Koordinationstraining - ein Training für Geist und Körper
Koordinationstraining - ein Training für Geist und Körper
Seine Koordination zu trainieren macht nicht nur Spaß, sondern man verbessert auch die Reaktionsfähigkeit in unvorhersehbaren Situationen, wie etwa bei Stürzen. Also ran an die Springseile und Jonglierbälle…
Das harmonische Zusammenspiel der Skelettmuskulatur („Tiefenmuskulatur“), angepasst an die jeweilige Anforderungssituation, nennt man Koordination. Was steckt jedoch hinter dem Begriff Koordinationstraining und warum ist es nötig, die wie auch das Gleichgewicht angeborene Koordination zu trainieren? Diese Frage ist leicht zu beantworten: Der Mensch ist nicht geschaffen für das Gehen auf harten Untergründen, wie Asphalt, Beton oder Ähnlichem. In unserer Entwicklungsgeschichte war es nötig, sich auf unebenen Wald-, Wiesen- oder Sandböden zu orientieren. Diese Fähigkeiten wurden jedoch in modernerer Zeit immer mehr vernachlässigt, und so kommt es, dass wir unsere Koordination nun aktiv trainieren sollten.

Das Training auf labilen Unterlagen, auch Propriozeptionstraining genannt, stimuliert die „Fühler“ unseres Körpers. Die Reaktionsbereitschaft der stabilisierenden Muskulatur wird verbessert oder wieder hergestellt und sichert damit aktiv das Gleichgewicht und die Stabilität der gesamten Körperspannung.

Die Abstimmung innerhalb eines Muskels oder zwischen mehreren Muskeln geht vom Zentralnervensystem im Gehirn aus. Störungen in der Koordination schleichen sich meist unbewusst ein. Bei unvorhergesehenen Ereignissen, wie z.B. Stürzen, ist eine gute Koordinationsfähigkeit von Vorteil, denn sie ermöglicht ein rechtzeitiges Austarieren (Gegensteuern), und kann so schlimmere Verletzungen verhindern.

Oft leiden Menschen, die Rückenbeschwerden haben, auch unter einer Koordinationsschwäche. Gerade diese Personen sollten das eigene Koordinationsvermögen trainieren. Dies gelingt am besten, indem man den Körper neuen Bewegungsmustern aussetzt, z.B. eine neue Sportart ausprobiert. Das Gehirn trainiert mit, und so lernt man sich immer rascher auf neue Bewegungsabläufe einzustellen.

Trainieren der Koordination

Jonglieren, Balancieren, Balldribbeln und Seilspringen sind nur einige einer Vielzahl von Möglichkeiten, um die eigene Koordination effizient, jedoch mit einfachen Mitteln, zu trainieren.

Unterschiedliche Krafteinsätze, Zeitdruck und motorische Zusatzaufgaben (wie z.B. Jonglieren mit unterschiedlichen Gegenständen), erschweren die Durchführung und verbessern die Koordination dadurch noch weiter.

Durch gezieltes und regelmäßig durchgeführtes Koordinationstraining bilden sich im Gehirn neue Verschaltungen (Synapsen), die es ermöglichen, die erlernten Bewegungen auch auf andere Situationen zu übertragen.

Autorin: Sandra Ehold
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