Back to Basic - fast vergessene Fitness- und Gesundheitstrends
Back to Basic - fast vergessene Fitness- und Gesundheitstrends
Einfach, klar und ohne Schnörkel: Was für Mode und Design schon lange gilt, zeigt sich immer öfter auch bei Sport- und Gesundheitstrends. Statt bei Yogalates und Crossgolfen tummeln sich echte Trendsetter auf Trimm-Dich-Pfaden oder schwingen den Hula-Hoop-Reifen – Retro ist angesagt. Und sogar trendige Wellness-Oasen bieten Anwendungen von Pfarrer Kneipp an.

„Immer mehr Menschen sehnen sich nach einfachen Fitness-Methoden als Kontrastprogramm zum hektischen Alltag“, erklärt DAK-Sprecherin Nina Waldheim.

Klimmzüge bis der „Trimmy“ kommt
Wer braucht schon High-Tech-Sportgeräte, wenn vor der Haustür der gute alte „Trimm-Dich-Pfad“ zum Dauerlauf einlädt? In den 70er Jahren startete der Deutsche Sportbund die Aktion „Trimm dich – durch Sport“. Mit etwas Glück begegnete man beim Joggen sogar dem Maskottchen „Trimmy“. Die neu angelegten Wege sollten Sportmuffel zu mehr Bewegung motivieren. Heute können Trimm-Dich-Stationen wieder Abwechslung in die wöchentliche Walking- oder Joggingtour bringen. Vorteil: Die Kombination aus Lauftraining, Dehnungs- und Kräftigungsübungen eignet sich für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Dauer und Intensität der Übungen kann dabei jeder selbst bestimmen. „Einfach direkt von zu Hause loslaufen – eine verlockende Vorstellung für alle, die im Berufs- und Familienalltag ständig von A nach B hetzen müssen“, meint Nina Waldheim von der DAK. Doch vor dem Start gilt der Check der Pfade. „Nehmen Sie ‚Ihren’ Trimm-Dich-Pfad genau unter die Lupe. Mancherorts hat die Zeit schon ihre Spuren hinterlassen. Meiden Sie morsche Balken für Klimmzüge und Co. – sonst droht Verletzungsgefahr“, rät Waldheim.

Von Seilkünstlern und Aerobicsternchen
Die 80er Jahre: Im Fernsehen flimmerte „Dallas“ und die Anhänger von Jane Fonda belegten die ersten Aerobic-Kurse. Andere entdeckten das Seilspringen für sich wieder. Bis heute trainieren Boxer und andere Profisportler damit Schnelligkeit und Ausdauer. Das flotte Hüpfen zählt mittlerweile sogar zu den anerkannten Wettkampfsportarten. Wer meint, Seilspringen sei ein alter Hut und nicht trendig genug, kann wahlweise mit dem Begriff „Rope-Skipping“ Eindruck schinden. Nina Waldheim von der DAK: „Seilspringen macht nicht nur gute Laune, die rhythmischen Bewegungen helfen auch, Stress abzubauen.“

Hüftschwung mit Plastikreifen
In den 50er Jahren gehörte er genauso dazu wie Petticoat und James Dean: der Hula-Hoop-Reifen. Nicht nur Kinder übten unermüdlich, bis sie den richtigen Dreh heraushatten. Auch Erwachsene probieren bis heute das beliebte Taillenkreisen. Denn die rhythmischen Bewegungen verbrennen Kalorien, stärken die Rumpfmuskulatur und sorgen so für eine schlanke Taille. Was gut für die Gesundheit ist: Studien zeigen, dass die gefürchteten ‚Rettungsringe’ in der Körpermitte für die Gesundheit besonders schädlich sind. Sie erhöhen das Herz-Kreislauf-Risiko stärker als am ganzen Körper verteilte Pölsterchen.

Mehr Power mit Kneipp
Auch die Kneipp-Therapie findet wieder zahlreiche Anhänger. Bereits im 19. Jahrhundert krempelte der bayerische Pfarrer die Gesund­heitswelt um – und kurierte sich unter anderem selbst mit Bädern in der eiskalten Donau. Seine Lehre ist umfassend und ganzheitlich und basiert auf fünf Säulen: Wasseranwendungen, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensordnung. Auch die Wechseldusche ist ein Element seiner Gesundheits­lehre: Der Wechsel von kaltem und warmem Wasser stärkt die Abwehrkräfte und bringt den Kreislauf in Schwung. Bestimmte Kneipp-Anwendungen vertreiben sogar Kopfschmerzen und können auch Stress-Symptome lindern. „Wer das Kneippen ausprobieren möchte, sollte zunächst den Hausarzt oder einen Kneipp-Profi ansprechen: Diese wissen, wie man zum Beispiel optimal entspannen kann und was man beachten sollte“, so DAK-Sprecherin Nina Waldheim.

Jede Zeit hat ihr eigenes Lebensgefühl. „Der Basic-Trend passt zum Bedürfnis vieler Menschen, herauszufinden, worauf es im Leben wirklich ankommt“, sagt Waldheim. „Auch mit einfachen Mitteln lässt sich viel erreichen. Wer ab und zu innehält, kann den turbulenten Alltag oft besser meistern.“

Quelle: dak

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