem allgemeinen Wohlbefinden trägt ein intakter Beckenboden auch zur aufrechten Körperhaltung und somit zu einem gesamt positiven Erscheinungsbild bei.

Die Beschwerden, die ein inaktiver Beckenboden mit sich bringt, reichen von Rückenbeschwerden über Inkontinenz (Harnverlust) bis hin zu Senkungen der Blase, Gebärmutter oder auch der Scheidenwände. Besonders während Schwangerschaften, nach Geburten und bei übergewichtigen oder älteren Menschen hat sich konsequent durchgeführtes Beckenbodentraining als sehr erfolgreich erwiesen.

Durch Beckenbodengymnastik lassen sich solche Probleme meist zur Gänze verhindern und auch vorhandene Beschwerden können damit erheblich verbessert oder behoben werden.

Auch mit der Sexualität der Frau steht der Beckenboden in engem Zusammenhang. Mehr als 50% aller Frauen erleben beim Geschlechtsverkehr keinen Orgasmus und nur wenige von ihnen wissen, dass ein trainierter Beckenboden enorm zur Luststeigerung beiträgt.

Das Training

Wie der Name schon sagt, dient das Beckenbodentraining dazu, die Muskulatur des Beckenbodens zu trainieren und zu kräftigen. Die Schwierigkeit beim Beckenbodentraining liegt darin, dass hierbei eine „unsichtbare“, im Körperinneren liegende, Muskulatur trainiert werden soll. Daher ist es für viele Menschen schwierig, den Beckenboden wahrzunehmen und isoliert anspannen zu können.

Um den Effekt zu steigern, sollten neben dem Beckenboden auch die Muskulatur des Rückens und des Beckens regelmäßig trainiert werden.

Um das Beckenbodentraining auch richtig und effektiv durchführen zu können, ist es ratsam, sich Tipps und Tricks dazu von ausgebildeten Physiotherapeuten oder Ärzten einzuholen.

Männer und der Beckenboden

Aufgrund der Anatomie sind Männer wesentlich weniger von den Folgen eines inaktiven Beckenbodens betroffen. Nach Prostatakrebsoperationen jedoch ist Beckenbodentraining als Rehabilitationsmaßnahme unerlässlich. Ein Großteil der Männer leidet nach einer solchen Operation an Harninkontinenz. Durch gezieltes Training des Beckenbodens kann bei ca. 90% der Betroffenen die Kontinenz wiederhergestellt oder zumindest verbessert werden.


Ein trainierter Beckenboden wirkt also nicht nur gesundheitlichen Problemen entgegen, er steigert das gesamte Wohlbefinden und erhöht die Orgasmuswahrscheinlichkeit – stellt sich nun die Frage, ob frau neben Schokolade und Shoppen nicht auch das Beckenbodentraining in ihr Repertoire der „Glücklichmacher“ aufnehmen sollte...

Autorin: Sandra Ehold