Tai Chi Chuan wir am ehesten als „ Faust des Höchsten Absoluten“ übersetzt, wobei „Chuan“ sinngemäß für Faust steht. Das Wesen dieser Kampf bzw. Heilkunst läst uns das Unfassbare erfahren, sie ist der Firstbalken der Traditionellen Chinesischen Medizin, die Wahrheit zwischen Himmel und Erde. Auf den Punkt gebracht ist Tai Chi eine Kunst lebendiger Achtsamkeit, welche aus dem Erkennen und Lösen der Polaritäten geboren, die reine Gegenwart durch die trüben Schleier der Unwisseneheit scheinen läst. Dieses Erkennen versetzt uns in die Lage selbsttätig die Ursachen funktioneller und psychosomatischer Disharmonien zu neutralisieren.

Als das höchste Qi Gong vereinigt das Tai Chi Chuan die sanften zikulären Bewegungsabläufe der drei Aspekte (Heilung, Meditation und Kampfkunst) in sich und läst diese unter der Sammelbezeichnung „Form“ auf die Energieleitbahnen (Meridiane) wirken.
Die Form wird zumeist in drei Drittel unterteilt. Wie im Leben selbst gibt es auch hier einen Anfang (Geburt),- einen Mittelteil (Erleben), welcher bei entsprechender Lebensführung überaus erfüllend sein kann und schließlich das Ende des Einen, der Beginn des Anderen (Spirituelle Entwicklung).

Das konventionelle „lernen“ wird durch „es lehrt“,- das den östlichen Denken nahe kommt,- ersetzt. Bei konsequenter Übung findet eine Transformation statt, welche die intuitive Tatkraft fördert, Vorurteile und Ängste verschwinden läst und Platz für ein bewegtes Vertrauen schafft.

Es gibt drei Ebenen um Tai Chi zu praktizieren:

1. Selbstheilungs – Ebene:
Sämtliche Bewegungen der Form können zur spezifischen Problembehandlung auch isoliert als statisches oder dynamisches Qi Gong ausgeführt werden.

2. Lehrende – Ebene:
Hierbei werden die heilenden Bewegungen nach einem intensiven Studium unterrichtet und weitergegeben.

3. Medizinischen – Ebene:
In dieser dritten und letzten Ebende wendet der Erfahrene Lehrer die Form und die kampftechnischen Anwendungen in modifizerter sanfter Art am Patienten an.

Daraus folgt daß die Kampfkunst untrennbar mit der Kunst des Heilens verbunden ist, versucht man es dennoch würden beide Aspekte beschnitten werden.

Die einfache Freiheit des Tai Chi Chuans wird in hermetischer Tradition sowohl im Inneren als auch im Äußeren deutlich erkennbar.
Tai Chi Chuan und Qi Gong können ohne besondere Vorraussetzung, unabhängig von Alter und körperlicher Verfassung, erlernt werden. Er oder Sie lernt wozu sie gerade bereit sind, es besteht die Möglichkeit ein Leben lang Neues zu entdecken
Während andere Sportarten und Künste meist einen enormen Aufwand verursachen,- braucht man beim Tai Chi nur sich selbst und die Muse zur Übung.

Meine Lieblingsworte zum Abschluß:

Durch das Wechselspiel von Spannung und Entspannung ensteht die Bewegung, aber nur durch die Entspannung gelangen wir in den ursprünglichen Zustand zurück.

Autor:
Florian Kurta, (Tai Chi Instructor), 2005
eMail: fkurta@yahoo.de